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Prinzessin auf Probe?

Prinzessin auf Probe?

Titel: Prinzessin auf Probe? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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fühlte sie definitiv, wie sehr sie ihn erregte. Er hatte ihr gesagt, sie würden die Zeit nutzen, um alles wieder ins Lot zu bringen, doch seine Welt geriet gerade ins Wanken.
    Lilah schien es ähnlich zu ergehen, denn sie klammerte sich an seinen Pullover, als wollte sie sich an ihm festhalten. So schnell, so einfach gelang es ihr, die Glut in ihm zu entfachen. Es genügten ein Streicheln, ein Kuss, ihr Körper, der sich an seinen schmiegte.
    Carlos stöhnte leise auf, als seine Erregung stieg. Niemand machte ihn so heiß wie Lilah. Nur ihr gelang es, ihn den steten Schmerz in seinem Rücken und die Geister der Vergangenheit vergessen zu lassen. In ihren Armen konnte er den endlosen Strom der kranken Kinder vergessen. Kinder, die ihn brauchten, und denen er noch viel zu häufig nicht helfen konnte.
    Und aus all diesen Gründen musste er sich vor Lilah in Acht nehmen. Sie war die einzige Frau, die ihn von seinem selbst gewählten Weg abbringen konnte: der Wiedergutmachung für sein Scheitern.
    Er atmete tief ein und löste sich langsam von ihr. Voller Bedauern zog er den Reißverschluss wieder zu und blickte in ihre vor Verlangen verschleierten Augen, auf ihre vom Küssen geschwollenen Lippen.
    Sie legte die Hände auf seinen Oberkörper und flüsterte: „Ich dachte, du wolltest mich nicht verführen.“
    „Du lässt dich schon von einem Kuss verführen?“
    „Sei nicht so frech!“ Sie lächelte ein wenig gequält. „Du weißt genau, was du getan hast.“
    „Ich weiß auch, was ich noch alles gern mit dir anstellen würde, aber ich habe dir ja mein Versprechen gegeben, dass ich damit warte, bis du mich darum bittest.“ Er lauschte kurz. „Außerdem glaube ich, wir landen gleich.“
    Wie auf Kommando ertönte die Stimme des Piloten, der sie bat, sich anzuschnallen, weil sie Vail in Kürze erreichen würden.
    Schon bald würde er Lilah ganz für sich allein haben, in einem Haus mit acht Schlafzimmern. Carlos konnte sich nicht entscheiden, ob er sich für ein Genie oder für einen Verrückten halten sollte.
    Ein paar Tage allein mit Carlos in Vail kamen Lilah auf einmal wie eine Ewigkeit vor.
    Als der Geländewagen den eisigen Weg hinaufschlitterte, betrachtete Lilah das Haus vor ihr und hoffte sehr, dass es dort viel Personal gab. Nicht, weil sie gern bedient werden wollte, sondern weil sie einen menschlichen Puffer zwischen sich und Carlos brauchte. Sie suchte das in der Dunkelheit aufragende Haus nach Zeichen von Leben ab, während Carlos ihr Einzelheiten dazu erzählte.
    Natürlich klang bei ihm – mit seinem verführerischen Akzent – selbst eine Hütte in den Wäldern wie ein Schloss.
    Das Haus, ermahnte sie sich. Sieh dir das Haus genau an.
    Natürlich war es keine Hütte, sondern ein Holzhaus, das denen in den Schweizer Alpen nachempfunden war, und das Lilah auf Anhieb gefiel. Aus den großen Fenstern drang warmes Licht, was darauf hoffen ließ, dass Leute darin waren.
    Carlos lenkte den Wagen an großen Kiefern vorbei, deren Spitzen noch mit Schnee bedeckt waren. Lilah zog ihren Mantel enger an sich und dachte an die Wärme, die sie vorhin in Carlos’ Armen empfunden hatte. Seit der Pilot die Landung angekündigt hatte, war Carlos vom verführerischen Liebhaber zum rücksichtsvollen Reiseführer geworden.
    Während er seinen Vortrag über die vielfältigen Annehmlichkeiten in Vail abschloss, fuhr er den Wagen in eine riesige Garage, die mindestens sechs Autos Platz bot.
    Bevor sie noch den Gurt gelöst hatte, war Carlos um das Auto herumgekommen, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Sein Humpeln war ausgeprägter als sonst, was sie daran erinnerte, dass es auch für ihn ein langer Tag gewesen war, obwohl er sich nicht darüber beklagte.
    Lilah folgte ihm durch die Garage in einen Flur und blieb jedes Mal mit ihm stehen, als er eine Alarmanlage nach der anderen ausschaltete. Das Haus war wahrlich gut gesichert. Die großen Fenster, die von der Decke bis zum Boden reichten, waren dann bestimmt auch aus kugelsicherem Glas.
    An den Wänden hingen Ölgemälde mit Bergmotiven, die gut zum Chaletcharakter des Hauses passten.
    „Die Pyrenäen“, erklärte Carlos und deutete auf die Bilder. „Meine Familie ist dort oft Ski gelaufen.“
    Bevor der Aufstand sein Land zerstört hatte.
    Bevor ihm sein Geburtsrecht, einmal König zu werden, gestohlen worden war.
    Bevor er sein Heim und seine Mutter verloren hatte.
    Sie strich mit dem Finger über einen geschnitzten Holzrahmen. Wie viele weitere Hinweise auf sein

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