Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)
betten. »Du bist doch noch mit Jenna in die Klinik gefahren, Mo.«
Es tat ihm in der Seele weh, seine Frau als Irre zu verkaufen, aber ihm blieb nichts anderes übrig, als das Spiel mitzuspielen.
»Mo!« Christine blickte zwischen den beiden hin und her. »Wollt ihr mich verarschen? Was ist hier los?«
»Beruhige dich, Christine, keiner will dich verarschen. Aber ich habe mir nie etwas gebrochen. Toi, toi, toi, bis jetzt zumindest nicht. Oder sieht diese Nase aus, als wäre sie gebrochen gewesen?«
»Du kannst dich nicht mehr erinnern, Jenna. Das gibt es doch nicht. Wir waren in dieser Bar, wo du diesen süßen Typen kennengelernt hast. Du bist mit ihm nach Hause gegangen und er hat dich verprügelt. Du sahst aus wie ein Blaubeermuffin im Gesicht.«
»Ich weiß nicht, Christine. Vielleicht hast du das geträumt. Du weißt ja, manchmal können Träume täuschend echt erscheinen«, entgegnete Jenna vorsichtig.
»Mo!? Sag mal was dazu.« Christine wandte sich an ihn. Die Hände in die Hüften gestemmt, hatte sie eine leicht aggressive Haltung eingenommen.
»Was soll ich dazu sagen? Jenna hat Recht. Vielleicht hast du das nur geträumt.«
»Ich habe noch Fotos von dir gemacht, die ich der Polizei gezeigt habe.«
»Ach ja?« Jenna war jetzt neugierig geworden. »Zeig doch mal.«
Mo glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Ihm wurde plötzlich so heiß, als stünde er auf einem brennenden Scheiterhaufen und Schweißperlen traten auf seine Stirn. Er hatte nicht mehr an die verdammten Fotos gedacht, die sie als Beweis von dem zerschlagenen Gesicht ihrer Freundin gemacht hatte, während er sie untersuchte.
»Sie sind in meinem Handy.« Christine verließ die Küche.
Während der Therapie durfte sie kein Handy benutzen, weshalb sie es ihm mitgegeben hatte. Er hätte also alle Zeit der Welt und vor allem die Möglichkeit gehabt, die Aufnahmen zu löschen. Jetzt wollte ihm nichts einfallen, die Situation zu retten. Er war völlig blank im Kopf.
»Mo? Wo hast du denn mein Handy hingelegt?«
»Lass mich nachdenken ...« Er wusch sich die Hände, griff nach einem Handtuch und überlegte, wie er verhindern konnte, dass die ganze Sache gleich platzte, als Christine mit ihrem Handy in der Hand zurückkam. »Ich habs schon.«
Jenna trat hinter ihre Freundin und sah gespannt zu, wie Christine den Ordner mit den Fotos öffnete.
Mo hielt den Atem an.
»Hier müssten sie jetzt kommen ... Ich hatte auch von unserem Abend ein paar Bilder gemacht.«
Jenna sah zu Mo, der ihrem Blick auswich und sich wieder daran machte, Austern zu öffnen. Er hatte so eine Kraft, dass schon beim ersten Eindringen die Schale wegsprang.
»Komisch. Ich weiß, dass sie hier drin waren.«
»Ich sag ja, du hast geträumt«, sagte Jenna lachend und versuchte die unangenehme Situation aufzulockern. »Jetzt lass uns diese Köstlichkeiten verspeisen, Christine, und auf deine Gesundheit mit Sodawasser anstoßen.«
Anscheinend war Payton so umsichtig gewesen und hatte nicht nur Jennas Gedächtnis, sondern auch gleich die Fotos gelöscht. Eigentlich hätte er erleichtert sein sollen, stattdessen bekam er eine Gänsehaut angesichts der Durchtriebenheit seines Bruders. Da konnte er sich noch auf einiges gefasst machen.
»Das kann nicht sein. Ich schwöre, sie waren hier drin, es sei denn ... « Sie sah zu Mo. »Du hast sie gelöscht.« Ihr Gesicht war zu einer bösen Fratze verzerrt.
»Christine, ich habe dein Handy nicht angefasst. Warum sollte ich das tun?«, verteidigte sich Morris und schmiss wütend die Auster in die Spüle.
»Weil du mich als Nächstes in die Klapsmühle einweisen lassen willst, damit du mich los bist.«
Jenna nahm ihre Freundin in den Arm und versuchte den Streit zu schlichten. »Komm jetzt, Christine. Lass gut sein.«
»Ich weiß, dass er mich satt hat. Er hat eine andere Frau kennengelernt und sie haben sich gegen mich verschworen.« Plötzlich hielt sie inne, sah Jenna an und wich vor ihr zurück. »Du bist es. Ihr beiden steckt unter einer Decke. Natürlich, wie dumm von mir ... Meine beste Freundin fickt mit meinem Mann. Du hast ihn ja schon immer toll gefunden, nicht wahr?«
»Christine. Hör auf!«, sagte Mo scharf.
»Und kaum ist der Tyrannosauf-rus Rex aus dem Weg, schmeißt du dich an seinen Hals.«
»Ich bitte dich, Christine, das ist nicht wahr!«, Jennas Ton war flehend geworden.
»Ihr habt euch die ganze Geschichte zurechtgelegt. Nach dem Motto: Die Beknackte hat Wahnvorstellungen.« Christine lachte
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