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Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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jedenfalls sicher. Die wütenden Bäume stecken zum Glück mit ihren Wurzeln fest in der Erde. Andernfalls hätten wir jetzt vielleicht mehr Grund zur Sorge.“
    „Koraxxon, ich verlange eine Erklärung!", forderte der junge Prinz. „Was ist geschehen? Wo sind die Drachen? Wo Meister Liisho und die Ninjas, die mich begleitet haben?“
    Und Nya?, fügte er in Gedanken hinzu. Aber das brachte er nicht über die Lippen.
    „Wie ich schon sagte, wir befinden uns nicht mehr in unserer Welt, sondern in einer, die der uns bekannten in sehr vielem gleicht, aber es gibt etwas einen Unterschied.“
    „Und der wäre?“, fragte Rajin gereizt.
    „Hast du es wirklich nicht bemerkt?“
    „Wovon sprichst du, Koraxxon? Ich habe keine Ahnung, worauf du hinaus willst.“
    Der Dreiarmige verschränkte seinen Schwertarm mit dem Axtarm, was angesichts der unterschiedlich ausgeprägten Länge und Muskulatur recht eigenartig aussah. Seinen dritten Arm ließ er einfach schlaff herabhängen. „Ich nenne diese Welt das Leere Land“, sagte Koraxxon.
    „Dann warst du schon öfter hier?“
    „Ich bin zwar ein Veränderter der dritten Generation, aber letztlich eben auch ein Geschöpf der Magie, denn Magie war es, die meine Großeltern aus einem Bottich steigen ließ, der eine Lösung aus unaussprechlichen Zutaten enthielt und … Na ja, ich war natürlich nicht dabei, aber so ähnlich kann man es sich wohl vorstellen." Er zuckte mit den Schultern. "Wenn ich jedoch ehrlich sein soll, ich will gar nicht so genau wissen, was für einer Magier-Wissenschaft meine unmittelbaren Vorfahren ihre Existenz verdankten …“
     
     
     

11. Kapitel
Das Drachen-Ei
     
    Rajin und Koraxxon gingen auf das Drachen-Ei zu. Die innere Kraft, die in diesem steinernen Oval schlummerte, drängte sich nicht gleich in das Zentrum von Rajins Aufmerksamkeit, aber je länger der Prinz sie spürte, desto mehr ahnte er, wie groß sie war. Er berührte den Stein mit der Hand. Die Empfindungen, die ihn dabei überkamen, ähnelten sehr stark jenen, die er bei der Berührung des Drachenbasalt-Blocks gehabt hatte, der auf Burg Sukara aufbewahrt wurde.
    „Du bist ein Drachenreiter und kannst spüren, was in diesem Ei steckt“, stellte Koraxxon fest.
    „Du ebenfalls?“, fragte Rajin.
    „Ich sagte es bereits: Ich bin ein Geschöpf der Magie, und die innere Kraft eines Drachen ist der Kraft eines Magiers sehr ähnlich, auch wenn man beides sicher nicht vergleichen kann. Aber ich habe eine gewisse … nun, Sensibilität dafür, das stimmt.“ Er streckte den furcheinflößenden Axtarm aus und deutete mit dem Zeigefinger auf den Prinzen: „Du musst etwas an dir haben, dem magische Kraft innewohnt!“
    „In alle Drachenreitern fließt magisches Blut“, sagte Rajin und schränkte sogleich ein: „Mehr oder weniger." Dass dies in besonderer Weise für die Mitglieder des Hauses Barajan galt, erwähnte er nicht, denn er hatte nicht die Absicht, Koraxxon zu diesem Zeitpunkt darüber aufzuklären, wer er wirklich war und welche Mission er verfolgte.
    „Es muss mehr als sein das“, widersprach Koraxxon.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Weil du sonst nicht hier wärst. Das Leere Land ist eine Existenzebene, die normalerweise nur Geschöpfe der Magie betreten können. Oder solche, die auf irgendeine Weise magisch manipuliert wurden.“
    „Nun, meine Ahnen …“
    „Die fallen nicht ins Gewicht", fiel ihm der Dreiarmige ins Wort. „Da ist etwas anderes, das dich hergebracht hat. Vielleicht etwas, das dir ein Magier gegeben hat … Man muss sehr aufpassen, wenn man von einem Magier Geschenke annimmt. Sie neigen dazu, so eine Gabe mit irgendeiner Art von magischer Beeinflussung zu verbinden.“
    Rajin fasste sich unwillkürlich an die Brust. Er spürte das magische Pergament, das Ubranos aus Capana ihm einst gegeben hatte – in der Hoffnung, ihn beeinflussen zu können.
    „Ich habe da etwas“, gab er zu. „Aber der Magier, der es mir bringen ließ, ist tot.“
    „Das spielt keine Rolle“, entgegnete Koraxxon. „Manchmal erfüllen solche Gegenstände noch lange nach dem Tod des jeweiligen Magiers ihre Aufgabe. Es gibt sogar Fälle, in denen sie erst durch den Tod ihre volle Kraft entfalteten.“
    Rajin hatte plötzlich das Bedürfnis, das Pergament hervorzunehmen. Er tat es auch und entrollte dies.
    Das Licht des Augenmonds fiel darauf, und was der Prinz zu sehen bekam, erschrak ihn bis ins Mark.
    Nicht mehr chaotische Farbklekse waren darauf zu sehen, sondern eine

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