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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie. »Denken Sie über meine Worte nach, und mit der Zeit werden Sie mir sicher recht geben.«
    Lucas war so überrascht, daß es ihm die Sprache verschlug. Noch nie im Leben hatte man ihn mit einem Gentleman verwechselt oder aufgefordert, seine Ehre zu verteidigen. Jetzt fand er es amüsant, aber auch lästig. Und wie Taylors Miene verriet, meinte sie jedes Wort ernst. Verdammt, sollte er den Irrtum sofort beseitigen oder noch ein bißchen warten?
    Endlich hatte der Fahrer die Kutsche durch das Gewirr anderer Vehikel auf der Zufahrt bugsiert, und Lucas hielt seiner Begleiterin die Tür auf. Da erklang Williams Stimme. »Taylor! Warte!« Instinktiv wandte sie sich zur Eingangstreppe, wo er hastig herabsprang und immer zwei Stufen auf einmal nahm.
    Lucas verlor allmählich die Geduld. »Steigen Sie ein, Taylor, ich kümmere mich um ihn.«
    Aber sie mißachtete den Befehl. »Er soll mich in Ruhe lassen. Das will ich ihm auch sagen. Und Sie können meine Kämpfe nicht für mich ausfechten, Sir. Immerhin hätte ich diesen Mann beinahe geheiratet...« Dramatisch erschauerte sie. »Stellen Sie sich das einmal vor. Glücklicherweise bin ich diesem Schicksal um Haaresbreite entronnen.«
    Inzwischen hatte William den Fuß der Treppe erreicht. »Wie unfair du bist, Taylor! Du willst mir einfach keine Gelegenheit geben, dir zu erklären, warum ich Jane geheiratet habe. Aber das wärst du mir schuldig. Nachdem ich dich so lange umwarb ...«
    »Ich bin dir überhaupt nichts schuldig, William. Verschwinde! Mehr habe ich dir nicht zu sagen.«
    Als sie seinen Wutschrei hörte, wäre sie aus dem Gleichgewicht geraten, hätte sie den Arm ihres Begleiters nicht umklammert.
    »Soll ich diese Diskussion zu Ende führen?« fragte er, und sie schüttelte den Kopf.
    »Morgen früh, bevor Jane erwacht, besuche ich dich«, fügte William leichthin hinzu. »Wir unterhalten uns in aller Ruhe, dann wirst du meine Handlungsweise verstehen. Natürlich weiß ich, wie sehr ich dich verletzt habe. Aber deshalb brauchst du uns nicht vorzulügen, du seist verheiratet. Warum hast du diese ungeheuerliche Geschichte erfunden?«
    Sein Vorwurf empörte sie dermaßen, daß ihr zunächst die Worte fehlten, und sie konnte ihn nur anstarren. Wieso hatte sie ihn jemals attraktiv gefunden? Seine dunklen Haare und grünen Augen gefielen ihr nicht mehr. Früher war er ihr charmant erschienen, jetzt hielt sie ihn für einen glattzüngigen Schuft. O Gott, wie dumm sie gewesen war! Nun verabscheute sie William Merritt, weil es ihm an allen Eigenschaften mangelte, die sie schätzte - Ehrgefühl, Anstand, Loyalität.
    »Wie - wie kannst du es wagen, mich um ein Treffen zu bitten, nachdem - nachdem ...« Vor lauter Wut vermochte sie nicht weiterzusprechen. Glaubte er ernsthaft, sie würde auch nur eine Sekunde lang erwägen, seine Geliebte zu werden? Bei diesem Gedanken drehte sich ihr Magen um. Sie schüttelte den Kopf, wandte sich zur Kutsche, und Lucas half ihr einzusteigen.
    Als er ihr folgen wollte, trat William einen Schritt vor. »Laß dich nicht von diesem übel beleumundeten Bastard nach Hause bringen, Taylor!«
    Erbost stieß sie die Wagentür weiter auf und rammte sie beinahe gegen Lucas’ Arm, aber er hielt den Griff rechtzeitig fest. »Ich verbiete dir, meinen Mann zu verunglimpfen! Geh mir aus den Augen, William! Mit einem Schurken wie dir wir ich nie wieder was zu tun haben!«
    Aber William blieb hartnäckig stehen und weigerte sich, die Tatsachen zu akzeptieren. An die Kutsche gelehnt, verschränkte Lucas die Arme vor der Brust und wartete einfach ab, was geschehen würde.
    »Du bist jetzt völlig verwirrt, Taylor, und ich verstehe deine Gefühle. Nur weil ich dich verlassen habe, behauptest du, dieser Kerl sei dein Ehemann. Sobald wir uns morgen ausgesprochen haben, wirst du mir verzeihen.«
    Taylor gab es auf. Resignierend seufzte sie, dann berührte sie Lucas’ Schulter. »Können wir endlich fahren?«
    »Erst sollte ich ihm einiges klarmachen.«
    William starrte Lucas an, der ihm zulächelte.
    »Mischen Sie sich da lieber nicht ein, Sir!« warnte sie.
    »Da Sie meine Frau sind, bin ich bereits in die Angelegenheit verwickelt.«
    William schrie auf wie ein verwundetes Tier. »O Taylor! Du hast ihn wirklich geheiratet? Bist du wahnsinnig? Weißt du, was du getan hast?«
    Entrüstet beugte sie sich aus der Kutsche, um ihm erneut die Meinung zu sagen. Aber ein Blick in Lucas’ Augen brachte sie zum Schweigen. Sie wirkten so - kalt. Wahrscheinlich

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