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Prinzessin auf den zweiten Blick

Prinzessin auf den zweiten Blick

Titel: Prinzessin auf den zweiten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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ich nicht, Hoheit . “
    „Wie dann?“
    Eleni zögerte. Dieser Mann war wirklich beharrlich. Aber wie lange war es her, dass jemand überhaupt einen Funken Interesse an ihr gezeigt hatte? Sie konnte sich nicht erinnern. Und erst recht nicht daran, wann jemand ihre grünäugige Mutter erwähnt hatte, die sich so schwer mit den Fesseln der Ehe hatte abfinden können.
    Ihr Vater jedenfalls nie. Selbst, wenn er es auch nicht gerade verboten hatte, ihren Namen in seinem Haus zu nennen, wagte Eleni es schon aus Furcht vor seiner Reaktion nicht.
    „Mein … mein Vater war nicht einverstanden mit dem Dinner, das ihm serviert wurde“, begann sie stockend. „Also schickte er meine Mutter zum Basar, um ein frisch geschlachtetes Huhn zu kaufen. Unterwegs ist sie gestrauchelt und gefallen.“ Eleni schluckte. „Man nimmt an, dass sie von einer Schlange gebissen wurde. Als … als man sie fand, war sie bereits tot, und die Geier hatten sich über das Huhn hergemacht …“
    Erst jetzt merkte Kaliq, dass er während Elenis Bericht seine Hände unwillkürlich zu Fäusten geballt hatte. Etliche Frauen hatten ihn der Mitleidslosigkeit bezichtigt, doch in diesem Moment schmerzte sein Herz für das zarte Geschöpf vor ihm.
    „Wie alt warst du zu dem Zeitpunkt?“, fragte er sanft.
    „Ich war … zehn.“
    Zehn? Fast im gleichen Alter wie er, als er den Verlust seiner Mutter verschmerzen musste. Kaliq wandte den Blick von ihrem gequälten, angespannten Gesicht ab, als beobachte er etwas Verbotenes. Außerdem wollte er dem fremden Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, nicht mehr Raum geben. Manche Dinge blieben lieber in der Vergangenheit und tief im Unterbewusstsein begraben.
    Jeder Mensch hatte irgendwelche Lasten zu tragen, egal ob er königlichen Geblüts oder einfacher Untertan war. Allerdings einige mehr als andere …
    Mit der Praxis jahrelanger Übung schob er seine düsteren Gedanken beiseite und richtete seine Aufmerksamkeit wieder aufs Hier und Jetzt.
    Sein gesunder Menschenverstand riet ihm, dieser mutterlosen kleinen Pferdepflegerin für ihre Anmaßung eine Rüge zu erteilen und sie dann schnellstmöglichst zu vergessen. Als wenn er für sie einen Platz in seinen königlichen Stallungen hätte!
    Andererseits war er davon überzeugt, dass sie recht hatte mit ihrer Einschätzung, was den Hengst betraf. Als er sich ihr wieder zuwandte, fiel ihm auf, dass sie diesmal nicht zu Boden schaute, sondern seinem Blick offen und mit einer eindringlichen Frage in den wundersamen grünen Augen begegnete.
    Die Liebe zu ihrem Pferd schien der kleinen, schüchternen Eidechse Mut und ungeahnte Stärke zu verleihen.
    „Dein Vater würde dich vermissen.“
    „Ja, Eure Hoheit.“
    Ihr Zusammenzucken und der Anflug von Widerwillen auf ihren zarten Zügen waren ihm nicht entgangen, und Kaliq konnte sich ohne Schwierigkeiten einen Reim darauf machen, nach dem, was er hier bislang zu hören und zu sehen bekommen hatte.
    Offensichtlich war dieses ungewöhnliche Geschöpf zu allen anderen Vorzügen auch noch loyal. Und das war gut so. Tatsächlich war Loyalität eine Eigenschaft, die er mit am höchsten einschätzte.
    Dass sie ihren trunksüchtigen, anmaßenden Vater vermissen könnte, glaubte er nicht. Besonders, da sie durch ihn auch noch den Hengst verlor, den sie offensichtlich als einzigen Freund in dieser beklemmenden Umgebung betrachtete. Außerdem, was gab es hier zu tun, wenn das Pferd weg war? Gamal und seine Saufkumpane zu bewirten, bis sich der Zauber ihrer Jugend verflüchtigt hatte und sie zur alten Jungfer mutieren würde?
    Was für eine Verschwendung!, schoss es ihm ungebeten durch den Kopf.
    „Du möchtest also mit mir kommen? Als mein Stallmädchen?“
    Eleni starrte ihn aus weit geöffneten Augen an und konnte kaum glauben, was sie hörte. Ihr Herz schlug so laut, dass sie Angst bekam, auch der Prinz könnte es hören.
    „Oh, ja … bitte, Eure Hoheit …“, flüsterte Eleni fiebrig und schlug die Augen nieder. „Bitte!“
    „Gut, aber dann verlange ich, dass du mich immer anschaust, wenn ich mit dir rede, verstanden?“, fragte er barsch.
    „Aber …“
    „Wenn du für mich arbeitest, wirst du genauso behandelt wie die anderen Stalljungen. Manchmal, wenn ein Pferd besonders nervös ist, besteht die Notwendigkeit, sich durch Augenkontakt zu verständigen, du verstehst?“, erklärte er brüsk. „Außerdem hasse ich es, mich mit den Haarschöpfen von irgendwelchen Leuten zu unterhalten. Ist das klar?“
    „Ja,

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