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Pringle vermisst eine Leiche

Pringle vermisst eine Leiche

Titel: Pringle vermisst eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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verheiratet.» Sie hatten die Stufen zum Eingang des Caravans erreicht.
    «Jetzt mal eins nach dem
andern! Also, woher stammt die Schnur?»
    «Das Ende, mit dem Hände und
Füße der Toten gefesselt waren, ist von einem Knäuel, das bei Len Runkle
gefunden wurde. Die Schnur um den Hals des Opfers war identisch mit Bindfaden,
den sie in der Kirche benutzten, um das Grün unter der Decke festzubinden. Sie
hatten dort zwei verschiedene Knäuel von ein und derselben Sorte. Das eine kam
aus dem Pfarrhaus, das andere hatte Mrs. Felicity Brown aus Woodbine Cottage
mitgebracht.»
    Mather stieß einen leisen Pfiff
aus. «Mrs. Brown ist eine stämmige Frau. Kräftig genug, um jemanden zu
erdrosseln, würde ich sagen.»
    «Dasselbe trifft auf ihren Mann
zu.» Andrews versuchte, seine Gedanken zu ordnen.
    «Versuchen Sie, die Kollegin
Tyler ans Telefon zu bekommen, und erzählen Sie ihr, was wir inzwischen über
Leveret wissen. Vielleicht fängt er ja an zu reden, wenn sie ihn damit
konfrontiert, daß wir Bescheid wissen. Und dann möchte ich mit dem Anwalt
verbunden werden, und Sie, John, kümmern sich noch mal um den Bankmanager.
Jetzt wird er uns die Angaben, die wir brauchen, ja wohl nicht länger
vorenthalten.»
    «Gut.»
    «Stellen Sie Mrs. Brown unter
diskrete Beobachtung. Wissen wir eigentlich, was Edward Leonard heute so
macht?»
    «Er ist geschäftlich in
Colchester. Meinte, er würde gegen halb neun Uhr abends wieder zurück sein.»
    «Und machen Sie Druck bei Mrs.
Kenny! Ich will wissen, wo ihr Mann steckt. Sie soll gefälligst nachdenken.
Außerdem möchte ich Len Runkle sprechen.»
    «Wir haben schon versucht, ihn
zu erreichen. Aber er macht mit einer Seniorengruppe einen Ausflug nach Bury
St. Edmunds. Sie werden erst gegen 20 Uhr zurückerwartet.» Andrews fluchte.
    «Was haben diese verdammten
Greise in Bury St. Edmunds verloren! Dies hier sind Ermittlungen in einem
Mordfall!»
     
    Kurz vor der Beggar’s Row hielt
Mr. Pringle an. «Ich muß noch bei jemandem vorbeischauen. Dann können wir los.»
    Mavis sah ihn mißtrauisch von
der Seite an. «Felicity kann es nicht sein, von der haben wir uns schon
verabschiedet.»
    Er nickte.
    «Und bei Guinevere habe ich auf
Wiedersehen gesagt und von dir gegrüßt... Du willst doch nicht etwa zu dieser
Person in Nummer acht?»
    «Nur ganz kurz», sagte er. Von
seinem Mut war schon nicht mehr viel übrig.
    «Du bist töricht!» sagte sie.
    Nein, dachte er, gefühlsbetont
vielleicht, aber nicht töricht. «Es dauert nicht lange.»
    «Das will ich hoffen.» Sie sah
ihn streng an. «Ich weiß über diese Elsie Runkle Bescheid. Felicity hat mir
alles erzählt.»
    Elsie stand schon an der Tür
und wartete auf ihn. Er folgte ihr ins Haus und dachte vor der Tür zum
Wohnzimmer gerade noch rechtzeitig daran, den Kopf einzuziehen. Auf dem Sofa
würden unweigerlich wieder die jungen Katzen über ihn herfallen, deshalb setzte
er sich lieber auf Eddies Stuhl.
    «Sagen Sie Ihrem Bruder, daß
ich das meiste inzwischen weiß», begann er. «Wenn die Polizei erst
dahintergekommen ist, werden sie sich seinen Lieferwagen ansehen wollen.
Heutzutage kann man schon an winzigsten Materialspuren nachweisen, was in einem
Wagen transportiert worden ist.»
    Elsie lächelte schlau. «Sie
hattense ja in Plastik gepackt. Eddie hatte zufällig ‘ne Plane dabei. Und
hinterher hamse die natürlich weggeschmissen.»
    «Ich verstehe immer noch nicht,
wieso die Tote Miranda Kennys Mütze trug», sagte er. *
    «Eddie hat gesagt, jemand
hättse ihr ganz fest übern Kopp gezogen — beinah bis über die Ohrn.» Sie zeigte
mit beiden Händen, was sie meinte. «Wolle iss ja dehnbar, soll fast ausgesehn
ham wie ‘ne Haube.»
    «Ja.» Er konnte sich nur zu gut
erinnern.
    «Sie trauten sich nich, se
abzunehm.»
    Verständlich, dachte er.
    «Eddie meint, daß der Kerl, der
se umgebracht hat, se ihr aufgesetzt hat. Vielleicht fand er’s ja witzig»,
fügte sie hinzu. Aber es klang nicht sehr überzeugt. «Soviel steht jedenfalls
fest, wer das getan hat, konnte die Kenny nich gut leiden. Und was ham Sie jetz
vor? Fahr’n Se wieder weg?»
    Mr. Pringle nickte.
    «Sie sind Witwer, nich?» Mr.
Pringle spürte leichte Panik.
    «Ich habe eine Freundin»,
erklärte er bestimmt. «Mrs. Bignell.»
    «Die hab ich gesehn. ‘ne
Rothaarige.»
    «Die Farbe ist echt», sagte er
automatisch, ohne nachzudenken.
    «Isse aufregend?» wollte Elsie
wissen.
    «Manchmal schon», gestand er.
    Sie zog schniefend die Nase
hoch. «Ham Se

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