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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte seinen Kopf gesenkt, und sein Gesicht lag im Schatten, aber Evangeline war sich sicher, dass er sie eingehend betrachtete. Er war offensichtlich erleichtert, sie unbeschädigt vorgefunden zu haben und schüttelte den kleinen Behälter, den er in der Hand hielt. »Dann ist ja nichts weiter passiert.«
    »Wie schön, dass du auch dieser Ansicht bist.« Sie wollte ihm unbekümmert zuwinken, fand es dann aber zu anstrengend, die Hand zu heben.
    So entspannt das alles auch schien, Evangeline fühlte plötzlich ein eigentümliches Unbehagen.
    Jetzt war es zu spät, sich Gedanken darüber zu machen, was er sich wohl gedacht hatte, als er ihre Unterröcke und ihr Kleid herumliegen gesehen hatte. Hatte er es als Einladung verstanden? Hatte er gedacht, sie wolle mit ihm intim werden? Und wäre ihr das unangenehm?
    Leona hatte sie vor Männern wie ihm gewarnt, aber sie hätte Evangeline besser vor ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen warnen sollen.
    Als er zum Ufer zurückging, fielen ihr seine breiten Schultern auf. Er konnte einen ganzen Tag lang den Pflug vor sich herschieben - oder eine ganze Nacht lang eine Frau mit sich herumtragen.
    Er war zu einer kleinen Gesteinsformation gewatet, wo in unregelmäßigen Abständen Dampf entwich, bückte sich, tauchte das Gefäß ein, griff nach einem kleinen Tonkrug - wo hatte er den her? - und kam zu ihr zurück. Er durchpflügte förmlich das Wasser. Er war weder ein Bauer noch ein Prinz. Er war Poseidon, der gekommen war, um sich seine Braut zu holen.
    Dieses Bild nährte Evangelines eigentümliches Unbehagen.
    »Hier.« Er hielt ihr den Krug hin. »Das kannst du trinken.«
    Durch Evangelines Kopf geisterte die Vorstellung, er wolle ihr eine geheimnisvolle Droge verabreichen. »Was ist das?«
    »Frisches Wasser aus einer kalten Quelle. Trink.«
    Er drückte ihr das Tongefäß in die Hand und ging wieder. Evangeline kam sich wie eine Idiotin vor.
    Trotzdem schnüffelte sie am Korken, bevor sie trank. Das Wasser schmeckte nach Schlamm, aber es war Wasser.
    Sie war sehr durstig, und er hatte es gewusst.
    Danior richtete am Ufer ein Lager aus Pinienästen her, baute eine Feuerstelle, wusch ein paar Stofffetzen im Wasser aus - die wie ihre Kleider aussahen - und warf sie zum Trocknen übers Gebüsch.
    Sie setzte sich auf und wünschte sich sofort, sie hätte es nicht getan. Es gefiel ihr nicht, wie Danior sie anschaute. Er blickte ihr nicht ins Gesicht, sondern auf die Schultern. Das durchnässte Leinenunterkleid klebte an ihrer Haut, die kalte Nachtluft machte ihr eine Gänsehaut, und sie wünschte sich nicht zum ersten Mal, er wäre ein Mann von einigermaßen normaler Körpergröße.
    Dieses Übermaß an Größe und Breitschultrigkeit, die Phalanx seiner Muskeln - er schüchterte sie ein. Und die Art, wie er sie anstarrte, erschien ihr wie ein wortloser Gedankenaustausch, sogar mehr als das. »Was hast du vor?«, fragte sie verzagt.
    Die Prinzen, die ihre Träume bevölkert hatten, wären jetzt neben ihr auf die Knie gefallen und hätten ihr ihre unsterbliche Liebe und Hingabe versichert.
    Danior kniete sich hin, tastete unter der Wasseroberfläche nach ihrem Knöchel und sagte: »Ich werde jetzt deine Wunde sauber machen.«
    Sie musste endlich damit aufhören, sich Daniors unsterbliche Liebe und Hingabe vorzustellen. Der Mann war so praktisch veranlagt, dass es einem auf die Nerven gehen konnte.
    Vielleicht war es aber auch nur ihre eigene Feigheit, die sie aufregte. »Oh, nein. Das kann ich wirklich selber machen.« Evangeline versuchte, ihren Fuß vor seinen großen, kräftigen, zudringlichen Händen in Sicherheit zu bringen.
    Danior fand einen trockenen, flachen Stein und legte seine Instrumente ab. Eine kleine, verkorkte Flasche, Verbandszeug, eine Pinzette, eine Schere, eine Nadel ... oh, Gott.
    »Ich kann es wirklich selber tun«, sagte sie.
    Er drehte ihre Fußsohle ins Mondlicht und erklärte mit finsterem Blick: »Mach dir keine Sorgen. Ich habe Schlachtfelderfahrung.«
    Sie setzte sich abrupt weiter auf. »Ich mache es selber!« Sie schaute sich den Riss an und bereute es sofort. Der Schnitt zog sich vom Spann aus quer über die ganze Fußsohle und wurde immer tiefer.
    Danior legte bedächtig ihren Fuß auf seinen Oberschenkel und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sie rutschte nach hinten an den Gesteinsbrocken, aber es war unmöglich, den Fingern zu entkommen, die ihren Nacken streichelten und sich in ihr Haar wühlten. Seine Daumen liebkosten ihren Unterkiefer

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