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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Boden mochte warm sein, aber die Luft war eiskalt.
    Ich hin fertig. Aufgeregt und verlegen blieb sie stumm. Gib mir bitte meine Kleider. Sie hätte sie holen sollen, bevor sie sich ausgezogen hatte und sich mit nichts anderem als einem windigen Stück Stoff wiederfand. Es würde kaum die wichtigsten Stellen bedecken, also wickelte sie es um ihre Hüften und hielt es mit einer Hand fest. Mit der anderen bedeckte sie ihre Brust. Sie räusperte sich. »Ich bin fertig.«
    So verunsichert hatte sie nicht klingen wollen, aber was spielte das noch für eine Rolle, denn diesmal sah sie - anstelle des Wolltuchs - Danior. Er hielt die Decke zwar immer noch bis zu seinem Kinn hoch, schaute sie aber über den Rand weg an. Er besah sich ihren Körper.
    Und er lächelte.

20
    Evangeline hatte ihn niemals so lächeln sehen wie in diesem Moment, so erstaunt, erleichtert und stolz. Er sah seiner Zukunft ins Antlitz und fand sie wundervoll.
    »Meine Kleider?«, krächzte sie.
    »Die wirst du heute Nacht nicht brauchen.«
    Die Verletzung schien sie doch mehr geschwächt zu haben, als sie angenommen hatte. Sie hörte, was er sagte, aber es kümmerte sie nicht. Er starrte sie an, und es gefiel ihr. Er hatte vor, über sie herzufallen, und es war ihr recht.
    »Danior?«, flüsterte sie.
    Zur Antwort wickelte er sie in die Decke, hob sie hoch und ging mit ihr zu dem Pinienlager in der Senke am Waldrand. Ihre Gesichter waren nahe beieinander. So nah, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren konnte, und seine Augen leuchteten im Mondlicht vor Vorfreude.
    »Danior?«, flüsterte sie wieder.
    Er presste seine Lippen auf ihren Mund. Seine Bartstoppeln zerkratzten ihr Kinn, er roch wie der nächtliche Nebel und schmeckte sauber. Sie konnte seine hitzige Entschlossenheit sogar durch die dicke Wolldecke fühlen.
    Er war ein unkomplizierter Mann und kein gerissener Verführer, davon war Evangeline fest überzeugt. Nichts an seinem Benehmen war jemals hinterhältig gewesen. Für einen einfachen Mann wie ihn war es das Natürlichste der Welt, dass auf ein gemeinsames Bad am romantischsten Ort der Schöpfung eine körperliche Vereinigung folgen musste.
    Das unnütze, kleine Handtuch glitt ihr aus den Fingern.
    »Evangeline, ich muss dich jetzt haben«, murmelte er.
    Evangeline erinnerte sich, wie er sie vorher ausgelacht hatte. »Willst du mich auch wirklich haben?« Wie verrückt haben, sollte das heißen, aufrichtig und unbändig.
    »Mein Gott, Mädchen, was glaubst du, soll all das hier?« Er ging die letzten Schritte zu ihrem Lager aus Pinienästen, bettete sie darauf und legte sich nah neben sie.
    Er glitt auf sie und verdeckte den Himmel. Sein Gewicht drückte sie nach unten, doch er stand wieder auf, bevor ihre alten Ängste hochkommen konnten.
    »Bleib ja liegen«, mahnte er, »ich meine es ernst.«
    Er schien ihr aber nicht sonderlich zu vertrauen, denn er entfernte sich nur ein paar Schritte. Am Fußende des Bettes entledigte er sich seiner Sachen so schnell, dass ihr kaum Zeit blieb, sich zu orientieren. Sie lag auf seinem Umhang, das hoch aufgetürmte Pinienbett duftete und federte weich, schützende Bäume umstanden ihr Lager, und sie zitterte am ganzen Leib vor Kälte und Nervosität.
    Leona hatte sie unglaubliche, orientalische Texte lesen lassen, in denen genau beschrieben wurde, welche unerhörten Dinge Männer und Frauen miteinander anstellen konnten. Aber das half ihr jetzt im richtigen Leben auch nicht viel weiter. Für dieses Abenteuer brauchte sie ihren ganzen Mut, doch ihr Vorrat war längst aufgebraucht.
    Sie biss die Zähne zusammen, ballte die Fäuste und presste ihre Knie fest gegeneinander. Sie starrte mit weit aufgerissenen Augen den Schatten an, der Danior war, und konzentrierte sich darauf, Haltung zu bewahren. Schreien half nichts, wegrennen half nichts, nur durchhalten half.
    Danior schlüpfte, zusammen mit der kalten Nachtluft, unter die Decke und wärmte sie mit seinem Körper. Ihre Körper berührten einander an jeder nur möglichen Stelle, sein Gesicht war über ihrem Gesicht und verdeckte das Firmament und die Baumkronen, seine Füße waren unter ihren Füßen. Er umgab sie vollständig, doch er stützte sein Gewicht auf seinem Ellenbogen ab und streichelte mit seiner rauen Hand ihren Unterarm. Danior wusste, was ihr Angst machte, und er wusste, was ihr gefiel.
    »Evangeline, du bist meine Braut, meine einzige Braut.«
    Sie konnte ihn nicht erkennen. Die Bäume schützten sie vor dem Licht des Mondes,

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