Prinzessin meines Herzens
lockergelassen.“ Und dennoch schmerzte es Lily, von ihrer Freundin verraten worden zu sein. Hätte sie an Carlas Stelle genauso gehandelt? Gerne hätte sie aus tiefster Überzeugung Nein gesagt. Aber seine eigene Reaktion konnte man eben nur dann wirklich einschätzen, wenn man sich in der Situation befand.
„Stimmt“, meinte Nico ernst, „ich hätte nicht lockergelassen.“
Er hatte ihre Freundin in eine unmögliche Lage gebracht – und das regte Lily noch immer auf, wenn sie darüber nachdachte.“Und ist das Ganze den Preis wert gewesen?“, fragte sie aufgewühlt.
„Ja, ich glaube schon.“ Nico hob ihre Hand an die Lippen und küsste ihre Fingerspitzen. „Es tut mir nicht leid, Lily. Unser Sohn ist mir jeden Preis wert.“
Und ich? dachte sie unwillkürlich. Trotzdem stellte sie ihm die Frage nicht. „Danny ist auch das Beste, das mir je passiert ist.“
„Und die größte Herausforderung, hm?“
„Es war nicht leicht, aber ich würde ihn um nichts in der Welt wieder hergeben.“
„Das ist mir klar.“ Nico ließ ihre Hand los und rückte von ihr ab. „Aber du hattest kein Recht, ihn so lange von mir fernzuhalten.“
Lily schluckte. Früher hatte sie stets geglaubt, dass es das Beste für ihr Kind wäre, wenn es nichts von seinem Vater erfuhr. Doch jetzt wurde ihr bewusst, dass sie Nico mit ihrem Schweigen verletzt hatte. Er schien seinen Sohn aufrichtig zu lieben. „Ja, ich hätte dich informieren sollen.“
„Meinst du das ernst?“
„Ja.“ Sie wandte den Blick ab. „Ich … Ich hatte Angst davor, dass du ihn mir wegnehmen könntest.“
„Wie mir scheint, wissen wir beide viel zu wenig voneinander.“
Sie schwiegen, und Lily schaute unangenehm berührt zur Höhlendecke. Draußen regnete es weiterhin in Strömen. „Zu Hause in Lousiana gibt es auch solche Stürme, aber bei uns können sie noch schlimmer werden. Als kleines Kind hatte ich panische Angst vor Gewittern.“
„Jetzt nicht mehr?“
Lily schüttelte den Kopf. „Das musste ich mir schnell abgewöhnen, weil ich so oft allein zu Hause gewesen bin.“
„War das nicht schwer?“
Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, antwortete sie: „Ich habe gelernt, damit umzugehen. Sonst wäre ich bei jedem kleinen Geräusch zusammengezuckt oder hätte mich bei jedem Regenschauer unter der Bettdecke verstecken müssen.“
„Trotzdem ist es sicher nicht leicht gewesen.“
Lily zuckte die Schultern. „Niemand hat behauptet, dass das Leben leicht ist.“
Nachdenklich sah Nico sie an. „Du bist stark, Liliana. Du bist mutig und tapfer. Das finde ich sehr anziehend.“
„Ich …“
Dann nahm Nico sie einfach in die Arme und küsste sie stürmisch.
Lily war vollkommen erstaunt, aber sie gab sich seinen Zärtlichkeiten hin. Je inniger der Kuss wurde, desto größer wurde auch ihr Verlangen. Genau das hatte sie die ganze Zeit gewollt. Sie hatte nur darauf gewartet, dass der Funke endlich übersprang.
„Ich will dich so sehr!“, sagte er ganz nah an ihren Lippen.
„Ja“, flüsterte sie. Er will mich – mich und nicht Antonella …
Anders als bei ihrem ersten und bisher einzigen Mal hatte Lily jetzt überhaupt keine Angst vor der Liebe. Damals war es zwar wunderschön, aber zugleich auch so neu für sie gewesen. Nun verzehrte sie sich geradezu danach, das Erlebnis zu wiederholen. Sie sehnte sich danach, dass Nico sie berührte und ihre Lust stillte. Sie wollte ihn – und zwar sofort. Deshalb schmiegte sie sich noch enger an ihn. Sie genoss seine Wärme und das Kribbeln, dass seine Nähe auf ihrem Körper auslöste.
Mit einer Hand öffnete er die Knöpfe ihrer Bluse und schob den Stoff zur Seite. Als eine Meeresbrise über ihre bloße Haut strich, zitterte Lily. Ihr Erschauern rührte allerdings nicht von der Kälte her, sondern von ihrer freudigen Erwartung.
Nico hauchte zarte Küsse auf ihren Hals, ihre Schultern, ihr Dekolleté … Als seine Lippen ihre Brustspitze streiften, hielt Lily den Atem an. „Der Verschluss ist vorn“, stieß sie hervor.
Lächelnd öffnete er den Spitzen-BH. Dann umfasste er ihre Brüste und strich mit dem Daumen über die aufgerichteten Knospen. Lily wand sich unter seinen Berührungen. Sie konnte es kaum erwarten, dass er ihren Körper mit seinem sinnlichen Mund erforschte. Gleichzeitig wollte sie ihn in sich spüren. Sie wollte endlich seine Haut auf ihrer fühlen. Sie war mehr als bereit für ihn.
Als sich seine Lippen um eine ihrer Brustspitzen schlossen, glaubte Lily fast,
Weitere Kostenlose Bücher