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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht die ganze Nacht im Wasser verstecken konnte, krabbelte sie wie ein Krebs, auf ihren Händen und einem Fuß, ans Ufer. »Ich bin wirklich nicht die Prinzessin«, sagte sie.
    »Nach heute Nacht kann ich dir nicht einmal mehr verübeln, dass du das sagst.«
    Er legte sich das Verbandszeug zurecht, ging in die Hocke und streckte seine Hand aus.
    »Ich meine es ernst.« Sie hielt ihm vorsichtig ihren verletzten Fuß entgegen. »Ich bin Evangeline Scoffield aus East Little Teignmouth, Cornwall. Was muss ich tun, um dich davon zu überzeugen?«
    »Das weißt du ganz genau.«
    »Das weiß ich nicht.« Er trocknete sorgfältig ihren Fuß ab, dann öffnete er eine Dose und machte ihr einen Umschlag aus zerriebenen Kräutern. Es duftete nach Minze, als er ihr den Verband um den Knöchel befestigte.
    »Wenn du es mir beweisen kannst, bitte, ich habe nichts dagegen.« Er nahm sie in die Arme und warnte sie: »Halte deinen Fuß hoch.« Dann hob er sie hoch und drückte sie an seine Brust. Evangeline schlang ihm instinktiv ihre Arme um den Hals und erwischte seine weichen, nassen Locken und fühlte seine angespannten Muskeln.
    Ihr kamen langsam Bedenken. Das alles war viel zu übertrieben. Die Nachtluft war viel zu kalt, das Wasser hatte ihr Unterkleid viel zu durchsichtig gemacht, und er war bei weitem viel zu überzeugt von sich.
    Welche Bestimmung hatte sie an diesen Ort geführt? An welchem Schicksalsfaden hatte sie gezogen, der sie in diesen königlichen Gobelin eingewoben hatte? Sie bekam Schüttelfrost.
    »Ich habe ein Handtuch zum Abtrocknen und eine Wolldecke, in die du dich einwickeln kannst.« Er stellte sie auf einen flachen Stein. Evangeline belastete versuchsweise ihren Fuß. Er war schon besser, viel besser. »Woher hast du all diese Sachen?«
    »Als ich ein junger Bursche war, hatten wir nicht weit von hier eine Jagdhütte, wo wir den Sommer verbracht haben.« Er erzählte gleichgültig von Reichtümern, die Evangeline sich nur erträumen konnte. »Ich habe meine Ausrüstung hergebracht und sie, in ein Öltuch gewickelt, in einem hohlen Baum versteckt.« Er schüttelte die Decke aus. »Die Kleider passen mir nicht mehr, der Zwieback ist nicht mehr frisch und diese Decke hier riecht etwas modrig, aber ich habe sie ausgeschüttelt und gelüftet.«
    »Sehr hilfreich.« Ihre Zähne klapperten vor Kälte und Anspannung.
    Er reichte ihr ein Tuch. »Das ist aus der Reisetasche. Ich halte die Decke hoch. Du ziehst dich aus und trocknest dich ab.«
    Sie erinnerte sich an das Lebenszeichen zwischen seinen Schenkeln. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.«
    »Du kannst unmöglich in diesen nassen Sachen schlafen. Du musst sie ausziehen, damit ich sie zum Trocknen aufhängen kann. Nun mach schon, was ich gesagt habe.« Er hielt die Decke hoch. »Warum kannst du nicht einfach tun, was ich dir sage?«, grollte er leise.
    Aber war Danior im Grunde nicht ein sehr gleichmütiger Mann? Sie schaute den Wollstoff an und fingerte an ihrem Unterkleid herum. Warum misstraute sie ihm und seinen Absichten? Er kannte keine Heimlichkeiten und tat alles ganz offen. Er war mit ihr in der Quelle gewesen und hatte seine Hände bei sich behalten, abgesehen von dem Moment, als er ihr Gesicht in die Hände genommen und ihr gesagt hatte, wie durchsichtig ihr Unterkleid sei. Jetzt, wo sie die nervenaufreibende Wundversorgung hinter sich hatte, erschienen ihr seine Drohgebärden wie ein Trick, damit sie ihre Feigheit überwand.
    Falls Prinz Danior vorhatte, sie zu verführen, würde er sie vorher vermutlich davon in Kenntnis setzen und sie über jeden weiteren seiner Schritte informieren.
    Und ihr vorwerfen, sie lüge ihn an, wenn sie nicht wie erwartet reagierte.
    Sie lächelte und griff zum Handtuch.
    »Ziehst du dich auch wirklich aus?«, wollte er wissen.
    »Ich trockne nur mein Haar.« Sie war genauso schnippisch wie er, und sie sagte sich, dass er nicht gleichzeitig verärgert und erregt sein konnte.
    Er stöhnte wie ein duldsamer Märtyrer.
    Evangeline hängte sich das Handtuch um den Hals und machte sich daran, ihr Unterkleid auszuziehen. Der feuchte Stoff klebte an ihrer Haut, und ihre Finger zitterten, aber sie machte so schnell sie konnte und warf dann alles über einen Busch. Die Aste bogen sich unter dem Gewicht des nassen Stoffs, und sie schaute unwillkürlich zur Decke hinüber: Sie bewegte sich nicht. Dahinter stand ein Krieger, der sich wie ein Gentleman benahm. Sie rubbelte sich so schnell sie konnte trocken. Der

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