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Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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mehr verlangte. Bald darauf klammerte Lily sich an seine Schultern und schrie auf.
    Dio! Sie hatte den Gipfel der Lust erreicht.
    Einfach so.
    Ohne Lily loszulassen, richtete Nico sich auf. Er hob sie auf seine Arme und legte sie vorsichtig auf den Felsvorsprung. Voller Bewunderung betrachtete er sie. Sie war so wild und wunderschön in ihrer Hingabe! Als ihr Atem wieder ruhiger wurde, stützte Lily sich mit den Armen auf. Schon jetzt sehnte Nico sich danach, sie wieder zu berühren und ihr noch einmal so viel Lust zu bereiten. Er wollte ihr zeigen, wie schön es zwischen ihnen sein konnte. Hastig knöpfte er seine Hose auf – und hielt inne.
    Lily hatte sich wieder hingelegt. Ihre Augen waren geschlossen, und Tränen liefen ihr über die Wangen. Nico war verunsichert.
    Hatte er ihr wehgetan? Aber nein, sie hatte es genossen – das hatte er schließlich miterlebt. War es ihr zu schnell gegangen? Vielleicht hatte er sie zu überstürzt zum Äußersten gebracht, und jetzt bedauerte sie es.
    Oder ging es um tiefer gehende Dinge? Hatte er sie zu sehr bedrängt, als er sie gebeten hatte, ihm von sich zu erzählen? Hatte sie zu viel von sich preisgegeben, ohne es zu wollen?
    Ja, er wusste vieles von ihr – und zugleich war Lily ihm so unbekannt. Fakten aus einem Detektivbericht waren eben nicht dasselbe wie geflüsterte Offenbarungen.
    Und dann ging ihm ein Licht auf. Dabei kam ihm die Vorstellung so lächerlich vor, dass er sie beinahe sofort wieder abgetan hätte: Er wollte, dass Lily ihm ihre Geheimnisse selbst anvertraute. Angestrengt überlegte er, was dieser Wunsch zu bedeuten hatte. Doch egal, wie er es drehte und wendete – es gab nur einen logischen Grund dafür: Er wollte, dass Lily ihn liebte.
    Wenigstens ein Mensch auf dieser Welt sollte ihn mit der liebenden Bewunderung betrachten, die sein Bruder ihm entgegengebracht hatte. Gaetano war der Einzige gewesen, der ihm ein Gefühl der Zugehörigkeit vermittelt hatte. Genau das vermisste Nico. Vermutlich hatte er Lily deshalb an diesen Ort geführt: Er wollte ihr Vertrauen gewinnen. Er wollte zu ihr gehören.
    War er wirklich so verzweifelt?
    Nico atmete tief durch und schloss die Augen. Er brauchte etwas Zeit zum Nachdenken. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen. Der Duft des Meeres stieg ihm in die Nase. Mit einem Mal kam Nico zu einem Entschluss. Er würde Lily nach Hause bringen. Dort könnten sie sich beide erholen und sich sammeln. Alles andere erschien ihm nicht richtig: Er konnte nicht mit ihr schlafen – nicht hier und nicht jetzt. Sie verdiente etwas Besseres.
    „Liliana“, sagte er, griff nach ihren Sachen und bedeckte sie damit. „Zieh dich an. Wir sollten jetzt gehen.“
    „W… Warum?“, fragte sie verwundert und setzte sich auf. „Du bist gar nicht …“
    „Schh.“ Er nahm neben ihr Platz. Tatsächlich hätte er nichts lieber getan, als mit ihr zu schlafen. Sein Körper schrie geradezu nach Erlösung. „Der Sturm ist vorbei. Wir müssen zurück, bevor man uns vermisst.“
    Eine weitere Träne rollte über ihre Wange. Nico fing sie auf, ehe Lily sie wegwischen konnte.
    „Ich verstehe das nicht“, flüsterte sie.
    „Es ist am besten so, cara“, erwiderte er, doch ihr schmerzlicher Blick verwirrte ihn. War dies die richtige Entscheidung?
    Er wandte sich von ihr ab und knöpfte seine Hose zu. Hinter sich hörte er, wie auch Lily sich anzog. Einen Moment später stand sie auf, nahm ihren Helm und lief an ihm vorbei.
    Nico griff nach seiner Jacke und ging zum Motorrad.
    Dort erwartete Lily ihn bereits. „Warum machst du immer einen Rückzieher?“, fragte sie mit blitzenden Augen und geröteten Wangen.
    Immer? Bisher hatte er sich zweimal zurückgehalten – jedes Mal gegen seinen Willen. „Dies ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Es hat nichts mit dir zu tun.“
    Sie lachte laut auf. „Wie oft habe ich das schon gehört! Meist sagt das doch irgendein Highschool-Typ, wenn er mit seiner Freundin Schluss macht, weil ein anderes Mädchen leichter zu haben ist.“
    Nico ließ das Motorrad vom Ständer und sah Lily verwundert an. War sie etwa böse auf ihn, obwohl er nur ihr Bestes im Sinn hatte? Weil er nicht wie ein Tier über sie hergefallen war?
    Ihr Kinn zitterte. „Noch vor wenigen Momenten wäre auch ich leicht zu haben gewesen.“
    Nico brauchte einen Augenblick, dann verstand er. „Lily …“
    „Sag jetzt nichts, Nico. Es würde doch nichts bringen.“
    Damit hatte sie wahrscheinlich recht. Nico schob das

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