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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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im Süden lebte, weit weg. In seinem Rücken spürte Zarek ein Echo der schmerzhaften Schusswunde. Offenbar war der Dark Hunter zu nahe an ihn herangekommen.
    Er ging in die Küche, trat ans Fenster und beobachtete die tanzenden Flocken. Früher oder später würde Astrid einschlafen, dann würde er verschwinden. Dann konnte sie ihn nicht mehr zurückhalten.
    Impulsiv wollte sie ihm folgen, doch sie besann sich anders. Sie wollte feststellen, was er tat, was er plante. Was macht er, Sasha ? Reglos saß sie da und benutzte die Sehkraft des Wolfs. Beim Anblick der kraftvollen Brust, die Zarek entblößt hatte, schluckte sie. Alle Muskeln vibrierten, als er seinen nassen Mantel über eine Stuhllehne hängte. Der Mann war einfach hinreißend - dieser gebräunte Rücken, die breiten Schultern.
    Aber was sie erschreckte, war der rechte Arm, den der Wolf übel zugerichtet hatte. Seltsamerweise schien Zarek die grausigen Wunden zu ignorieren. Als wäre nichts geschehen, wanderte er umher.
    Muss ich mir das anschauen, winselte Sasha in ihrem Kopf. Wenn ich einen nackten Mann sehe, erblinde ich.
    Nein, du wirst nicht blind. Außerdem ist er nicht nackt. Unglücklicherweise. Dieser uncharakteristische Gedanke irritierte Astrid. Nie zuvor hatte sie einen Mann so begehrlich angestarrt. Warum faszinierte er sie dermaßen?
    Doch, ich erblinde, und er ist nackt genug, sodass ich meinen Lunch ausspucken werde. Der Wolf lief zur Küchentür.
    Bleib dort, Sasha.
    Ich bin kein Hund, Astrid. Diesen Befehlston mag ich nicht. Ich leiste dir Gesellschaft, weil ich es beschlossen habe.
    Nicht, weil du es willst.
    Ja, ich weiß, Sasha. Tut mir leid. Bitte, bleib bei ihm. Mir zuliebe.
    Sein Knurren erinnerte sie an Zarek. Nur widerwillig kehrte er in die Küche zurück, setzte sich und beobachtete den Dark Hunter, der ihn nicht beachtete.
    Offenbar suchte Zarek irgendetwas. Als er einen kleinen Kochtopf aus einem Schrank nahm, runzelte Astrid die Stirn. Dann beugte er sich zum Kühlschrank hinab. Überrascht entdecke sie ein Tattoo an seinem Rücken - einen stilisierten kleinen Drachen, direkt oberhalb der geröteten Schusswunde.
    Von unerwartetem Mitgefühl erfasst, seufzte sie. Zum ersten Mal seit langer Zeit bedauerte sie jemanden. Diese Verletzung musste ihm furchtbare Schmerzen bereiten. Trotzdem bewegte er sich, als würde er sie kaum wahrnehmen.
    Jetzt nahm er einen Milchkarton aus dem Kühlschrank und den Schokoriegel, den sie aus einem Impuls heraus gekauft hatte. Er goss die Milch in den Topf und fügte Schokoladestückchen hinzu. Merkwürdig - erst fauchte und knurrte er sie an, dann wärmte er sie, trocknete ihr Haar und bereitete eine heiße Schokolade für sie zu.
    Nicht für dich, teilte der Wolf ihr mit.

    Still, Sasha.
    Wetten wir, dass er mich mit dieser Schokolade vergiften will?
    Die musst duja nicht trinken.
    Zarek grinste ihn höhnisch an. »He, Lassie, magst du Timmy im Brunnen suchen? Ich mache dir die Tür auf und werfe dir ein Biskuit hin.«
    Moment mal, du Psycho-Hunter, wenn du meine Zähne in deinem Hals . . .
    Sasha!
    Das halte ich nicht mehr aus, der treibt mich noch zum Wahnsinn.
    Zarek inspizierte die Näpfe mit Wasser und Futter, die Astrid auf ein kleines Tablett gestellt hatte, etwa zehn Zentimeter von Sasha entfernt.
    Wenn du mein Essen vergiftest, beiße ich die Scheiße aus dir raus.
    Bitte, Sasha!
    Zarek ging zu den rostfreien Stahlschüsseln.
    Hab ich 's dir nicht gesagt, Astrid? Der Bastard will mich vergiften. Oder er wird in mein Wasser spucken.
    Da tat Zarek etwas, womit weder Astrid noch ihr Gefährte gerechnet hatten. Er ergriff den fast leeren Wassernapf, wusch ihn im Spülbecken und füllte ihn mit frischem Wasser. Vorsichtig stellte er ihn auf das Tablett zurück. Astrid wusste nicht, wen diese Aktivitäten mehr verwirrten - Sasha oder sie selbst.
    Während der Wolf misstrauisch an seinem Napf schnüffelte, kehrte Zarek zur Spüle zurück und wusch sich die Hände. Dann goss er die heiße Schokoladenmilch in eine Tasse, die er ins Wohnzimmer trug. »Da.«
    In seiner Stimme schwang der übliche feindselige Unterton mit. Er nahm Astrids Hand und führte sie zu der Tasse.
    »Was ist das?«
    »Arsen mit Kotze.«
    Angewidert verzog sie das Gesicht. Wie konnte sie bloß glauben, Zarek hätte auch ein paar nette Wesenszüge? »Ach, wirklich? Und das haben Sie so lautlos hingekriegt? Vielen Dank. Noch nie im Leben habe ich Kotze gekostet. Sicher schmeckt sie himmlisch. «
    »Trinken Sie das Zeug oder

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