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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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murmelte sie und wich seinem Blick aus. Dann schoss ihr eine Frage durch den Kopf: »Ist Dominic dein einziger Bruder?«
    Danior presste seinen Daumen sanft auf die Wundränder.
    Evangeline fühlte etwas sich unter ihrer Haut bewegen und schreckte hoch.
    Er entfernte den kleinen Kieselstein mit der Pinzette und arbeitete sich weiter am Schnitt entlang. Er war mit leichter Hand am Werk, und Evangeline entspannte langsam jeden Muskel. Er wusste, was er tat.
    Aber er hatte ihre Frage nicht beantwortet. »Danior?«
    »Dominic ist mein einziger Bruder ... abgesehen von Victor und Rafaello.«
    »Natürlich.« Sie nippte am Branntwein. Hätte es bessere Leibwächter für den Prinzen gegeben als seine Brüder, die ihm so ähnlich sahen?
    Sie hätte nicht geglaubt, dass Danior, der Schroffe, zur Ironie fähig war, doch er war es. »Mein Vater war wohl der Ansicht, es könne dem Land nur gut tun, wenn er seinen imperialen Samen flächendeckend verteilt.«
    Evangeline dachte an Victor und Rafaello, die ihr Leben für sie riskiert hatten; »Das wird wohl stimmen. Aber warum sind Victor und Rafaello dann nicht so verbittert wie Dominic?«
    »Sie sind älter als er, und als meine Mutter von ihnen erfahren hat, hat sie dafür gesorgt, dass ihre Mütter Unterstützung bekamen und für die Jungen gesorgt wurde.« Er zog die Wunde auseinander und tauchte ihren Fuß ins Wasser. Der Fuß tat immer noch so weh wie am Anfang, und Evangeline zuckte zusammen, und Tränen schössen ihr in die Augen.
    »Das Wasser hat Heilwirkung.« Er sah ihr zu, wie sie bis zum Kinn in die Quelle rutschte. »Aber ich würde es nicht trinken. Es schmeckt wie Feuer und Schwefel.«
    »Mach ich nicht«, sagte sie leise.
    Seine Augen funkelten, aber seine Stimme war sanft. »Bevor Dominic auf die Welt kam, sind meine Eltern beim Aufstand ums Leben gekommen.«
    »Dann ist er ja noch sehr jung«, rief sie erstaunt aus.
    »Zwanzig«, bestätigte er. »Zu jung, um so verbittert zu sein. Aber meine Mutter war nicht mehr da, um sich um ein weiteres Kind meines Vaters zu kümmern.«
    Als der Schmerz endlich nachließ, legte sie ihren Kopf wieder auf ihr steinernes Kissen. Und schoss gleich wieder hoch. »Lass mich dir versichern, dass du für mich niemals das Gleiche tun musst.«
    »Gut... nein, ich meine ... ja.« Irritiert von ihrem Stammeln, fuhr sie fort: »Ich bin nicht die Prinzessin und werde dich deshalb auch nicht heiraten. Aber ich bin sicher, dass die künftige Königin erleichtert sein wird, wenn sie dir nicht hinterherspionieren muss, um die Folgen deiner Affären zu versorgen.«
    Er sprach weiter, als hätte sie nichts gesagt. »In dem Augenblick, wo mir klar wurde, welche Qualen meine Mutter litt, und wie ehrlos ein gebrochener Eheschwur ist, habe ich geschworen, immer besonnen zu bleiben. Ich hatte die eine oder andere Geliebte ...«
    »Ich will das gar nicht wissen.«
    »Und es waren ausnahmslos erwachsene Frauen, die sich keinen Illusionen hingaben. Ich habe sehr darauf geachtet, dass unsere Treffen ohne Folgen blieben, denn ich will, dass alle Kinder, die meinen Lenden entstammen, die unseren sind.«
    Unsere Kinder.
    Seine Worte klangen in ihr nach.
    Er hörte sich an, als sei ihr Nachwuchs längst schon gezeugt, geboren und glücklich, so wundervolle Eltern zu haben. Sie konnte die Kinder fast sehen. Ein großes, dünnes Mädchen und ein untersetzter Junge mit serephinianischen Augen. Ein jüngeres Mädchen mit rabenschwarzen Haaren und noch ein Junge, die kleinen Zwillinge und das Baby ... sie fuhr sich mit der Hand über die Augen, um die Bilder zu verscheuchen. Wenn sie sich auf Danior einließ - und daran zweifelte sie nicht -, würde die Beziehung fruchtbar sein. Kein Leben für eine intelligente Frau. Sie würde ständig schwanger sein, stillen, den Kleinen nachrennen oder mit Danior im Bett liegen und wieder schwanger werden.
    »Tue ich dir weh?«
    Sie starrte ihn verständnislos an. »Was?«
    »Du hast deine Zehen verkrampft. Tue ich dir weh?«
    Tat er ihr weh? Er brachte sie mit seiner Verführungskunst fast um. »Ja«, fing sie zu plappern an, »genau das ist es. Du tust mir weh, aber ich weiß, dass du das Richtige tust. Du tust das Richtige, und ich tue das Richtige. Und dabei wird irgendwie ... ähhm ... das Richtige herauskommen.« Er lächelte, als hätte er ihre Gedanken gelesen und die Kinder gesehen, die allein schon seine Worte in die Welt gesetzt hatten.
    Er war ein einfacher Mann, und es konnte nicht seine Absicht gewesen sein,

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