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Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Motorrad aus der Höhle.
    Schweigend fuhren sie zum Haus zurück. Lily kam sich furchtbar gedemütigt vor. Nico hatte sie dazu gebracht, ihm zu zeigen, wie sehr sie sich nach ihm verzehrte. Dann hatte er sie einfach fallen lassen. Ja, er hatte ihr den Gipfel der Lust gezeigt. Aber die ganze Sache war ihr unglaublich peinlich: Sie hatte sich ihm vollkommen geöffnet – und er hatte sich gleich darauf die Hose zugeknöpft und ihr mitgeteilt, dass sie sofort gehen müssten.
    Und wieso hatte sie bloß die Bemerkung über Highschool-Typen gemacht? Bevor sie nach New Orleans gegangen war, hatte sie lange Zeit einen Freund gehabt. Sie hatte sogar gedacht, dass sie eines Tages heiraten würden. Aber Jason hatte mit ihr Schluss gemacht, weil sie nicht mit ihm schlafen wollte. Lily hatte geglaubt, wenn sie ihm ihre Jungfräulichkeit opferte, würde sie irgendwie so werden wie ihre Mutter. Doch wenige Monate nach dem Aus mit Jason war sie Nico begegnet und hatte sich ihm nach zwei Abenden hingegeben.
    Als sie nun beim Haus ankamen, stieg Lily sofort unter die Dusche. Sie wollte die Erinnerung an Nicos Liebkosungen abwaschen. Es funktionierte nicht. Nichts half! Im Gegenteil: Sie wollte nur noch mehr.
    Dabei wurde sie einfach nicht schlau aus Nico. Erst schien er ganz verrückt nach ihr zu sein. Und gleich darauf wirkte er kühl und so kontrolliert, dass sie am liebsten laut geschrien hätte. Das war nicht fair! Denn sie selbst verlor in seiner Gegenwart jedes Mal zu leicht den Kopf. Wann immer sie die Situation im Griff zu haben glaubte, tat er irgendetwas, das sie völlig durcheinanderbrachte.
    Und in der Höhle hatte er sie mächtig durcheinandergebracht. Immer noch sah sie ihn vor sich, wie er vor ihr kniete. Wie er sie streichelte und küsste, während Wellen der Leidenschaft sie durchströmten wie die Brandung draußen am Strand.
    Aber was dann geschehen war, hatte sie so gar nicht erwartet. Sie hatte gedacht, dass er zu ihr auf den Felsvorsprung kommen und ihr unglaubliches Verlangen stillen würde. Das unglaubliche Verlangen, das sie auch jetzt noch empfand.
    Allerdings war er offenbar doch nicht so erregt gewesen – oder er genoss es, sie zu manipulieren. Nahm sich ein Playboy nicht einfach, was ihm geboten wurde?
    Was auch immer der Grund für seine Zurückhaltung gewesen sein mochte: Auf jeden Fall wollte er sie anscheinend nicht so sehr, wie er behauptet hatte. Schließlich war sie nur eine Amerikanerin aus ärmlichen Verhältnissen, ohne Stammbaum und ehrwürdige Familiengeschichte. Vielleicht verlangte es ihn eher nach einer Frau wie Antonella – oder nach einer seiner anderen eleganten Geliebten. Es hätte Lily nicht überrascht, wenn Nico den Palazzo jetzt noch einmal verlassen hätte, um sich von einer seiner zahlreichen Bewunderinnen trösten zu lassen.
    Stunden später konnte Lily immer noch nicht einschlafen. Also beschloss sie, nach Danny zu sehen. Sie wollte ein bisschen bei ihm sitzen und seinem leisen Atmen lauschen. Das würde sie beruhigen. Gerne hätte sie ihn so wie zu Hause ständig bei sich gehabt. Sie musste sich jedoch eingestehen, dass er allmählich ein eigenes Zimmer brauchte. Es war schwer, loszulassen. Andererseits sollte er sich nicht im Dunkeln fürchten, wenn er größer war.
    Lily zog ihren Bademantel über, ging auf leisen Sohlen in Dannys Zimmer … und blieb wie angewurzelt stehen. Im sanften Schein des gelben Nachtlichts entdeckte sie Nico auf der Chaiselongue und Danny, der auf seiner Brust lag. Beide schliefen fest. Nico hatte beschützend einen Arm um Danny gelegt und hielt ihn selbst im Schlaf sicher. Bei dem Anblick empfand Lily zugleich Freude und Schmerz – weil die beiden einander hatten und weil sie nicht mehr Dannys alleinige Bezugsperson war.
    Zögernd verharrte sie auf der Schwelle. Sie wusste nicht, ob sie gehen oder bleiben sollte. Würde Nico ihr Kind im Schlaf am Ende herunterfallen lassen? Oder hatte ihr Ehemann die Situation im Griff?
    Lily senkte den Blick und überlegte angestrengt. Erst als sie ihm wieder ins Gesicht sah, bemerkte sie, dass Nico inzwischen die Augen geöffnet hatte. Und er schaute sie an. Ihr wurde warm ums Herz: Er sah so wunderbar männlich und stark aus – und war doch zärtlich genug, um ein schlafendes Baby zu halten.
    Vorsichtig setzte er sich mit Danny im Arm auf. Lily eilte zu ihm und wollte ihm das Kind abnehmen, aber Nico schüttelte den Kopf. Es gelang ihm, allein aufzustehen und Danny ins Bettchen zurückzulegen. Ihr kleiner

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