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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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geheimnisvoll? Wir sind doch Freundinnen.«
    »Natürlich«, bestätigte Taylor etwas unbehaglich.
    »>Den Freunden will ich weit die Arme öffnen .. .<«
    »Warum mußt du dauernd Shakespeare zitieren?«
    Victoria zuckte die Achseln. »Als ich heranwuchs, fand ich Trost bei ihm. Wann immer ich mich in seine Dramen vertiefte, konnte ich meine Sorgen vergessen. Und in meinem Elternhaus gab es oft Schwierigkeiten. Übrigens, du hast dich so ähnlich verhalten wie ich.«
    »O nein!«
    »Du hast all die Geschichten über Daniel Boone und Davy Crockett gelesen«, erwiderte Victoria lächelnd. »Das waren deine Freunde. Du hattest es auch nicht immer leicht, oder?«
    Taylor schüttelte den Kopf. »Wechselst du absichtlich das Thema?«
    »Vertraust du mir nicht?«
    Nach kurzem Zögern entgegnete Taylor: »Doch. Aber es bereitet mir gewisse Schwierigkeiten, über mich selbst oder meine Familie zu reden.«
    »Freundinnen dürfen keine Geheimnisse voreinander haben. Aber du weigerst dich, deine Sorgen mit mir zu teilen. Oder hast du keine?«
    »Ganz im Gegenteil - so viele, daß ich sie kaum zählen kann.«
    »Gehöre auch ich zu deinen Sorgen?«
    »Keineswegs. Du bist genau zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben getreten, als ich dringend eine Freundin gebraucht habe.«
    »Und du kamst mir vor wie ein Engel, den der Himmel herabgeschickt hat«, gestand Victoria lächelnd. »Meine edle Retterin...«
    Dieses überschwengliche Lob machte Taylor verlegen. »Reden wir lieber über praktische Dinge, bevor’s zu sentimental wird. Vor allem müssen wir das finanzielle Problem
    lösen.«
    »Darf ich dir vorher eine Frage stellen?«
    »Ja.«
    »Würdest du Geld von mir annehmen? Sei ehrlich, Taylor!«
    »Um die Babys zu schützen, würde ich alles tun.«
    Victorias verletzter Stolz war noch immer nicht vollends geheilt. »Sagst du das nur, um mich zu beruhigen?«
    »Ich würde das Geld sogar von dir verlangen«, erwiderte Taylor und seufzte müde. »O Gott, Victoria, ich tat Dinge, die ich nie für möglich gehalten hätte. Vor kurzem wurde ich die Frau eines völlig Fremden, nur um ...«
    »Was?« rief Victoria entgeistert.
    Taylor wanderte wieder umher und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. »Das ist eine lange Geschichte. Morgen erkläre ich dir alles, das gelobe ich hoch und heilig. Im Augenblick bin ich zu müde, um über Einzelheiten zu sprechen. Und ich will nur soviel sagen - du hast einen besonderen Grund, um dein Bestes zu tun, damit du in dieser verwirrenden neuen Welt überleben kannst, und ich habe zwei Gründe. Nach dem Abendessen wollen wir früh zu Bett gehen, und morgen, nach meinem Treffen mit den Bankern, werde ich alle deine Fragen beantworten. Einverstanden?«
    »Also gut.« Nur zögernd stimmte Victoria zu, denn sie konnte ihre Neugier kaum bezähmen. Was mochte hinter Taylors seltsamer Ehe stecken?
    »Nur eins müssen wir noch heute klären«, betonte Taylor. »Das Geld ...«
    »Ich nehme deine Hilfe gern an und bin dir sehr dankbar.«
    Erleichtert atmete Taylor auf. »Wunderbar. Und jetzt wollen wir endlich dinieren. Ich gehe nur rasch in mein Zimmer hinüber und gebe Lucas Bescheid.«
    Sie eilte zur Tür, aber Victoria folgte ihr und hielt sie zurück. »Du sagtest doch vorhin, du würdest alles tun, um die Babys zu schützen.«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Sicher bekomme ich nur ein Baby. In unserer Familie gibt’s keine Zwillinge.«
    »In meiner schon«, entgegnete Taylor lächelnd.
    »Oh?«
    »Georgie und Allie.«
    »Was sind das für Kinder?«
    »Meine.«
    »Deine?« flüsterte Victoria verwirrt.
    »Ja.«
    »Du hast zwei Babys?« Offensichtlich konnte Victoria das nicht glauben, und Taylor lächelte. Es klopfte an der Tür, aber sie rührten sich nicht von der Stelle.
    »Ein bißchen mußt du dich noch gedulden, Victoria«, bat Taylor. »Morgen erkläre ich dir alles.«
    »Weiß Mr. Ross über die Zwillinge Bescheid?«
    »Noch nicht.«
    »Um Himmels willen! Sind es seine Kinder?«
    »Das werden sie bald sein. Ich brauche ihn, damit er mir hilft, die beiden zu beschützen.« Taylor öffnete die Tür und sah Lucas auf der Schwelle stehen. Wie seine ärgerliche Miene verriet, hatte sie ihn wieder einmal zu lange warten lassen.
    Aber sie kümmerte sich nicht um seine gerunzelte Stirn, sondern bewunderte seine äußere Erscheinung. Unter seinem schwarzen Abendanzug trug er ein blütenweißes Hemd, das er vermutlich der erstaunlichen Waschmaschine im Hamilton House verdankte und das seine Sonnenbräune

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