Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)
obwohl sie sich mit dem höchsten der Traumdämonen eingelassen und ihn geliebt hatte. Er erinnerte sich nebulös an einen hochgewachsenen schönen Mann, der seine Mutter gelegentlich nachts besuchen kam. Er hatte sie kichern gehört und sich die Ohren zugehalten, wenn sie im Rausch der Liebe lustvoll aufschrie. Am nächsten Tag hatten ihre Augen immer geglänzt. Und auf dem Maskenball, der einmal im Jahr stattfand, tanzte sie die ganze Nacht nur mit einem Mann, hatte nur Augen für ihn gehabt. Vermutlich war auch das sein Vater gewesen. Aber würden ihm nur die Nächte mit Leia genügen? Ihm vielleicht schon. Aber wie sah es mit ihr aus?
Morris hockte auf dem Dach. Unter ihm saßen Yven und Leia auf der Terrasse und schlemmten. Er hörte der langweiligen Konversation zu, Leias Lachen, das nicht ihm galt, sondern seinem Bruder, der sich alle Mühe gab, Leia zu imponieren. Und dann fragte Yven Leia, ob sie ihn nach Paris begleiten würde. Morris hätte im Strahl auf den Tisch unter sich spucken können. Das ging nun wirklich zu weit. Er musste hier weg und sich ablenken. Außerdem hatte er einen Plan.
Die Bässe vibrierten in seinem Körper und fühlten sich wie kleine Schläge in seinen Eingeweiden an, als er den Club betrat. Der Footballspieler saß an der Bar, um sich herum drei hübsche junge Blondinen in kurzen Röcken und ausgeschnittenen Tops. Cole war nicht nur wegen seines Berufes beim weiblichen Geschlecht begehrt, sondern auch, weil er einfach ausgesprochen gut aussah. Genau das, was er brauchte. Morris hatte ihn nach einem schweren Unfall wieder zusammengeflickt und Cole hatte ihm gesagt, wenn er mal irgendetwas bräuchte, Morris solle nicht zögern, ihn um einen Gefallen zu bitten.
»Hey Mann, Morris, du hier?! Was willst du trinken?«
»Einen Gin auf Eis.«
Cole bestellte beim Barmann zwei Gin und gab den Mädels ein Zeichen abzuzwitschern. »Schieß los, was kann ich für dich tun? Ich denke, deshalb bist du hier.«
Es war nicht Morris Art, dreckig zu spielen, aber er hatte die Schnauze gestrichen voll, sich weiterhin zum Hampelmann zu machen.
Er bat Cole, der eine Schwäche für jede Frau hatte, sofern sie blond und schön war, sich ein bisschen um eine Bekannte von ihm zu kümmern. Er erzählte ihm, dass es um eine Wette ging, die er nicht verlieren wollte, besser gesagt nicht durfte. Es stand für ihn so einiges auf dem Spiel. Cole sollte also alle Register ziehen, um diese Frau ins Bett zu bekommen. Cole schlug sich auf die kräftigen Schenkel und lachte, als er davon hörte. Er war sofort bereit, seiner Aufgabe nachzukommen.
Als Morris ihm Näheres über Lilith erzählte, stutzte dieser schon bei dem Namen. »Lilith? Blond? Sexy? Abgefuckt?« Der Footballspieler grinste Morris an. »Nichts leichter als das, Kumpel. In vierundzwanzig Stunden hast du deine Wette im Sack.« Er bestellte noch zwei Gin und stieß mit Morris auf den Deal an.
23.
Lydia saß ihrem Mann gegenüber, der seine morgendliche Zeitung am Frühstückstisch las und ihr gelegentlich einen Blick zuwarf, den sie mit einem lieblichen Lächeln quittierte. Sie hatte ihm noch nicht gesagt, dass sie wieder arbeitete und schon gar nicht an was.
»Wie war dein Tag gestern?«, fragte er, ohne die Zeitung wegzulegen.
»Gut.«
»Irgendetwas Besonderes gewesen?«
»Ich war am Grab meiner Eltern, habe ein paar frische Blumen gekauft, die hier um dich herum verteilt stehen und war einkaufen.« Absichtlich erwähnte sie das kurze Zusammentreffen mit Morris Eltringham nicht. Erstens, um zu sehen, ob die Männer miteinander telefoniert hatten und zweitens, um ihm zu zeigen, dass ihr die Angelegenheit nicht wichtig erschienen war.
»Das war alles?« Jetzt sah er sie über den Rand der Zeitung an und in seinem Blick lag Misstrauen. Er hatte also doch mit dem Mann von Christine gesprochen.
»Ach ja und dann hatte mich ein Psychiater angerufen, wegen dieser Christine. Ich habe Morris Eltringham auch dort getroffen.«
»Um was ging es denn?« Die Zeitung sank auf den Tisch.
»Um ein Foto, das sie mir geschickt hatte. Ich konnte es nicht öffnen, weil mein Speicher voll war, aber ich habe vorsichtshalber gesagt, dass sie mir nichts geschickt hat.«
Sasha sah sie schweigend an.
»Das war doch in deinem Sinne, oder?«
»Es ist immer besser, sich aus allem rauszuhalten«, antwortete er knapp.
»Ich frage mich nur, was jetzt mit dieser Christine passiert? Sie scheint in psychiatrischem Gewahrsam zu
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