Prinzessin meiner Traeume
Arme, und sie presste sich an ihn und barg das Gesicht an seinem Hals. Ihre Hand tasche bohrte sich ihm schmerzhaft in die Seite, aber er wollte Kathryn nicht loslassen, zumal sie es in dieser Situation wahrscheinlich als Zurückweisung empfunden hätte. Daher ignorierte er es und schmiegte die Wange an ihr Haar. „Wir finden schon eine Lösung, Katie", sagte er.
Die Angestellte war verblüfft über die Wirkung ihrer Worte. „Es ist nur eine Formalität", erklärte sie hilflos. „Besonders hier, wo wir jeden kennen. Eigentlich stellen wir damit nur Ihre Identität fest, denn wir sind verpflichtet, Ihren Namen zu überprüfen."
„Reicht es nicht, einen Trauzeugen mitzubringen?" erkundigte er sich leise.
„Tut mir Leid, Sir, aber Jennie kennt Sie auch nicht länger als
der Rest von uns. Sie verlässt sich auf Ihr Wort."
„Ja, das tue ich", erklärte Jennie freundlich. „Wenn ich das Gefühl hätte, dass diese jungen Leute nicht ehrlich sind, wären wir jetzt nicht hier."
„Trotzdem kann ich nicht auf die Vorlage des Führerscheins verzichten", beharrte die Angestellte, „sonst verliere ich meinen Job. Ich brauche irgendeinen Ausweis mit einem Foto."
Kathryn schniefte. Wenigstens hat sie aufgehört zu weinen, dachte Jonah.
„Außerdem hat jeder einen Führerschein", fügte die Angestellte hinzu. „Oder nicht?"
In einer lä ndlichen Gegend wie dieser traf das vermutlich auf alle Personen im entsprechenden Alter zu. Allerdings nützte es ihnen auch nichts. Kathryn schmiegte sich enger an ihn. Jonah runzelte die Stirn und schob sie sanft weg, um ihre Handtasche zu nehmen.
Dafür, dass diese so klein war, hatte sie erstaunlich viele Fächer. Er öffnete eins nach dem anderen und legte den Inhalt auf den Tresen - einen Lippenstift, Spiegel, Kamm, Schlüsselbund, Kugelschreiber und dazu passenden Bleistift mit Monogramm, ei» ordentlich zusammengefaltetes Taschentuch, zwei Zwanzig-und drei Eindollarscheine, eine Tube Handcreme, zwei Pfefferminzbonbons, eine Nagelfeile, die Quittung für ihr Souvenir, einen kleinen weißen Umschlag ...
„Was ist das?" fragte Kathryn und griff nach dem Umschlag.
„Du weißt nicht einmal, was du alles mit dir herumschleppst?" Jonah reichte ihr den Umschlag und förderte eine schmale vergoldete Schatulle mit Visitenkarten zu Tage, die er schnell wieder in die Handtasche steckte. Er hoffte, dass niemand das Logo von Katie Mae's Kitchens auf der Vorderseite gesehen hatte. Warum hatte sie die Karten überhaupt mit in die Flitterwochen nehmen wollen?
„Wie findet ihr eigentlich die Sachen in diesen albernen Handtäschchen, die ihr immer mit euch herumtragt?" fragte er unwirsch.
Kathryn hatte den Umschlag geöffnet und einen hellblauen Bogen herausgenommen.
„Der nützt mir leider nichts", meinte sie leise und tat den Bogen wieder in den Umschlag.
Dann nahm sie das Taschentuch und tupfte sich damit die Tränen ab. „Wenn du nur sagst, was du suchst, kann ich dir vielleicht dabei behilflich sein, Jonah."
„Er muss hier irgendwo sein. Du hast mir erzählt, dass du ihn mitgenommen hast."
Ungeduldig zerrte er an einem anderen Reiß verschluss. „Deinen Pass, Katie. Du hast mir erzählt, du hättest ihn eingesteckt, weil ihr ..." Fast zu spät besann er sich darauf, dass sie nicht allein waren. „Egal. Aber er muss hier irgendwo sein."
Verblüfft sah Kathryn ihn an. „Den hatte ich völlig vergessen." Sie nahm ihre Handtasche und förderte aus einem Geheimfach ihren Pass zu Tage. „So hat Douglas sich doch noch als nützlich erwiesen." Erleichtert und dankbar zugleich blickte sie zu ihm auf- »Du bist toll, Jonah!"
Jonah schüttelte den Kopf, während er die Sachen auf dem Tresen betrachtete. „Ich hätte schwören können, dass ich die Handtasche geleert hatte. Jedenfalls haben Männer nie Proble me, etwas zu finden."
„Weil ein Mann alle wichtigen Gegenstände seiner Frau gibt und sagt: Hier, Schatz, tu das in deine Handtasche'", bemerkte die Angestellte.
Jennie lachte. „Stimmt. Das kenne ich von Sam."
„Lassen Sie mich einen Blick hineinwerfen." Die Angestellte nahm den Pass entgegen. „Es kommt hier nicht oft vor, dass Leute ihren Pass vorlegen, aber solange es sich um ein offizielles Dokument mit einem Foto handelt..." Nachdenklich blickte sie von dem Foto zu Kathryn.
„Auf dem Foto sind Sie sich nicht so ähnlich wie auf dem in der Zeitung."
Jonah stockte der Atem, und Kathryn schien zu erstarren. „Welche Zeitung?" fragte er.
„Der Advocate,
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