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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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sagte diese gerade.
    »Wer hat es denn gekauft?«, erkundigte sich Imogen und verkniff sich den Zusatz: Irgendein durchgeknallter Spinner?
    »Cheyenne.«
    »Ich wusste gar nicht, dass der sich für zeitgenössische Kunst interessiert«, meinte Imogen und fügte dann halblaut hinzu: »Aber Pole Dancing, na ja …«
    »Er war sehr angetan, hat Pascale gesagt«, berichtete Bunny weiter. »Aber von Madame Ponceau bin ich wirklich enttäuscht. Ich habe sie zu der Ausstellung eingeladen, weil man doch annehmen könnte, dass sie Interesse an Hühnern hat, nicht wahr? Und ich dachte, sie würde vielleicht ein oder zwei Schaukästen erwerben, um sie in ihrer Metzgerei aufzuhängen.«
    Imogen nickte mit möglichst neutraler Miene. »Und was hat sie gesagt?«
    »Sie hat sehr viel gesagt und sehr schnell, so dass ich überhaupt nichts verstanden habe. Aber Pascale hat zugehört und mir erklärt, dass Madame Ponceau findet, meine ganze Ausstellung sei einfach nur eine schreckliche Verschwendung von gutem Hühnerfleisch.«
    Als sie Bunny ins Gesicht sah, platzte Imogen laut heraus, und bald fiel die ganze Runde ein; mit Ausnahme von Bunny, die sittsam dasaß und nach ihrem Weinglas griff. »Also, ich freue mich einfach über die Besprechung und über den Verkauf. Das ist doch ein Anfang, oder?«
    »Ja«, bestätigte Imogen und fing sich wieder. »Das ist toll, und ich bin echt beeindruckt.« Da ihr bewusst war, dass sie sich nicht besonders an der Unterhaltung beteiligt hatte, beschloss sie, das jetzt wiedergutzumachen, während sie auf ihre Desserts warteten. »Ich habe mich ja immer gefragt, was …« – instinktiv vermied sie die Worte jemanden wie dich, zu dem das eigentlich doch gar nicht passt – »… dich an dieser Art Kunst fasziniert.«
    »Ach, sie war schon immer ein seltsames kleines Mädchen«, erwiderte Everett liebevoll, »dem es Spaß gemacht hat, Fliegen die Flügel auszureißen.«
    Bunny schnappte nach Luft, die Hand an der Kehle. »Everett Wade Hampton Doucet! Ich muss mich doch sehr über dich wundern! Das ist eine schamlose Lüge, und das weißt du ganz genau! Eine tote Fliege sieht doch mit Flügeln viel hübscher aus!«
    »Na, und was war mit den Ameisen?«, meldete sich Buddy zu Wort.
    »Das war etwas vollkommen anderes, Buddy.«
    »Als Bunny zehn war«, sagte Everett, an Imogen gewandt, »hatten wir eine Ameisenplage im Haus, also hat sie dem Hausmädchen geholfen, sie alle totzumachen, und sie hat mit den toten Ameisen eine Collage-Serie angefangen.«
    »Entzückend!«, meinte Amaury und sah Bunny bewundernd an. »Du warst bestimmt ein bemerkenswertes Kind.«
    »Mama hat die Sachen in meinem Zimmer gefunden«, meinte
    Bunny. »Und sie war schockiert.«
    »Na ja, ihre Technik war damals noch sehr unausgereift«, bemerkte Everett und grinste Imogen an. »Also habe ich als guter Bruder behauptet, ich wär’s gewesen. Danach hat Bun eine Zeitlang ständig Tierskulpturen aus Kaninchendraht gemacht, und wir haben sie in meinem Zimmer versteckt. Und dann, ab dreizehn, hat sie mit der Wachteljagd angefangen, und sie ist richtig gut geworden. Damit hat ihre Vogelkunst angefangen – du weißt schon, erst mal im kleinen Maßstab. Sie hat sich von Ole Crazy Pete zeigen lassen, wie das mit dem Einbalsamieren geht, und jetzt … sitzen wir hier.«
    Obwohl sie ihn immer noch erschreckend adrett fand (sein Seitenscheitel sah aus, als wäre er mit dem Lineal gezogen worden), war Everett ziemlich witzig, entschied Imogen. Jetzt war sie sich einer zögerlichen unterschwelligen Erregung bewusst. Denn schließlich, was war, wenn … Aber nein, es war einfach zu unwahrscheinlich. Sie wandte den Blick von Bunnys Bruder ab und begegnete dem von Amaury, der sie freundlich ansah.
    Seltsam aufgewühlt schaute sie abermals Bunny an und sagte fröhlich: »Ehrlich gesagt hatte ich auch jemanden wie Ole Crazy Pete. Meine Nachbarin Di – die Schwester von Daphne Blanding. Sie hat mir das Kochen beigebracht, ohne dass meine Mutter je davon erfahren hätte.«
    »Ach, Imogen«, meinte Bunny, und ein schelmisches Lächeln spielte um ihre Lippen. »Du hast wirklich gern Geheimnisse, nicht wahr?«
    Imogen ließ diese Bemerkung mit einem Achselzucken an sich abgleiten und widmete sich dem Teller mit Vanille-Risotto und salzigem Karamelleis, der vor sie hingestellt worden war.
    »Wie ist das?«, wollte Everett wissen und beugte sich ein ganz klein wenig näher zu ihr.
    »Ehrlich gesagt göttlich«, antwortete sie inbrünstig. »Ich

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