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Pringle in Trouble

Pringle in Trouble

Titel: Pringle in Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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natürlich nicht im Traum einfallen...»
    «Bleiben Sie bitte beim Thema, Mr.
Powers!»
    «Wie? Na gut. Also ich habe gegessen
und dazu ein oder zwei Gläser Port getrunken...» Man hörte, wie Miss Fawcett
erschrocken Luft holte. «Das ist nun wirklich kein Grund, sich aufzuregen,
Virginia... Bei den Preisen, die sie hier verlangen, sollte Wein zum Essen
sowieso selbstverständlich sein.»
    «Wie lange hielten Sie sich in der
Küche auf, Mr. Powers?»
    «Keine Ahnung. Eine ganze Weile
jedenfalls. Ich habe mich nicht besonders beeilt — das ist schlecht für die
Verdauung. Gerade, als ich gehen wollte, hörte ich jemanden kommen, und so habe
ich mich versteckt. Gleich neben dem Kamin gibt es so einen kleinen Raum...»
    «Wilfreds Kammer!» sagte Miss Fawcett
überrascht.
    «Mischen Sie sich bitte nicht ein»,
sagte Keatly scharf und dann, zu Jonathan gewandt: «Weiter!»
    «Ich hatte Angst, erwischt zu werden,
so lächerlich es klingt. Das macht die Atmosphäre hier. Ich schob hinter mir
den Riegel vor, und das war auch gut so, denn dieser Jemand, der da in die
Küche gekommen war, drückte die Klinke herunter und wollte offenbar
hereinkommen. Dann hörte ich, wie am Herd hantiert wurde...»
    «Sind Sie sicher?»
    «Es klang jedenfalls danach. Diese Herdklappen
machen so ein schnappendes Geräusch, wenn man sie schließt. Ich beschloß, erst
einmal abzuwarten. Den Portwein hatte ich sicherheitshalber mitgenommen; ich
machte mir also nicht allzu viele Sorgen. Nach einer Weile wurde irgendwo eine
Waschmaschine angestellt, und da dachte ich, dies sei eine günstige Gelegenheit
zu verschwinden. Auf dem Rückweg sah ich jemanden auf dem Korridor. Aber nur
aus der Entfernung. War eine ziemlich große Person, könnte la Arburthnot
gewesen sein oder auch Millicent, das kann ich nicht mit Sicherheit
entscheiden. Ziemlich furchteinflößend, wie die Leute nachts hier auf den
Fluren herumschleichen, wenn Sie mich fragen.»
    «Ich habe allmählich das Gefühl, als ob
Dr. Godfrey der einzige Mann gewesen ist, der die Nacht nicht auf dem Flur
verbracht hat», sagte der Inspector genervt. «Und was taten Sie dann?»
    «Ich ging in mein Zimmer zurück.
Ungefähr eine Stunde später kam Jessie und brachte den Morgentee. Gegen acht
war ich dann in der Empfangshalle und mußte auf Miss Brown warten — sie hatte
sich verspätet. Sie sehen also», sagte er, wieder ganz obenauf, «mir können Sie
nichts am Zeug flicken.»
    Der Inspector war müde. «Ich denke, wir
machen für heute Schluß. Morgen brauche ich dann noch einmal eine förmliche
Aussage von Ihnen, Mr. Powers. Es wird Ihnen, nehme ich an, ganz lieb sein,
wenn wir die erste vernichten?»
    Dankbarkeit gehörte jedoch nicht zu
Jonathans Tugenden. «In Anbetracht der Tatsache, daß Inspector Robinson, wie
sich ja inzwischen herausgestellt hat, nichts anderes gewesen ist als ein ganz
gewöhnlicher Krimineller, dürfte das wohl selbstverständlich sein.»
    Doch Keatly zu provozieren war meistens
ein Fehler. «Sie begleiten dann bitte Miss Fawcett zu ihrem Zimmer zurück, Mr.
Powers. Und lassen Sie ihn Vorgehen, Miss Fawcett, und ihn sich gründlich
umsehen, bevor Sie selbst hineingehen. Vielleicht wäre es auch gar keine
schlechte Idee, Mr. Powers, wenn Sie zum Schutz von Miss Fawcett bei ihr im
Zimmer übernachteten — es gibt doch dort bestimmt einen Sessel. Man kann schließlich
nie vorsichtig genug sein, nicht wahr?»
    Mr. Pringle vermied es, Jonathan ins
Gesicht zu sehen. Er war froh, als er und Keatly wieder draußen waren. Vor van
Tenkes Tür — sie war immer noch versiegelt — blieben sie einen Augenblick
stehen.
    «Der Autopsiebericht war, was den
Zeitpunkt des Todes angeht, ein bißchen vage», sagte der Inspector, «die hohe
Wassertemperatur im Pool macht eine genaue Festsetzung schwierig. Sie wollen
noch einige Tests durchführen, aber im Moment können sie nur sagen, daß es irgendwann
zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens passiert sein muß.» Er zuckte
resigniert die Achseln.
    «Dr. Godfrey war so freundlich, mir
während unserer Unterhaltung seine Ansicht bezüglich der Todeszeit mitzuteilen.
Er meinte, daß eine Analyse des Mageninhalts...»
    «Ja. Das ist eines der Ergebnisse, auf
das wir noch warten. Ich vergesse übrigens immer, daß er ja dabei war, als Mr.
Powers den Toten entdeckte... Ich würde jetzt gern noch einmal ins Solarium
gehen, denselben Weg, den der Mörder sein Opfer geschleppt hat. Kommen Sie
mit?»
    Sie gingen schweigend

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