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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass sie sich in ihren eigenen Träumen verfing. Und wenn doch, dann musste sie ihm ja nicht zeigen, wie erfolgreich er gewesen war.
    Ihr kam eine seltsamer Gedanke. »Moment«, sagte sie. »Du weißt, dass ich nicht Prinzessin Ethelinda bin.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Du hättest ihr niemals all das erzählt, denn sie würde es doch längst wissen.«
    Er beugte sich vor und sagte mit seiner Kronprinzenstimme: »Ich habe darauf vertraut, dass die Schwestern in deiner Schule vernünftig genug sein würden, dir weder von den Ausschweifungen meines Vaters zu berichten noch von der allgegenwärtigen Gefahr, in die er dich damit gebracht hat.«
    »Oh, du hast immer eine passende Antwort.« Es war dumm, jetzt zu schmollen, aber jedesmal, wenn sie glaubte, ein Loch in seine undurchdringliche Rüstung gebohrt zu haben, parierte er die Attacke und ließ sie entwaffnet zurück. »Wie auch immer«, stellte sie klar, »von einer allgegenwärtigen Gefahr kann man nicht sprechen. Zumindest Victor und Rafaello sind dir treu ergeben.«
    »Victor und ...« Er zögerte. »Jedesmal, wenn ich glaube, alles über dich zu wissen, Evangeline, verblüffst du mich aufs Neue. Woran hast du meine Besorgnis erkannt?«
    Das hatte sie gar nicht. Wenn er Bedenken gehabt hatte, was Victor und Rafaello betraf, dann war es ihr nicht aufgefallen. Sie hatte die beiden nur aufs Geratewohl erwähnt, denn sie konnte seine Gedanken nicht lesen.
    »Du hast gesagt, sie seien mir treu ergeben. Das hatte ich auch gedacht.« Er drückte wieder mit den Daumen auf die Wunde. »Es ist nichts mehr drin. Ich werde es mir morgen früh noch einmal ansehen.«
    Die aufsteigenden Dampfschwaden verbargen ihn vor Evangelines prüfendem Blick. »Erzähl mir von Victor und Rafaello«, sagte sie frustriert.
    »Du weißt, was ich glaube, sonst hättest du nicht gefragt. Wir sind hier nicht in Chute, obwohl ich es so habe aussehen lassen, als seien wir dorthin unterwegs.« Er ließ sich ächzend rückwärts in die Quelle fallen.
    Noch nicht einmal seine Nasenspitze war noch sichtbar, und Evangeline hätte ihn am liebsten mit ihren Fäusten bearbeitet, weil er erst einen Köder ausgeworfen hatte und dann einfach abtauchte. Sie tastete unter Wasser nach seinem Bein und hielt ihn fest.
    Er kam sofort hoch. »Was ist?«
    »Warum sind wir nicht in Chute?«
    Sie fühlte, wie er seine Muskeln anspannte. »Weil entweder Victor oder Rafaello oder beide uns an Dominic verraten haben.«
    Evangelines Unterkiefer klappte herunter, aber sie hätte ihm niemals widersprochen. Wenn Danior an einen Verrat dachte, dann hatte Danior auch gute Gründe dafür. »Du hältst es nicht für einen Zufall, dass uns die Aufständischen in Chäteau Fortune aufgespürt haben?«
    »Anfangs schon, aber jetzt nicht mehr. Wir - Victor, Rafaello und ich - haben gelernt, wie man Verfolger abhängt, in der besten Schule, die es gab - im Krieg gegen Napoleon, der uns seine Späher hinterhergehetzt hat. Wir haben riskiert, was niemand außer uns riskiert hat, und wir wären nicht mehr am Leben, wenn wir nicht so gut gewesen wären.« Er strich sich die tropfenden Haare aus dem Gesicht und stützte den Kopf in die Hand. »Und plötzlich können wir Dominic nicht mehr abhängen? Nein.«
    »Aber du bist schon so lange mit deinen Brüdern zusammen. Warum sollten sie dich jetzt auf einmal verraten?«
    »Gegen Napoleon haben wir für unser Land und unsere Familien gekämpft, jetzt kämpfen wir für eine Gesellschaftsordnung, die viele für diktatorisch und veraltet halten. Unsere Länder haben fünfzig Jahre lang keine Blütezeit mehr erlebt. Mein Vater war zu wohlgenährt für einen Mann, dessen Volk hungert, und deine Mutter war zu schön gekleidet für eine Frau, deren Volk friert. Keiner weiß, was meine Regentschaft bringen wird und ob du eine mitfühlende Königin sein wirst. Ich habe meinen Brüdern einen angemessenen Lohn für ihre Dienste versprochen, aber vielleicht will einer von beiden mehr.«
    Er setzte sich auf und rieb sich Gesicht und Oberkörper ab. »Wenn wir beide aus dem Weg geräumt sind, dann könnte ein königlicher Bastard den Thron besteigen.«
    Evangeline kam aus einem kleinen Dorf, wo die Menschen sich mit Namen kannten, jede Bewegung beobachtet wurde, wo jeder Fremde sofort auffiel und der Grund seines Aufenthalts ergründet wurde. Sie hatte gedacht, es würde ihr gefallen, dem ständigen Klatsch und der Wachsamkeit entkommen zu sein.
    Nichts, was von Menschenhand stammte, konnte es mit

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