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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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diesen Bergen aufnehmen, die schwach im Mondlicht glänzten, mit diesen Sternen, die silbrig am schwarzsamtenen Himmel strahlten, oder mit den hohen, duftenden Pinien.
    Trotzdem erschien ihr die Stille plötzlich drückend und bedrohlich. Ihr wurde klar, wie unbedeutend sie war und wie schnell die gleichgültige Natur oder ein unerbittlicher Feind ihre Lebensgeister ersticken konnte. Sie lauschte in die Stille und fragte Danior leise: »Bist du sicher, dass wir hier in Sicherheit sind?«
    »Ich bin ein ganzes Stück zurückgelaufen, nachdem ich dich hergebracht hatte. Uns ist keiner gefolgt, und ich habe darauf geachtet, keine Spuren zu hinterlassen. Kaum jemand kennt diesen Ort - und Victor und Rafaello auch nicht.«
    Daniors warme, tiefe Stimme hüllte sie ein wie das heiße Quellwasser. »Wir sind in Sicherheit, zumindest so lange wir hier bleiben.«
    Was wollte er damit sagen? »Das kann ja nicht mehr allzu lang sein«, sagte sie nervös. »Du musst rechtzeitig zur Offenbarung in Plaisance sein, das ist in drei Tagen, oder?«
    »Wir müssen rechtzeitig in Plaisance sein, so schwierig das auch sein mag. Keiner hat behauptet, dass der Weg auf den Thron leicht sein würde - Eure Hoheit.« Seine Hände tauchten ins Wasser und er fing an, sich zu waschen. Sie wagte gar nicht daran zu denken, was das alles mit ein-schloss, zog schnell ihre Hand von seiner Wade und schaute überall hin, nur nicht in seine Richtung. Aber sie hörte das Wasser spritzen und fühlte die Wellen. Sie fürchtete sich vor den Feinden der Königsfamilie, den bekannten und den unbekannten, aber mehr noch fürchtete sie Danior. Einerseits wollte sie die Flucht ergreifen, andererseits war ihr klar, dass er jede noch so kleine Bewegung bemerken würde. Und im Grunde ihres Herzens wusste sie auch, dass er sich ihrer bemächtigen würde, wenn sie blieb.
    Sie stand langsam auf und bewegte sich zentimeterweise von ihm weg. Sie musste seiner Nähe und seinen wachsamen, verführerischen Augen entkommen.
    Plötzlich lag seine Hand auf ihrer Schulter. »Warte, Du solltest mit dem Fuß nicht auftreten. Ich hole das Verbandszeug und die Salbe. Ich muss ihn erst abtrocknen und verbinden.« Er massierte ihren Nacken und nahm sie dann am Ellenbogen. »Vertraue mir, Evangeline. Ich passe auf dich auf.« Er klang weder pedantisch noch überlegen, noch wie ein Prinz.
    Er klang verführerisch.
    Es schien ihr, als werde die Luft dünner. Die Art, wie er sie im Mondlicht ansah, seine besitzergreifende Berührung und sein selbstsicherer Tonfall, ließen keinen Zweifel mehr zu. Er hätte es genauso gut laut sagen können: Dieser Prinz mit dem Körper eines Bauern begehrte sie.
    Evangeline konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Also gut. Eigentlich sah er gar nicht wie ein Bauer aus, eher wie ein Krieger mit kräftigen Unterarmen, die ein Schwert führten oder eine Prinzessin hochhoben.
    Er jagte ihr Angst ein und rief gleichzeitig Gefühle hervor, die ihr neu waren. Seine Kraft, seine Verwegenheit und seine Männlichkeit brachten ihre sanfte, weibliche Seite zum Vorschein.
    »Vertraust du mir, Evangeline?«, fragte er.
    »Ja, das tue ich«, antwortete sie. Danior lachte überglücklich. Sie musste sich angehört haben, als gäbe sie ihm ihr Jawort. »Ich wollte sagen, natürlich tue ich das, sonst hätte ich dich längst schon ... um die Ecke gebracht.«
    Er ließ sie unbesorgt los und stand triefend auf. Die nassen Unterhosen klebten an seinen Schenkeln, und sie musste ihn einfach ansehen, auch wenn sie es besser nicht getan hätte. Er war kräftig, muskulös und ... erregt. Genauso erregt wie in ihrem Schlafzimmer im Chäteau und in der Vorratskammer des Klosters. Verbrachte dieser Mann etwa Tag und Nacht in einem erregten Zustand?
    Er streckte sich, reckte die Arme zum Himmel, und sein Zustand schien ihm nicht peinlich zu sein. Subtilitäten waren unter seiner Würde.
    Genau wie Verschlagenheit?
    Er hielt sie für die Prinzessin. Es war an ihm, sie zu erobern und zu seiner Frau zu machen. Er warb um sie, weil es ihm so beliebte. Wenn es ihr nicht gelang, ihn von ihrer wahren Identität zu überzeugen, wer von ihnen beiden war dann verschlagen?
    Er sammelte seine Instrumente zusammen und trollte sich zum Ufer, verpackte die Sachen, verstaute sie in der Tasche und wickelte den Verbandsstoff ab. Dann winkte er sie zu sich und kommandierte: »Steh nicht auf, bleib unten und halte deinen Fuß hoch, damit kein Schmutz in die Wunde kommt.«
    Da sie sich schließlich

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