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Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Titel: Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly M. Love
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höhnisch auf und bewegte sich rückwärts aus der Küche. »Und wenn man mich für unzurechnungsfähig erklärt, könnt ihr mich wegsperren.« Christine hatte plötzlich ein Messer in der Hand und richtete es abwechselnd auf Mo und ihre Freundin. »Kommt mir nicht zu nahe.«
    Mo legte langsam das Austernmesser weg und wischte sich die Hände trocken. Er wusste nicht mehr, was er sagen, geschweige denn machen sollte. Christine konnte er nicht einmal einen Vorwurf machen. Diesen ganzen Mist hatte er Payton zu verdanken. Mal wieder.
    »Okay. Ich geh dann besser jetzt.« Jenna hob die Hände über den Kopf, als Zeichen, dass sie aufgab, griff nach Mantel und Tasche und verließ das Apartment ihrer Freunde. »Lasst es euch schmecken«, rief sie noch, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
     
    Die Schlafzimmertür war abgeschlossen. Morris klopfte leise an. »Christine, mach bitte auf. Es ist nicht so, wie du denkst. Ich schwöre es dir.« Zumindest konnte er das mit ruhigem Gewissen sagen.
    »Geh weg.«
    Er war definitiv mit seinem Latein am Ende und er war auch müde, unendlich müde, sich auf weitere Spielchen einzulassen. Sei es durch Lügen, was ihren heimlichen Konsum an Alkohol oder Drogen anging, oder ihren Liebesentzug, weil sie der Meinung war, er hätte Verhältnisse mit anderen Frauen. Früher waren es Unbekannte, jetzt war es ihre beste Freundin Jenna. »Gut. Wie du willst, ich werde dich ein paar Tage in Ruhe lassen, wenn du bis dahin immer noch der Meinung bist, Theater spielen zu müssen, sehe ich einer endgültigen Trennung gerne entgegen.«
    Seine Mutter hatte ihm gesagt, wenn die Liebe verblich, würde Christine ausgehen wie ein Docht, der im heißen, flüssigen Wachs erstickte. Bis dass der Tod euch scheide.
    Der Schlüssel wurde im Schloss umgedreht, die Tür ging auf und Christine stand mit vor Blut tropfenden Handgelenken vor ihm.
     
     
     

15.
     
     
     
    Sie waren bereits eine Woche vor der großen Great-Gatsby-Party nach Newport gefahren. Weg aus dem Großstadtrummel in die idyllische Ruhe des Landhauses, das seit mehr als hundert Jahren im Familienbesitz der Eltringhams war. Hier hatten die drei Jungs einen Teil ihrer Kindheit verbracht und Morris verband nur angenehme Erinnerungen mit dem weitläufigen Anwesen.
    Er stand am Fenster im zweiten Stock seines Zimmers und beobachtete Christine, die unten am Wasser stand. Sie hatte ein hellblaues Kleid an und hielt mit einer Hand den Hut auf ihrem Kopf fest, damit der Wind ihn nicht davontrug. Sie selbst stand seit ein paar Minuten völlig regungslos da und sah aufs Meer. Es hätte wie ein Gemälde ausgesehen, wenn die Bewegung in ihrem Kleid nicht gewesen wäre, das wie eine Fahne im Wind flatterte.
    Die Schnitte, die sie sich an den Handgelenken beigebracht hatte, waren nicht tief und auch nicht gefährlich gewesen. Er hatte sie nur desinfiziert und verbunden. Inzwischen erinnerten nur noch zwei rote dünne Striche an den Abend.
    Seitdem war Christine noch gedankenverlorener geworden und zuweilen beschlich Morris das Gefühl, dass sie gar nicht anwesend war und sich wie ein Autist in ihre eigene Welt verschanzte. Über Jenna, die Fotos oder ein angebliches Verhältnis hatten sie kein Wort mehr verloren, auch sonst waren die letzten Tage sehr wortkarg verlaufen. Christine und er schliefen seit ihrer Ankunft in getrennten Zimmern und gingen sich, wenn möglich, aus dem Weg.
    Die Angestellten waren mit den letzten Vorbereitungen für das Fest beschäftigt und wuselten durch das Haus, bereiteten die Zimmer für die Gäste vor und entfernten Staub von Dekorationen und Mobiliar. Auf der Terrasse wurde ein kleines Podest für die Band aufgebaut und pausenlos fuhr ein Lieferwagen die Auffahrt hoch, um Getränke und Essen anzuliefern.
    Als Morris runter in die Küche ging, um sich einen Kaffee zu holen, kamen die ersten Gäste an. Er begrüßte seine drei Halbbrüder Rob, Nathan und Adric, die in Begleitung von zwei Kebsen waren. Sie dienten den Dämonen als Energielieferantinnen und standen unter einer Art Trance. Es war das erste Mal nach über einem Jahr, dass sie sich wieder sahen und die Freude war groß.
    Als seine Mutter noch lebte, hatte es mindestens zwei Mal im Jahr ein Fest nur für die Schattenwelt gegeben, zu dem alle mit Rang und Namen gekommen waren und ausgiebig ihre Unsterblichkeit feierten. Damit hatte sie ihre tiefe Verbundenheit zu ihrem Geliebten, seinem Vater, und ihren Söhnen demonstriert. Zu den anderen Festen hatte sie

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