Princess Band 47
begeistert. "Vielleicht erhöhe ich Ihr Gehalt."
Ihren Zorn über diese unverfrorene Anspielung schluckte sie beherrscht herunter und fragte friedfertig: "Wie geht's Anna?" Evan hockte sich auf die Schreibtischkante. "Ich habe vorhin mit ihr telefoniert. Es geht ihr gut, aber sie langweilt sich. Warum besuchen Sie sie nicht mal?"
Lisa lächelte. "Gern." Insgeheim aber verschob sie den Besuch, weil Anna garantiert über sie und Jon reden würde. Außerdem hatte sie nicht den Mut, Anna zu besuchen, ehe Anna nicht die Wahrheit über Steve erfahren hatte. "Wie, fühlen sich die Söhne ohne Anna?"
"Catherine kommt gut mit ihnen aus, aber natürlich jammern sie nach Anna." Er schnitt ein Gesicht. "Genau wie ich. Das Haus ist leer ohne sie. Ich habe gar keine Lust mehr nach Hause zu gehen, wenn sie nicht da ist."
"Anna ist ja bald wieder daheim", tröstete Lisa ihn. "Und sie braucht die Ruhe."
Die Tür hinter ihnen schwang auf, Evan sah sich um und verzog sein Gesicht zu einem trockenen Lächeln, als er Steve im Türrahmen stehen sah.
Er rutschte von der Schreibtischkante. "Sie wollen bestimmt nicht zu mir, schätze ich."
Steves Gesicht blieb undeutbar. "Nein, stimmt. Ich will zu meiner Frau!"
Evan brauchte eine Weile, um zu reagieren. Erst wirkte er, als hätte er nicht richtig verstanden, dann sah er Lisa an, dann wieder Steve. "Sagen Sie das noch mal", forderte er Steve auf.
"Zu meiner Frau", wiederholte Steve ruhig, als plaudere er über das Selbstverständlichste von der Welt. "Ich möchte mit ihr essen gehen." Endlich blickte er auch Lisa an. "Bist du fertig, Lisa?"
Sie rührte sich nicht.
Evan hingegen war nicht gesinnt, die beiden mit dieser dürftigen Enthüllung gehen zu lassen. Er starrte Lisa an. "Wollen Sie damit sagen, daß Sie beide geheiratet haben?" Seine Stimme quietschte vor Fassungslosigkeit. "Das war verdammt schnelle Arbeit!"
Steve schob die Hände in die Jackettaschen. "Wir haben Ihnen etwas verheimlicht, fürchte ich", sagte er ruhig. "Lisa und ich sind seit drei Jahren verheiratet."
Evans Mund klappte auf. Steve beobachtete ihn und lächelte ein bißchen. "Die Einzelheiten können wir uns ersparen, Evan", sagte er, "wir haben uns vor einem Jahr getrennt, aber jetzt nehme ich Lisa mit zurück in die Staaten."
Lisa betrachtete ihre Hände im Schoß. Steve hatte kein Recht, hier ins Büro zu marschieren und eine solche Erklärung abzugeben. Sie hatte ihm ihre Antwort noch nicht gegeben. Sie hatte ihm zugehört, aber sie hatte noch nicht gesagt, daß sie bereit sei, es erneut mit ihm zu versuchen.
Evan war sprachlos, ein ihm völlig unbekannter Zustand. Er sackte in einen Sessel und blickte von einem zum anderen. Es dauerte, bis er hervorbrachte: "Ich muß schon sagen, Sie beide sind verdammt kaltblütig. Warum haben Sie es verschwiegen?"
"Das ist unsere Angelegenheit!" Steve milderte seine Worte mit einem versöhnlichen Lächeln.
Lisa merkte förmlich, wie Evan in seinem Hirn nach dem grub, was er zu ihr über Steve und zu Steve über sie gesagt hatte. Die Röte stieg ihm ins Gesicht, als er sich erinnerte, wie er sie aufgefordert hatte, "nett" zu Steve zu sein. Er hatte sie als Köder haben wollen, jetzt hätte er sich dafür ohrfeigen können. Überdies fing er an, gereizt auf diese Eröffnung zu reagieren, weil er sich wie ein Narr vorkam.
"Ich hatte keine Ahnung, daß Lisa verheiratet ist", sagte er abweisend, "sie hat nie auch nur ein Wort angedeutet."
Steve hob desinteressiert die Schultern. "Sicherlich bringt es Unannehmlichkeiten für Sie mit sich, wenn Lisa sofort geht. Aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dafür sorgen, daß sie schnellstmöglich gehen kann. Am Auftrag ändert sich nichts. Ich möchte nur nicht, daß Lister damit betraut wird." Sein Mund verzog sich zu einem alles andere als freundlichen Lächeln. "Er hat nicht den nötigen Schliff. Ich will Sie."
"Verstehe", meinte Evan leicht verstört.
"Ich sage Ihnen offen, daß ich hier nur aufgetaucht bin, um Lisa zurückzuholen. Ich schätze, daß Sie gescheit genug sind, sich das selbst auszurechnen. Der Auftrag war nur der Vorwand, um mit ihr Kontakt aufzunehmen. Aber ich stehe zu meinem Wort. Vorausgesetzt, Sie kümmern sich darum. Lister ist Ihr Schwager, aber er ist ein Schwachkopf. Wenn ich Sie wäre, würde ich ihm einen Job zuschustern, wo er keinen Schaden anrichten kann."
Evan lachte gequält. "Was täte ich lieber als das? Aber dann würde meine Frau mich verlassen."
"Können Sie
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