Printenprinz
Fall von Sybar und im Fall Böhnke?«
»Bringt das was?« Grundler wirkte skeptisch.
»Es bringt auf jeden Fall mehr, als nichts zu tun oder uns hier dumm anzuschweigen und uns von der Wärme einschläfern zu lassen.« Sabine sah ihren Chef und, wie Böhnke wohlwollend vermutete, demnächst wieder ihren Lebenspartner entschlossen an. »Ich bin gerne bereit, zu stenografieren, was ihr alles zusammentragt zu den Leuten. Also, mit wem fangen wir an?« Sie schaute auffordernd zu Böhnke und nahm dann dankend von Lieselotte einen Block und eine Stift entgegen. »Ich warte.«
»Na gut«, sagte der Pensionär. »Beginnen wir mit Peter von Sybar. Da gibt es seine familiären Beziehungen zu seinem Schwiegervater Heinrich von Sybar und zu seiner Ehefrau Elisabeth von Sybar. Betrieblich hat er es zunächst mit Landmann zu tun.« Er dachte kurz nach. »Außerdem hatte er wegen einer möglichen Betriebsverlagerung Kontakte zum Kölner Oberbürgermeister Werner Müller, zu dessen Mitarbeiter Feilen und zu einem Aachener Verwaltungsangestellten namens Weinberg. Dann gibt es noch seine Karnevalsschiene. Die dazugehörenden Personen sind ein gewisser Herr Mandelhartz und ein hochrangiger Karnevalsfunktionär aus Köln, Fritz Schmitz, auch Witze Fritze genannt. Außerdem hatte er sicherlich noch Kontakte zu anderem Karnevalisten wie zu seinen Begleitern oder den Künstlern, die seine Auftritte umrahmen sollten.« Mehr fiele ihm momentan nicht zu Peter von Sybar ein.
»Bleiben wir in der Familie«, schlug Sabine vor. »Was gibt es über Heinrich von Sybar?«
»Abgesehen davon, dass er irgendwo auf der Welt herumtourt, weiß ich lediglich, dass er nur familiäre Beziehungen zu Elisabeth und Peter hatte. Dazu kam früher ein Kontakt zu Mandelhartz wegen des Karnevals. Betrieblich gibt es außerdem die Beziehung zu Landmann. Das war es auch schon.«
»Nein, mein Freund«, widersprach Grundler höflich. »Du hast seine wichtigste Bezugsperson vergessen, die Ärztin, mit der er auf Weltreise ist.«
»Aber die hat doch nichts mit den Verbrechen zu tun«, sagte Lieselotte erschrocken. »Ich kenne die Frau Doktor, die tut keiner Fliege was zu Leide.«
»Behauptet auch keiner«, entgegnete Grundler freundlich. »Wir stellen erst einmal alle möglichen Beziehungen her. Und diese Beziehung zwischen den beiden Senioren gehört nun einmal auch dazu.« Er blickte wieder zu Böhnke. »Kommen wir also zu Elisabeth.«
»Peter und Heinrich von Sybar und wahrscheinlich Landmann.«
»Wieso wahrscheinlich?«, fragte Grundler erstaunt. »Die beiden haben ein Fisternöllchen, da redet der ganze Betrieb drüber. Da brauchst du nur Hamacher zu fragen. Der behauptet, die lustige Witwe hätte sofort, also einen Tag nach dem Tod des Gatten, bei Landmann genächtigt. Die beiden sind ein Liebespaar. Und die waren das schon vor dem Ableben von Peter von Sybar. Da verwette ich meinem A… äh, Bauch drauf.«
»Da wäre es ja schön, wenn du diese Wette verlieren würdest, mein Lieber«, bemerkte Sabine trocken. »Ohne Bauch ist besser.«
Böhnke räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Bei Landmann haben wir offensichtliche Beziehungen zu Elisabeth, Peter und Heinrich von Sybar und wahrscheinlich kennt er auch Weinberg. Immerhin hat er ja die Nachfolge von Sybars angetreten. Mit wem er sonst noch zusammenhängt, weiß ich nicht.«
»Aber wir können vermuten«, ließ sich Grundler vernehmen. »Wie dein ehemaliger Kollege und mein jetziger Mandant Hamacher mir sagte, könnte Landmann durchaus noch lose Kontakte zu seinem früheren Arbeitgeber haben. Den Aspekt sollten wir zunächst jedenfalls nicht aus dem Auge lassen.«
Damit sei das Thema Familie von Sybar einschließlich Landmann wohl abgehandelt, meinte Böhnke. Er schaute Sabine an, die ihn kopfnickend aufforderte, weiterzumachen. Sie war startklar für die nächsten Notizen.
»Kommen wir also zum wirtschaftlichen Umfeld. Dazu gehört der Kölner Oberbürgermeister, der von Sybar an den Rhein holen wollte. Er hat die Beziehung zu seinem Amtsleiter Feilen und zum Karnevalisten Schmitz. Aber dazu kommen wir später. Mehr weiß ich momentan nicht über Müller. Für Feilen kann ich nur Verbindungen zu Müller und von Sybar ziehen. Wenn ich mich richtig erinnere, war Landmann bei der Geschichte in Köln nicht mit im Boot.« Er atmete kurz durch und beobachtete Liselotte, die in der Küchenzeile Kaffee und Kuchen herrichtete. »Zum wirtschaftlichen Umfeld gehört außerdem Weinberg,
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