Prinzessin Kate
Herausforderungen ihres Lebens konfrontiert: Wie sollte sie ihr Leben außerhalb der eng begrenzten Welt der Universität gestalten? Wie konnte sie ihre eigene Rolle im Leben finden, während sie gleichzeitig mit dem Thronerben ausging? Während Williams gesamtes Leben durchgeplant schien – obwohl er das nicht gern zugab –, standen in Kates Terminkalender höchstens ein paar gesellschaftliche Verpflichtungen. Sie sah sich nicht nur dem logistischen Albtraum gegenüber, einen passenden Job für eine Prinzessin im Wartestand zu finden, sondern sie musste auch außerhalb des Schutzes der »Firma« die Etikette wahren.
Das erwies sich für die junge Frau als außergewöhnlich schwierige Aufgabe, die ihre Kommilitoninnen sich wohl kaum hätten vorstellen können. Doch Kate bewältigte sie mit ihrer charakteristischen Souveränität. Entsprechend ihrem Ruf, immer die Etikette zu wahren, verbrachte sie die meiste Zeit im Schoß ihrer Familie, der sie sehr nahesteht. Ihre Schwester Pippa, gerade 21 geworden, hatte die Hälfte ihres Englischstudiums in Edinburgh hinter sich gebracht; ihr Bruder James, 18, war gerade von der Eliteschule Marlborough abgegangen. Kate behielt die Ruhe, lächelte für die Fotografen und ignorierte im Übrigen das Geschwätz, wonach ihre Beziehung zum Prinzen nicht mehr lange Bestand haben würde.
Kate verhielt sich so diskret, dass sie kaum außerhalb des Hauses zu sehen war, während sich William auf der anderen Seite des Globus befand. Ausgenommen waren lediglich alltägliche Aktivitäten, etwa im örtlichen Supermarkt einzukaufen oder mit ihrer Mutter bei Peter Jones zu shoppen, dem Kaufhaus, das für die Sloane Rangers und den Chelsea-Set zu einem neuen Einkaufsparadies geworden war. Ihr einziger größerer Ausgang führte zum Festival of British Eventing und entzündete noch mehr Spekulationen, dieses Mal über eine angeblich unmittelbar bevorstehende Verlobung, weil das Ereignis in Gatcombe Park, Prinzessin Annes Landgut, stattfand. Doch Kates Auftritt – sie trug den Stetson, den sie auf der Safari in Afrika getragen hatte – konnte wohl kaum als bedeutsam gewertet werden, da auch die Öffentlichkeit Zugang zu dem Reitturnier hatte und das Ereignis bei Kates Landclique ohnehin sehr beliebt war.
Nach wenigen Wochen war sie mit William wieder vereint, nach-dem er von Kenia zurückgekommen war, um sich dem äußerst harten Auswahlprozess der Royal Military Academy Sandhurst zu unterziehen, der in den Westbury Barracks in Wiltshire durchgeführt wurde. Der Prinz bestand sowohl die physischen als auch die technischen Tests mühelos.
Danach konnten sie sich wieder in den gesellschaftlichen Trubel stürzen. Den Abend des 24. August 2005 verbrachte das Paar im Purple, einem höhlenartigen Nachtclub mit einer tiefer-liegenden Tanzfläche und zwei höher liegenden Bars an den beiden Enden des Saals. Im Club dröhnte pochende House-Musik. Er hatte zwar nicht die Exklusivität des Boujis, dafür aber den entscheidenden Vorteil, dass sich die königlichen Prinzen auf dem Privatgelände des Chelsea Football Club verstecken konnten, ein echtes Handicap für die Paparazzi. William und Harry hatten den Club im September 2003 entdeckt. Damals hatten sie eine Geburtstagsparty der TV-Moderatorin Natalie Pinkham besucht, der Tochter eines Millionärs aus Northamptonshire. Fotos, die am selben Abend aufgenommen worden waren, sollten später einen Sturm der Kritik auslösen, als eine Zeitung drei Jahre danach Bilder veröffentlichte, die Harry und Natalie küssend zeigten, sodass fälschlicherweise impliziert wurde, er habe Chelsy Davy betrogen.
Im Jahr 2005 zogen Kate und William wiederum die Aufmerksamkeit auf sich, obwohl sie nicht dasselbe Ausmaß an kontroversen Diskussionen auslösten. Sie verbrachten einen Abend mit Freunden im Collection, einer prächtigen Bar mit Restaurant, die sich in einem alten Lagerhaus im schicken Brompton Triangle in Chelsea befand. Das Gebäude hatte früher einmal eine Porsche-Werkstatt beherbergt, danach einen Conran-Möbelladen und eine Katherine-Hamnett-Boutique. Das Restaurant war für seine Eingangshalle berühmt – sie bestand aus einem fast 30 Meter langen Laufsteg, den der Stararchitekt Sir Norman Foster entworfen hatte – und für seine lange Bar. Im Club fanden nicht nur Partys des British Fashion Award statt, sondern auch des exklusiven Juweliers Cartier und der Popstars Beyoncé und Prince. Generell war der Club zu einem beliebten Treffpunkt der
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