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Principia

Principia

Titel: Principia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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Weste und einem Rock, alles in metallischen Farbtönen. Genau genommen ist Jack sogar ziemlich sicher, dass sie buchstäblich aus Metall gemacht sind. Die Weste scheint aus Goldstoff zu sein. Beinkleider und Rock sind silbern. Sämtliche Knöpfe sind goldfarben, was für Jack bedeutet, dass sie, wie falsche Guineen, Lotklümpchen sind, die geschickt in einen Hauch von Gold eingehüllt wurden. Aber als er auf einen beißt, beißt der zurück. Seine [falschen] Zähne hinterlassen nur schwache Abdrücke, und darin kann er keine Spur von Grau entdecken – kein Hinweis auf unedles Metall unter dem Gold. Diese Knöpfe wurden hergestellt, indem man geschmolzenes Metall in eine Form goss, sodass jeder denselben Abdruck besitzt: eine Gestalt, die zu winzig und zu komplex ist, als dass Jacks Augen sie im Halbdunkel seiner Wohnung im Kastell ausmachen könnten.
    Die dritte Schicht – das, was mit dem Schmutz der Welt in Berührung kommt – besteht aus schwarzen Lederschuhen mit silbernen Schnallen, einem Cape, außen scharlachrot, innen mit Pelz gefüttert und mit weiterem Silber und Gold eingefasst und paspeliert und geknöpft, und einer weißen Perücke.
    Der Hinrichtungsanzug ist reichlich mit Taschen versehen, von denen mehrere bei seiner Ankunft mit Münzen gefüllt waren, was Jack in die Lage versetzt, verschiedenen Schließern, Gefängniswärtern, Grobschmieden, Kutschern und Henkern, mit denen er im Laufe des Tages zu tun haben wird, ein kleines Douceur zu geben. Es ist ungewöhnlich, dass die Gefängniswärter bei der Inspektion des Hinrichtungsanzugs diese Münzen nicht gestohlen und die Knöpfe nicht abgerissen haben; Jack schließt daraus, dass die geheimnisvolle Person, die ihn gebracht hat, sie nicht nur bestochen, sondern ihnen auch mit Verfolgung und körperlicher Gewalt gedroht hat.
    Auf seinem Weg hinauf zur Kapelle hat Jack dem Schließer einen Shilling für folgende Gefälligkeit zugesteckt:
    Bei seinem Eintritt in die Kapelle erstarrt jeder Stammgast von Newgate für einen Moment, überrascht durch einen Lichtblitz, eine Art optische Fanfare. Um ehrlich zu sein, ist die Kapelle gerade gut genug beleuchtet, dass der Geistliche aus seiner Hundertpfundbibel lesen kann. Verglichen mit dem Rest von Newgate ist sie jedoch geradezu lichterfüllt.
    Das Haus Gottes liegt im besten Teil des Gefängnisses, nämlich in der südöstlichen Ecke des obersten Stockwerks, was bedeutet, dass wenige Fenster Morgensonne bekommen, ein paar mehr dagegen über den Tag hinweg von der Sonne beschienen werden – vorausgesetzt, sie scheint überhaupt. Heute ist der Himmel wolkenlos. Der Gefallen, um den Jack den Schließer gebeten hat, besteht lediglich darin, dass er sich für kurze Zeit in der Sonne wärmen möchte, die durch eins dieser nach Osten gehenden Fenster auf der Rückseite der Kapelle fällt, bevor er zu dem trostlosen Gestühl geführt wird.
    Das Geschäft verläuft wie besprochen. Jack geht in die südöstliche Ecke und steht einige Augenblicke lang in einem Kegel aus Sonnenlicht. Seine Augen sind durch den strahlenden Glanz seiner eigenen Kleidung geblendet. Er ist gezwungen, eine Weile aus dem Fenster zu schauen, um seinen steifen, knirschenden alten Pupillen die Gelegenheit zu geben, auf die Größe von Flöhen zu schrumpfen. Deshalb richtet er seinen Blick grob in östliche Richtung, am Phoenix Court entlang. Gleich unterhalb von ihm bildet der Phoenix Court eine Art Kreuzung mit der geraden, engen Gasse, die Newgate mit dem Court of Sessions im Old Bailey verbindet. Vom Gefängnis aus in die entgegengesetzte Richtung bildet er die nördliche Begrenzung des Gartens, der sich hinter der medizinischen Fakultät erstreckt.
    Als Jack von seinem privilegierten Aussichtspunkt aus über die Mauer schaut, ist er doch ein wenig enttäuscht darüber, dass die medizinische Fakultät noch steht. Oh, es steigen schon Rauchsäulen aus ihrem Anwesen empor. Aber das liegt nicht daran, dass der Pöbel sie gestern Nacht niedergebrannt hat. Der Rauch stammt eher von Kochfeuern. Der rückwärtige Garten ist in ein Biwak für (gemessen an der Zahl der Zelte) eine Kompanie Soldaten verwandelt worden. Nein, durchstreichen, es sind (angesichts ihrer Farben) Grenadiere. Von allen Soldaten sind das die größten (müssen sie doch mit einer beträchtlichen Anzahl an ihren Körper geschnallter eiserner Bomben herumlaufen), dümmsten (offensichtlich) und für den Pöbel gefährlichsten (bedenkt man die Wirkung einer in eine Menschenmenge

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