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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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gedauert.«
    Monty, der ihre Erregung spürte, saß schweigend und tröstlich dicht neben ihr. Sie küsste ihn auf den Kopf und fragte: »Sollen wir’s mal versuchen, Monty? Was meinst du?«
    Monty bellte und leckte ihr die Hand.
    »Na, okay, wenn du wirklich meinst«, sagte Imogen und gab die Valentinskuss-Adresse ein. »Denn«, fügte sie hinzu, »wenn wir uns nicht bald treffen, dann gehe ich spontan in Flammen auf oder so was, glaube ich, und was wird dann aus dir?« Nach kurzem Überlegen gab sie » ENFIN FACE À FACE ?« (Endlich von Angesicht zu Angesicht?) in die Betreffzeile ein. Sie hatte beschlossen, sich kurz und präzise zu fassen.
    Dann zwang sie sich, das Zimmer zu verlassen, um vor dem Schlafengehen noch kurz mit Monty Gassi zu gehen. Als sie zurückkam, ging sie geradewegs in die Küche und machte sich eine Tasse Pfefferminztee, tat einen Löffel Honig hinein und ließ ihn zergehen. Sie räumte die Geschirrspülmaschine aus, stellte die sauberen Sachen so methodisch wie möglich weg und lud das in der Spüle gestapelte schmutzige Geschirr in die Maschine. Sie gab Monty einen Hundekuchen, und dann noch einen. Sie schaute aus dem Fenster in die Nacht hinaus. An den Küchentresen gelehnt trank sie langsam und bewusst mit kleinen Schlucken ihren Tee.
    Als sie wieder in ihr Zimmer kam, konnte sie schon von Weitem sehen, dass ihr bescheidener Voodoo-Versuch gefruchtet hatte. Eine Antwort war eingetroffen. Hastig eilte sie zum Schreibtisch und öffnete die Nachricht; sie lautete: »Also kein Küssen im Dunkeln mehr?«
    Imogen lächelte, dann tippte sie: »Man soll ja nie nie sagen, aber …«
    »Aber du würdest gern ein wenig Licht in das Ganze bringen?«
    »Ja.« Oh, jede Menge Licht, dachte sie. Ihr ganzer Körper kribbelte. »Ich will dich mit offenen Augen küssen«, sagte sie halblaut und voller Sehnsucht. »Ich will dich stundenlang küssen. Ich will …« Sie seufzte, lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und schlang die Arme fest um den Oberkörper. Sag ihm noch nichts von alldem, dachte sie und riss sich mühsam zusammen. Warte, bis ihr zusammen seid.
    Nach einer kurzen Pause antwortete er: »Imogen, ich habe mich in dich verliebt.«
    Ungläubig starrte sie den Bildschirm an. Fast augenblicklich folgte eine weitere Mail. »Wahrscheinlich findest du es total verrückt, so was zu diesem Zeitpunkt zu sagen, aber so empfinde ich nun mal.«
    Mit einem Gefühl unglaublicher Erleichterung tippte sie: »Ich habe mich auch in dich verliebt«, und fügte dann hinzu: »Wo bist du gerade? Können wir uns nicht jetzt gleich treffen?«
    »Ich habe eine bessere Idee. Du wolltest doch Licht. Kommst du mit zu einem Picknick im Sonnenschein? Ich glaube, jetzt bin ich an der Reihe, dir etwas zu essen vorzusetzen.«
    »Wann und wo?«, tippte Imogen lächelnd.
    »Bald. Versprochen. Gib mir nur Zeit, den perfekten Picknickplatz für uns zu finden. Gute Nacht, Imogen.«

54
    Imogen brauchte nicht lang auf ihre Einladung zu warten. Jetzt, wo sie ihre Gefühle offen kundgetan hatte, schien es kein gemächliches Mäandern seitens ihres Valentin mehr zu geben, sondern mehr Tempo und einen konkreten Plan. Am nächsten Abend kam eine weitere E-Mail mit einer Karte, die den Weg zu einer wunderschönen Stelle in den Hügeln oberhalb von Saint-Jean wies und einen spezifischen Treffpunkt anzeigte. Sogar ein Foto davon war dabei: eine sonnige Lichtung in einem Kiefernwäldchen, in deren Mitte eine majestätische Schirmkiefer aufragte. Ein leuchtend rot-weißes Tuch war um den Stamm geknotet. Am Fuß des Baumes lag eine Decke; ein großer Picknickkorb stand darauf, und auf einem Teller, wie süß, lag ein Knochen für Monty. Während sie das Foto hingerissen betrachtete, dachte Imogen, dass ihr dieser Augenblick vollkommenen Glücks sehr lange in Erinnerung bleiben würde. Der Begleittext enthielt nur das absolute Minimum an Informationen: ein Datum und eine Uhrzeit – morgen – und endete mit einem Fragezeichen.
    Deswegen waren E-Mails besser als Telefonieren, dachte Imogen, während sie ein gefasstes »Wir sehen uns dann dort« tippte. Die Freudenquietscher, die sie von sich gegeben hatte, als sie seine Nachricht vorgefunden hatte, würden ihr und Montys Geheimnis bleiben.
    Am nächsten Tag umarmte Bunny Imogen und hüpfte vor Aufregung. »Endlich! Ich freu mich ja so für dich! Du wirst herausfinden, wer er ist!«
    Faustina war weniger enthusiastisch. »Ich finde, es ist ziemlich bescheuert, einfach loszuziehen und sich

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