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Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Krieg gegen das Seereich schnell gewinnen müssen, um dafür zu sorgen, dass wieder Stockseemammut an uns geliefert wird.“ Tarejo tat etwas, was sich sonst wohl niemand unter des Usurpators Getreuen erlauben konnte: Er machte einen Schritt auf den Thron zu, ohne sofort niederzuknien. Der Lord Drachenmeister deutete noch nicht einmal eine Verbeugung an und fuhr fort: „Wir sollten überlegen, ob wir uns nicht zumindest vorläufig mit dem Seereich einigen und unsere gesamte Schlagkraft gegen Tajima richten. Denn die Tajimäer sind die stärkste Konkurrenz um die Vorherrschaft unter den fünf Reichen, nicht die Seemannen.“
    „Außerdem werden uns die Feuerheimer den Großteil Tajimas wegnehmen, wenn wir uns nicht beeilen“, gab ein grauhaariger Mann mit dünnem Knebelbart zu bedenken. Er trug das Rangzeichen eines Lordobersts, und sein Name lautete Ken Ko Sajiro. Er war ein Cousin des Usurpators und nur einer von mehr als hundert Amtsträgern, die wie der Kaiser dem Haus Sajiro entstammten. Katagi hatte nach seinem Machtantritt vor neunzehn Jahren sehr schnell begriffen, dass er an den entscheidenden Stellen des Reiches Personen positionieren musste, die ihm gegenüber auf Gedeih und Verderb hin loyal eingestellt waren – entweder weil sie ihm durch Familienbande verpflichtet waren und gar nicht gegen ihn opponieren konnten oder aber weil sie Komplizen seiner Verbrechen wurden und wussten, dass der Sturz des Usurpators auch ihren eigenen Fall bedeutete.
    Was Lordoberst Ken anbetraf, so war bei ihm beides zutreffend, was Katagi als den günstigsten aller möglichen Fälle ansah. Treu wie ein Kettenhund, dachte Katagi.
    „Den Großteil Tajimas an die Feuerheimer?“, wiederholte der Kaiser mit spöttischer Empörung. „Ihr traut den Tajimäern nicht viel zu, Lordoberst Ken.“
    „Weil die Streitmacht der Feuerheimer gewaltig ist. Gerade heute sind neue Berichte unserer Spione eingetroffen, die das bestätigen. Ein gewaltiges Heer mit Tausenden von Rennvogel-Kampfwagen sammelt sich bereits, und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Tajimäer diesem Sturm werden standhalten können.“
    Katagi erhob sich von seinem Thron. Er ging auf den Tisch zu und sah auf die Karte. Kleine geschnitzte Figuren aus dem Elfenbein der Seemammuts markierten die strategische Lage. Vor Jahrhunderten waren diese Figuren aus dem Seereich importiert worden und hatten einer ganzen Reihe drachenischer Kaiser zu demselben Zweck gedient. Doch der letzte bewaffnete Konflikt mit dem Seereich lag lange zurück. Damals war man siegreich gewesen und hatte das Zweifjordland erobert. Eine mittlerweile fast legendäre Begebenheit, die in vielen Liedern besungen und in Epen verherrlicht wurde.
    „Man schicke eine Zweikopfkrähenbotschaft an unseren Gesandten beim Hochkapitän in Seeborg“, sagte Katagi. „Er soll dem Hochkapitän ausrichten, dass wir uns damit zufrieden geben, wen man uns die Provinz Osland überlässt und die Lieferungen an Seemammut wieder aufgenommen werden. Man gebe ihm zu bedenken, dass wir mit unserer DrachenArmada notfalls jeden Ort im Seereich erreichen und ebenso zerstören können, wie es mit Winterborg geschah.“
    Katagi machte eine ruckartige Bewegung und blickte Tarejo streng an. „Worauf wartet Ihr noch, Lord Drachenmeister? Gerade hattet Ihr es doch so eilig, mit den Seemannen einen … vorläufigen Separatfrieden zu schließen, noch bevor der Krieg mit ihnen so richtig begonnen hat.“
    „Es könnte sein, dass Euer Angebot nicht weitreichend genug ist“, sagte Tarejo. „Die Seemannen sind stolz. Und das, was mit Winterborg geschah, hat sie weniger eingeschüchtert als vielmehr empört. Ich schlage vor, Ihr gebt unserem Gesandten in Seeborg Verhandlungsfreiheit. Schließlich ist es ja nur – wenn ich Euch soeben recht verstanden habe - ein vorläufiger Friede, den Ihr schließt. Alles, was wir brauchen, sind ein paar Monate Zeit, um uns mit ganzer Kraft Tajima widmen zu können.“
    Katagi überlegte. Das Seereich und Tajima waren alte Konkurrenten im Handels-und Transportwesen. Niemand hatte bei Ausbruch des Krieges erwartet, dass sie sich so schnell zu einem Bündnis zusammenfinden würden.
    „Versprecht Ihnen das Transportmonopol für die neuländischen Häfen an der Mittleren See“, entschied Katagi. „Kein Luftschiff soll dort nach dem Krieg noch Waren löschen dürfen.“
    „Wie Ihr befehlt, mein Kaiser“, sagte Tarejo, und nun verneigte er sich tief, bevor er den Raum verließ.
    Katagi wandte

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