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Pringle vermisst eine Leiche

Pringle vermisst eine Leiche

Titel: Pringle vermisst eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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nämlich auch noch eine Frage.» Nachdem sie Guinevere eine halbe
Stunde zugehört hatte, hatte sie mehr Informationen, als ihr lieb war.
     
    «Es gibt insgesamt fünf
Leonards im Dorf», berichtete Mavis, als sie ins Woodbine Cottage zurückkehrte.
«Vor fünfzig Jahren war das offenbar ein sehr gebräuchlicher Name. Mrs. Leveret
hatte einen Bruder, der so hieß, aber der kommt nicht in Frage, denn der ist
gleich nach dem Krieg nach Kanada gegangen. Guineveres Vater ist auf die Namen
«Leonard Eric› getauft worden, und dann wären da noch Leonard Runkle und
Leonard De’ath, ein Schreiner. Und Nummer fünf ist der Wirt vom Hope
& Anchor. Sein vollständiger Name lautet «Sydney Leonard Grice›,
ich habe es auf dem kleinen Schild über der Wirtshaustür gelesen.»
    Mr. Pringle, der, von einem
halben Dutzend Büchern umgeben, an Teds Schreibtisch saß, blickte erstaunt
hoch.
    «Woher weißt du das alles?»
    «Von Miss Petrie
Coombe-Hamilton. Außerdem
habe ich sie gefragt, welcher von den Leonards wohl ihrer Meinung nach
derjenige sein könnte, mit dem Mrs. Leveret sich treffen wollte, aber sie
meinte, da käme jeder in Frage — bis auf ihren Dad natürlich —, weil Mrs.
Leveret so eine umtriebige Person gewesen sei, die ihre Nase in alles und jedes
gesteckt habe.»
    «Damit hat sie wahrscheinlich
recht», bemerkte Mr. Pringle und wandte sich wieder seinen Büchern zu.
    «Ich dachte, es würde dich
interessieren», sagte Mavis enttäuscht. «Sonst kriegst du doch ganz spitze
Ohren, wenn du irgend etwas hörst, was auch nur im entferntesten mit einem Mord
zu tun hat.»
    «Mavis», sagte er ernst, «wenn
ich jetzt anfange, mich in Gedanken wieder damit zu beschäftigen, wer Mrs.
Leveret ermordet hat, dann werde ich mich heute nacht wieder schlaflos im Bett
herumwälzen. Der Anblick ihrer Leiche war so furchtbar, daß ich jegliche
Erinnerung daran immer möglichst schnell wieder von mir wegschiebe, sonst läßt
er mich den ganzen Tag nicht mehr los.»
    «Entschuldige, mein Schatz, das
wußte ich nicht.»
    «Die Ermittlungen liegen in den
Händen der Polizei. Sie haben, soweit ich gesehen habe, mindestens ein halbes
Dutzend Leute in ihrer mobilen Ermittlungszentrale, und etliche mehr sind im
Moment noch unterwegs, um sämtliche männliche Wesen zwischen sechzehn und
siebzig nach ihrem Alibi für Mittwoch nacht zu fragen. Ich muß sagen, dies zu
wissen, finde ich außerordentlich beruhigend. Es ermöglicht mir, mich ganz
meinen eigenen Nachforschungen zu widmen.»
    «Bist du immer noch dabei
herauszufinden, ob beim Tod des Majors alles mit rechten Dingen zuging?»
    «Es ist nicht sein Tod, der mir
Rätsel aufgibt, sondern der Ort seines Todes», erläuterte er pedantisch.
    «Und du glaubst immer noch, daß
da irgendeine Verbindung besteht zu dem Mord an Mrs. Leveret?» fragte Mavis.
    «Ja, ich habe so ein Gefühl,
und mir scheint, als hätte ich möglicherweise auch schon ein Bindeglied
entdeckt. Ted und Felicity haben übrigens unser Angebot, ihnen beim Aufräumen
zu helfen, gerne angenommen. Um acht Uhr soll es losgehen.»
    «Dann wird es spät werden. Am
besten mache ich ein paar Sandwiches und stelle sie in den Kühlschrank, dann
haben wir gleich etwas zu essen, wenn wir zurückkommen.»
    «Ich würde gerne jetzt gleich
noch einen Besuch hinter mich bringen. In einem der Häuser, die ich mir neulich
angesehen habe.»
    Mavis sah ihn beunruhigt an. «Überlegst
du immer noch, ob du wieder nach Wuffinge ziehen willst?»
    «Nein», sagte er, und in seinem
Ton schwang ein wenig Bedauern mit, «das wollte ich der Besitzerin übrigens
heute möglichst schonend beibringen. Hättest du Lust, mich zu begleiten?»
    Unterwegs sagte sie beiläufig:
«Auf dem Weg zurück von Guinevere ist direkt vor mir ein wildes Tier über die
Straße gelaufen, aber zum Glück hat mich gerade ein Radfahrer überholt, und der
hat es für mich erlegt.»
    «Du meine Güte!»
    «Er meinte, es sei ein Wiesel gewesen.»
    Mavis fiel die Donnerbüchse
ein.
    «Ich glaube übrigens, ich weiß
eine Methode, wie wir Teds Garten von Maulwürfen befreien können.»
    «Ted wird dir sicher ewig
dankbar sein, aber eigentlich hat auch ein Maulwurf ein Recht zu leben — jedes
Geschöpf hat einen ihm zustehenden Platz in der Natur, weißt du.»
    «In London sehen wir das
anders. Bleiben wir übrigens noch diese Nacht?»
    «Felicity hat es uns angeboten.
Ich habe ihr gesagt, wir würden die Einladung gerne annehmen, weil sonntags in
Richtung London immer so

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