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Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Noch einmal wollte ich dieses Schicksal nicht erleiden müssen.“
    Rajin hob die Augenbrauen. „Nun, was ist geschehen? Wie wir alle wissen, residiert der Priesterkönig noch immer in seiner prächtigen Residenz in Taji an den Ufern des Vulkansees, und ich könnte mir denken, dass er zurzeit jeden Soldaten braucht.“
    „Ja, das ist wahr.“ Der Dreiarmige nickte, und der weiche Schein des Feuers bildete tanzende Schatten auf der purpurfarbenen Schuppenhaut. Koraxxon strich sich die Tunika glatt, die durch das Leben im Wald bereits sichtlich in Mitleidenschaft gezogen war. „Die Kunde vom Krieg wird sogar unter den Waldminotauren erzählt. Schließlich kämpfen viele ihrer Brüder ebenfalls im Heer des Priesterkönigs.“
    Er schwieg einige Augenblicke und atmete tief durch, so als trüge er selbst in diesem Moment, da er am Lagerfeuer saß, eine unsichtbare schwere Last auf den Schultern. Mit dem Schwertarm deutete er in Richtung der Drachen. „Da ihr mit solchen Reittieren unterwegs seid, gehört ihr wohl zu den Feinden des Luftreichs, und ich kann euch daher sagen, weshalb ich nicht mehr Soldat des Priesterkönigs bin. Ich bin desertiert – und manche mögen mich deswegen einen Missratenen nennen, wie dein maskierter Freund dort, der nicht einmal Mut genug hat, sein Gesicht zu zeigen!“ Koraxxon warf einen kurzen Blick in Andongs Richtung. „In Wahrheit habe ich mir nur das Recht genommen, ein Leben zu führen, das ich selbst bestimme. Es war ein Fehler, den Kontrakt mit der Armee des Priesterkönigs zu besiegeln. Aber als ich das erkannte, war es zu spät. Und nun lebe ich hier, in diesen Wäldern, und muss mich verborgen halten, denn die Krieger des Priesterkönigs würden mich töten, wenn sie meiner habhaft würden.“
    „Ich glaube, die Soldaten des Priesterkönigs haben im Moment andere Sorgen, als dich zu jagen“, war Rajin überzeugt.
    „Das kannst du laut sagen“, stimmte ihm Koraxxon zu. „Von den Minotauren habe ich gehört, dass er mit Feuerheim und Drachenia zur gleichen Zeit Krieg führt – eine Situation, die das Ende des Reiches bedeuten kann!“
    Auf Rajins Befehl hin wurde dem Dreiarmigen ein Becher mit Tee gereicht. Er nahm einen Schluck und spuckte ihn dann neben sich auf den Boden, wonach er sich lautstark räusperte. „Will mich da jemand vergiften?“, rief er.
    „Wir hätten dich jederzeit töten können!“, behauptete Andong ärgerlich. „Warum sollten wir uns die Mühe machen, dich zu vergiften, die uns hernach nur mit der Pflicht belastet hätte, den Becher zu reinigen, damit nicht einer von uns daran stirbt? Wenn wir dich einfach gefesselt im Wald zurückgelassen hätten, wären irgendwann die Flugwölfe gekommen, um sich durch deine Drachenhaut zu beißen.“
    „Du willst mich mit deinen Beleidigungen provozieren“, erwiderte Koraxxon. „Aber das wird dir nicht gelingen, den die Gesellschaft ehrlicher Minotauren hat mich innerlich ruhig werden und die Falschheit der Menschen fast vergessen lassen.“
    „Schluss jetzt!“, schritt Rajin ein. „Was soll dieser sinnlose Streit? Weder unser Gast noch wir haben etwas davon, Andong!“
    Koraxxon bleckte die Zähne. „Gast? Das klingt nicht schlecht...“, meinte er, und ein dröhnender, an ein Lachen erinnernder Laut drang tief aus seiner Kehle hervor. „Ich kann mich nicht erinnern, dass mich je jemand so bezeichnet hat.“ Die verhältnismäßig kleine Hand seines Schwertarms nahm einige der Seilfetzen vom Boden auf und hielt sie hoch. „Die Einladung war allerdings recht rabiat, wie ich sagen muss, und eigentlich eines drachenischen Edelmannes unwürdig.“ Er sah Rajin prüfend an. „Oder bist du nur ein Bandit, der einem Samurai den Drachen gestohlen hat?“
    „Es braucht dich einstweilen nicht zu kümmern, wer wir sind!“, mischte sich Liisho ein.
    „Nun – zuerst dachte ich ja an eine Vorhut der DrachenArmada. Aber ich habe zwar hohen Respekt vor deren Kriegskunst, konnte mir jedoch kam vorstellen, dass die Drachenier in der Lage wären, so schnell so weit vorzudringen und ich habe in meiner Zeit, in der ich gewissermaßen in drachenischen Diensten stand, Hunderte von Drachen gesehen.“
    „Wie meinst du das?“, fragte Liisho.
    „Ich habe meinen Herrn auf Reisen nach Vayakor, Frangkor und Sajar begleitet“, führte Koraxxon weiter fort. „Ein paar weitere Städte des drachenischen Neulandes dürften noch dabei gewesen sein, aber sie sind mir nicht weiter im Gedächtnis geblieben. Einmal flog ich mit

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