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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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Meerjungfrau!«
    Es war Cheyenne. Er küsste Imogen auf beide Wangen, ehe er einen ausführlichen, komplizierten Handschlag mit Dimitri wechselte.
    »Superparty neulich Abend chez l’Américaine! Echt voll abgefahren!«
    Imogen nickte. Dimitri zuckte mit keinem Muskel. Er sah sie an.
    »Kleine Meerjungfrau, du hast mich ganz schön hängen lassen«, tadelte Cheyenne und wedelte mit dem Finger vor Imogen herum. »Du hast nicht mit mir getanzt.«
    »Ach ja, stimmt«, antwortete Imogen geistesabwesend. »Entschuldige. Vielleicht nächstes Mal.«
    »Kein Problem, alles cool, mach dir keinen Kopf, weil …« Er nahm ihre Hand und küsste sie. »Ich habe nämlich Pläne für uns. Oh ja. Lass Cheyenne nur machen.«
    Erschrocken starrte Imogen ihn mit großen Augen an. Pläne? Was denn für Pläne?
    Genau in diesem Moment schnalzte Dimitri dicht vor ihrem Gesicht mit den Fingern, um ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Wenn ich tue, worum du mich bittest, was tust du dann für mich?«, fragte er lächelnd.
    »Was?«
    »Ich küsse dich, wenn du willst«, sagte er, zupfte gemächlich eine Strähne ihres Haares hervor und wand sie sich um den Finger. »Aber als Gegenleistung will ich, dass du …«, er beugte sich vor und flüsterte ihr ein paar Worte ins Ohr, dann trat er zurück, um zu sehen, wie sie reagierte. Wortlos trat Imogen ihm mit aller Kraft vors Schienbein und ging davon, gefolgt von einem ebenso empörten Monty.

27
    Am nächsten Tag hatte Imogen einem höchst untypischen Impuls nachgegeben und beschlossen, sich neue Wäsche zu kaufen. Irgendetwas in ihrem Innern hatte sich seit dem Valentinskuss verändert. Es war, als sei ihr Körper freimütiger geworden. Nachdem er jahrelang vernünftige und nicht im Mindesten aufregende Unterwäsche hingenommen hatte, forderte er jetzt lautstark, man solle ihm etwas Hübsches anziehen. Und so hatte sie sich dabei ertappt, dass sie, als sie mit Monty am Ultradonna vorbeigekommen war, ausgiebig ins Schaufenster gestarrt hatte, bevor sie von Mylène überschwänglich begrüßt worden war. Nach einem ausgedehnten – und verblüffend erbaulichen – Anprobier-Marathon war Imogen mit drei neuen BH s und dazu passenden Slips aus pastellfarbenem Satin in Eisblau, Nude-Pink und Hellgrün von dannen gezogen. Außerdem schmiss sie ihren vergrauten Sport- BH in den Papierkorb hinter dem Ladentisch und wurde zur Belohnung von Mylène unter Gratulationen umarmt.
    In den neuen Sachen fühlte Imogen sich ganz anders, größer und aufrechter, und außerdem passten sie wirklich gut zu ihrem nunmehr blassgoldenen Hautton. Dieser wiederum ließ sie in Kombination mit ihren dunklen Augen und dem dunklen Haar völlig anders aussehen als früher – fast südländisch.
    »Dazu brauchst du jetzt noch ein paar neue Klamotten«, hatte Mylène weise bemerkt, als sie Imogen zur Tür geleitete. »Das T-Shirt da ist ein paarmal zu oft gewaschen worden.« Sie hatte Imogen die Hände auf die Schultern gelegt und sie herumgedreht, so dass sie sich im nächsten großen Spiegel sehen konnte. »Und weißt du, eigentlich brauchst du solche Schlabberteile gar nicht. Du hast tolle Kurven – du solltest dich près du corps kleiden, so, siehst du?« Sie zerrte an dem überschüssigen Stoff von Imogens Outfit. »Jetzt kann man deine Figur sehen.« Mylène lächelte. »Une vrai pin-up, hein? Versprich mir, dass du eine super geschnittene Jeans und ein knappes T-Shirt anhast, wenn du das nächste Mal vorbeikommst – etwas richtig Süßes, okay?«
    »Okay«, hatte Imogen geantwortet und zurückgelächelt. Ihrem Körper gefiel der Gedanke an neue Kleider, das spürte sie. »Vielen, vielen Dank.«
    »De rien, ma belle.«
    Jetzt saß sie nach der Abendschicht in ihrem Zimmer, sah nach ihren E-Mails und räumte ihren Posteingangsordner auf. Ein paar von den üblichen albernen Anfragen ihrer Geschwister zu häuslichen Problemen waren gekommen. Nachdem sie wiederholt und mit beträchtlichem Vergnügen auf »Löschen« geklickt hatte, schickte Imogen eine kurze Mail, in der sie alle herzlich grüßte und eine sorgsam redigierte Schilderung ihres Lebens als Daphnes fiktives Au-pair-Mädchen in Saint-Jean-les-Cassis zum Besten gab. Sie packte so viel Lokalkolorit hinein wie nur irgend möglich, um die Täuschung wettzumachen.
    Danach wandten sich Imogens Gedanken Di zu. Sie hätte ihrer Freundin wirklich gern von dem Kuss erzählt und sie um Rat gefragt. Aber wie sollte sie die ungewöhnlichen »blinden«

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