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Pringle vermisst eine Leiche

Pringle vermisst eine Leiche

Titel: Pringle vermisst eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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von den vielen, die in
Frage kamen, wohl der richtige Leonard war — aber das mußte sich doch wohl
herausfinden lassen.
     
    «Syd, der Wirt vom Hope
& Anchor, hat uns auf eine mögliche Spur gebracht.»
    «Und wieviel hat er dafür
verlangt?» fragte Andrews sarkastisch.
    «Er meinte, wir sollten uns
doch mal um zwei Gäste kümmern, die letzte Woche bei ihm gewohnt hätten.
Freitag morgen seien sie wieder abgereist. Der eine habe als Heimatadresse eine
Anschrift in Uppsala genannt. Syd behauptet, die beiden hätten ein reichlich
merkwürdiges Benehmen an den Tag gelegt.»
    «Na und? Dasselbe könnte man
mit Fug und Recht von einer ganzen Menge Leute hier behaupten», sagte Andrews
müde. «Aber wir müssen dem natürlich nachgehen.»
    «Vielleicht hatte Mrs. Kenny ja
doch recht mit ihrer Vermutung, ihr Angreifer stamme nicht aus dem Dorf.»
    Detective Inspector Andrews
schnaubte verächtlich. «Dann hätte sie uns ja wohl von einem ausländischen
Akzent berichtet, der wäre ihr bestimmt nicht entgangen.»
     
    «Würde es dir etwas ausmachen,
wenn wir heute abend erst später zurückkämen?» erkundigte sich Mr. Pringle.
«Ich habe eine Hypothese, warum der Major gerade dort bei der Autobahnbrücke
starb, und die würde ich gern überprüfen. Aber ich muß warten, bis der Pfarrer
Zeit hat.»
    Mavis nickte. «Wenn es für dich
wichtig ist, mein Schatz. Dann könnten wir noch Ted und Felicity beim Aufräumen
helfen, sie wollen damit anfangen, wenn die Experten wieder weg sind.»
    Sie waren dabei, das Geschirr
vom Mittagessen abzuwaschen. Ted und Felicity waren schon wieder zurück in der
Kirche.
    «Dann gehe ich kurz hinüber und
sage Ted Bescheid», sagte Mr. Pringle.
    «Und ich will noch mal bei
Guinevere vorbeischauen. Ich möchte sie etwas fragen.»
    «Aber paß auf dich auf, Mavis!
Der Mörder läuft immer noch frei herum!»
    «Also, um mich mach dir mal
keine Sorgen. Wenn ich mit den Raufbolden im Bricklayers fertig werde,
dann lasse ich mich von einem Mörder auch nicht einschüchtern. Nein, wovor ich hier
Angst habe, das sind die Maulwürfe und Spinnen und was hier sonst noch so
kreucht und fleucht. Meinst du, Felicity hätte etwas dagegen, wenn ich mir ihre
Gummistiefel ausleihen würde?»
     
    Guinevere war gereizter
Stimmung. «Diese gräßlichen Polizisten haben Daddys Gewehre mitgenommen.»
    «Aber wieso denn?»
    «Weil er keinen Waffenschein
hatte.»
    «Aber ist das nicht illegal?
Ich dachte, er sei im höheren Staatsdienst gewesen.»
    «War er ja auch. Er hat immer
gesagt, niemand würde es wagen, ihn danach zu fragen.»
    «Ahh!»
    «Jetzt habe ich nur noch
Großvaters Donnerbüchse.»
    «Was ist das denn?»
    «Kommen Sie, ich zeige sie
Ihnen.» Miss Petrie Coombe-Hamilton führte Mavis in den Wintergarten. «Hier
haben sie natürlich auch herumgeschnüffelt, aber sie haben sie nicht gefunden,
weil Daddy sie immer zusammen mit den Hockeyschlägern aufbewahrt hat.» Sie
schnallte den steifen Segeltuchsack auf. «Hier.»
    Es war eine gemein aussehende
Waffe mit großkalibrigem Lauf und einer kurzen, trichterförmigen Mündung. Mavis
beäugte sie mit gebührendem Respekt.
    «Sie wiegt einiges», erklärte
Guinevere. «Hier, wollen Sie mal halten?» Mavis nahm die Flinte und ließ sie
gleich wieder sinken.
    «Ja, stimmt, sie ist ganz schön
schwer. Was für Munition muß man denn für die nehmen?»
    «Das ist ja das Großartige, man
kann fast alles hineinstopfen, was einem unter die Finger kommt: Schrot, Steine
— egal. Sie funktioniert mit Steinschloß und Pulver. Das Zielen ist ziemlich
schwierig, und der Rückstoß ist absolut mörderisch, aber die Wirkung ist
kolossal.»
    «Braucht man dafür denn keinen
Waffenschein?»
    «Danach habe ich lieber gar
nicht erst gefragt», sagte Guinevere. «Wollen wir sie mal oben an den Tauben
ausprobieren?»
    «Eigentlich würde ich lieber
einen Tee mit Ihnen trinken, und außerdem möchte ich Ihnen gerne ein kleines
Geschenk überreichen.» Miss Petrie Coombe-Hamilton blickte überrascht auf das
Fläschchen Angostura.
    «Das ist das erste Mal, daß ich
ein Geschenk bekomme, seit Mummy tot ist», rief sie. «Daddy sagte immer,
Geschenke seien nur Geldverschwendung.» So ein geiziger alter Knochen, dachte
Mrs. Bignell.
    «Ein paar Tropfen davon ins
Glas, und jeder Cocktail schmeckt nach etwas Besonderem», erläuterte sie.
Guinevere sah sie aus feuchten Augen begeistert an.
    «Wir probieren es gleich mal
aus!»
    «Erst Tee», Mavis blieb fest,
«ich habe da

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