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Pringle in Trouble

Pringle in Trouble

Titel: Pringle in Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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grausam war, aber er
hatte so viel von ihr auszuhalten gehabt... Sie entriß ihm die Postkarte und
stopfte sie in ihre Handtasche.
    «Sie wird deiner bald überdrüssig
werden, du wirst sehen!»
    «Davor habe ich schon jetzt Angst,
deine Warnung ist also ganz überflüssig. Aber wenn es geht, so möchte ich die
mir noch verbleibenden Jahre meines Lebens damit verbringen, sie glücklich zu
machen. Falls sie es will. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas so stark
gewollt.»
    Sie blickte ihn haßerfüllt an: «Du
warst ein schlechter Fang, wenn auch das beste, was der Golfclub zu bieten hatte
— es muß ein schlechtes Jahr gewesen sein. Sie wird das auch noch merken.»
    Nichts was sie sagte, konnte ihn noch
treffen. Hugh hätte jubeln mögen.
    «Danke», sagte er.
    «Ich suche mir morgen einen Anwalt!»
    Sie knallte die Tür hinter sich zu;
kaum war sie fort, stürzte Hugh zum Telefon. Er konnte es gar nicht abwarten,
Clarissa die wunderbare Neuigkeit mitzuteilen.
     
     
    Auf ihrem Weg zu Keatly wurden Pringle
und Dr. Willoughby von Hugh überholt. Mr. Pringle war innerlich zerrissen. Wie
er es anstellen sollte, sich einerseits seinem Auftraggeber gegenüber loyal zu
verhalten und andererseits der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, war ihm ein
absolutes Rätsel. Als Hugh an ihnen vorüberlief, sie kaum wahrnehmend, vergaß
er seine Probleme für den Augenblick.
    «Dr. Godfrey sieht krank aus», bemerkte
er.
    «Magengeschwür», sagte Tom Willoughby
lakonisch. «Habe ich sofort gesehen, kaum daß er in meinem Sprechzimmer war.
Hatte sich natürlich überhaupt noch nicht darum gekümmert. So sind sie eben,
die Kollegen Praktiker. Sie haben eine Heidenangst, was bei einer Untersuchung
herauskommen könnte. Ich habe ihn gewarnt, aber ich bezweifle, daß er auf mich
hört. Wenn nicht, nun ja...» Dr. Willoughby schüttelte bedenklich den Kopf.
    «Es ist wohl ganz sinnvoll, sich ab und
zu einmal gründlich untersuchen zu lassen, oder?» fragte Mr. Pringle nervös.
    «Aber natürlich, mein Lieber. Ich hoffe
doch sehr, daß Sie nicht zu den Leuten gehören, die sagen ‹Mir kann das nicht
passieren›. In Ihrem Alter würde ich etwa alle sechs Monate eine Untersuchung
empfehlen.»
    Der Inspector begrüßte sie mit
ausgebreiteten Armen. «Aber bitte, kommen Sie doch herein. Wir haben ein
Geständnis!»
     
     
    Hugh fand Clarissa auf dem Parkplatz.
Er hatte es zuerst nicht glauben wollen, als Mrs. Burg ihm gesagt hatte, daß
sie abreise, aber tatsächlich, hier war sie und half Jonathan, das Gepäck ins
Auto zu laden. «Du wolltest doch nicht abreisen, ohne mich noch einmal zu
sehen?»
    Sie wurde rot. Hugh sah, daß sie
geweint hatte. Ihre zarte Haut sah ganz durchsichtig aus. «Es tut mir leid,
Hugh...»
    «Wir müssen miteinander reden...
bitte!»
    Sie blickte hinüber zu Jonathan, der
nur mit den Achseln zuckte. «Du weißt von Ediths Tod?»
    «Ja. Mein herzliches Beileid. Es war
schon zu spät. Willoughby und ich konnten nichts mehr für sie tun.»
    Sie nickte und nestelte verlegen an
ihren Handschuhen. «Ich kann ihn jetzt nicht verlassen, verstehst du das nicht?
Nicht jetzt, wo... Er kommt allein nicht zurecht.»
    «Clarissa! Du wirst doch wohl nicht
wieder zu ihm zurückgehen!»
    Sie sah ihn mit unnatürlich geweiteten
Augen an. «Das bin ich Edith schuldig!»
    «Aber das ist doch nicht wahr! Ach,
Liebste, wir wissen doch beide, daß das nicht stimmt. Gut, er braucht dich
jetzt, ihr braucht einander, um über den Schock hinwegzukommen, aber das ist
auch alles, das weißt du doch genau.»
    Sie wich seinem Blick aus. «Clarissa,
ich liebe dich! Ich habe eben Marion um die Scheidung gebeten.»
    «Du hast mit deiner Frau gesprochen?»
    «Ja. Sie tauchte heute morgen plötzlich
hier auf. Van Tenke hatte ihr eine Postkarte geschickt.» Er hielt inne.
    «Das kann ich nicht glauben!»
    «Es ist aber so. Er hat uns an dem
Abend im Solarium beobachtet...»
    «O nein!»
    «Clarissa, er ist tot. Es ist also
völlig egal. Ich habe Marion gesagt, daß ich die Scheidung will, um dich zu
heiraten. Sie hat sich damit abgefunden.»
    «Ich kann jetzt nicht mehr denken... Es
ist alles noch so frisch.» Ihr Mund verzog sich zu einem kläglichen kleinen
Lächeln. «Hättest du Marion auch um die Scheidung gebeten, wenn sie jetzt nicht
gekommen wäre?»
    «Aber natürlich hätte ich das.
Selbstverständlich. Ach, Liebste, laß dich durch Ediths Tod nicht bitter
machen. Daß ich dich kennengelernt habe, ist das Wunderbarste, was mir

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