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Pringle in Trouble

Pringle in Trouble

Titel: Pringle in Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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Erstaunen. «Also eines muß man diesen adligen
Familien ja lassen», sagte er zu Pringle, «sie halten zu ihren Bediensteten
durch dick und dünn. Wenn Sie oder ich getan hätten, was Wilfred getan hat,
würden unsere Arbeitgeber uns anbieten, die Stelle für uns freizuhalten? Den
Deubel würden sie tun. Und Mrs. Willoughby hat Wilfred sogar angeboten, seine
Mutter zu besuchen.» Er räusperte sich mahnend. «Sie müssen jetzt los, Sir.»
Der Colonel klopfte seinem Burschen ein letztes Mal auf die Schulter.
     
    In der Partenavia Victor brüllte Dr.
Willoughby, um den Lärm der Flugzeugmotoren zu übertönen: «Man kann Gerard
jedenfalls nicht vorwerfen, daß er gelogen hat. Er hat immer nur behauptet, daß
er Valter nicht getötet, aber nie, daß er ihn nicht erdrosselt habe.»
    «Ja», schrie Mr. Pringle zurück. «Und
das ist genau der Grund, warum ich Ihnen gesagt habe, daß er genauso schuldig
ist wie Wilfred. Mr. van Tenke starb nämlich, wie wir wissen, durch Ertrinken.»
    Tom Willoughby haute ungeduldig auf das
Instrumentenbrett — das Lämpchen brannte schon wieder nicht. «Im Grunde ist es
aber auch alles völlig egal, oder? Der Mann ist tot, und wenn Gerard verurteilt
würde, brächte ihn das auch nicht zurück. Außerdem — den Mord an Mrs. Rees hat
Wilfred völlig allein durchgeführt. Ich wollte Ihnen übrigens noch danken, daß
Sie so gute und schnelle Arbeit geleistet haben. Warum lassen Sie jetzt, wo Gerard
außer Verdacht ist, die Dinge nicht einfach ruhen?»
    Mit angezogener Bremse gab er Vollgas.
Mr. Pringle holte tief Luft, um dann mit aller Macht zu brüllen: «Er ist nur so
lange außer Verdacht, bis die Polizei merkt, daß irgend jemand das Foto ja
schließlich aufgenommen haben muß.»
    Tom Willoughby nahm Gas weg. «Ach das»,
sagte er leichthin. «Da machen Sie sich mal keine Sorgen, Pringle, da fällt uns
schon noch etwas ein.» Er rollte in die Startposition.
     
     
    Ungefähr eine Woche später saßen zwei
Leute in Raum zweiundzwanzig der National Gallery. Außer ihnen waren noch eine
Menge Touristen da: Franzosen, Deutsche, Japaner sowie zwei Amerikaner, die
sich zum Schutz gegen radioaktiven Niederschlag in Plastik-Capes gehüllt
hatten. Sie alle drängten sich vor den Porträts der königlichen Familie. Mr.
Pringle wartete, bis sie weitergegangen waren.
    «Kannst du dir vorstellen, warum mich
dieses Gemälde dort an dich erinnert?»
    Mavis Bignell schob den beunruhigenden
Gedanken an das Paket, das sie in der Garderobe abgegeben hatten, resolut
beiseite und studierte nachdenklich das Bild mit dem Titel ‹Urteil in Paris›.
    «Ja», sagte sie schließlich, «ich
glaube schon. Die hat bestimmt nie etwas von Diät gehört... Ich habe zwar nur
Größe sechsundvierzig, aber ich weiß schon, was du meinst. Allerdings hat sie
es mehr um die Hüften sitzen, bei mir ist es ja mehr vorn.» Sie beugte sich
vor, um das Bild einer genauen Inspektion zu unterziehen. «Und sie hat kein
einziges Härchen auf ihrer — na du weißt schon —, das ist noch ein Unterschied
zu mir. Wer sagst du, war der Maler?»
    «Rubens.»
    «Also deins gefällt mir besser.»
    Mr. Pringle errötete. Was immer ihre
Unzulänglichkeiten sein mochten, Englisch war eine universale Sprache. «Unten
im Erdgeschoß servieren sie guten Tee, was meinst du?»
    Eine Weile später sagte sie: «Ich werde
erleichtert sein, wenn du das Ding endlich zu Hause an der Wand hängen hast.
Wo, hast du übrigens gedacht?»
    «Es soll über den Schreibtisch in
meinem Arbeitszimmer.»
    «Ja...» Sie überlegte, das letzte Stück
des Schokoladenkuchens befand sich auf halben Weg zu ihrem Mund. «Ja, ich
denke, da würde es sich gut machen.» Sie war noch immer völlig erschüttert von
dem Preis. «Und du denkst auch ganz bestimmt daran, es versichern zu lassen?»
    «Ja.»
    «Diese Sache im Norden ist also gut
gelaufen?»
    Er seufzte. «Nein, eigentlich nicht.
Ich habe einen Durchschlag meiner Aufzeichnungen an die Polizei geschickt, aber
ich bezweifle, daß sie davon Notiz nehmen. Einer der Schuldigen ist ungeschoren
davongekommen.»
    «Ts, ts, ts... Na, mach dir nichts
draus. Dein Auftraggeber muß ja wohl zufrieden gewesen sein, sonst hätte er
dich doch nicht bezahlt... Nein, danke, ich möchte nichts mehr. Ich habe zu
Hause schon die Pastete fürs Abendessen im Ofen.»
    Sie schwiegen. Mavis versuchte, ihn
aufzuheitern. «Um was ging es eigentlich diesmal? Wieder ein Betrugsfall?
Danach bist du doch sonst immer ganz aufgekratzt.»
    «Es

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