Prinzessin meines Herzens
Junge rollte sich zusammen und legte seine Ärmchen um einen blauen Plüschsaurier, der sein neues Lieblingskuscheltier geworden war. Für alle Fälle saß aber sein alter Teddybär in einer Ecke des Bettes.
Lily stellte sich neben Nico und vergewisserte sich, dass Danny tatsächlich schlief. Dann verließen sie gemeinsam das Zimmer.
Draußen vor der Tür fragte Lily: „War er wach, als du hineingegangen bist?“
„Ich habe ihn weinen gehört. Es hat lange gedauert, bis er wieder eingeschlafen ist.“
„Wo war Gisela?“
„Sie fühlte sich nicht wohl, cara.“ Nico fuhr sich durchs Haar. „Ich habe sie zurück ins Bett geschickt.“
„Du hättest mich rufen sollen.“
„Warum? Was hättest du besser gemacht?“
Wahrscheinlich nichts. Lily biss sich auf die Lippe. „Ich bin schließlich seine Mutter“, sagte sie.
„Das ist mir bewusst“, meinte Nico lächelnd.
Oje! Bei diesem Lächeln schmolz sie sofort dahin. Lily verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, die Schutzmauern in ihrem Innern wieder aufzurichten. Das war allerdings gar nicht so leicht. Ständig musste sie an die zärtlichen Momente am Strand denken.
„Vielleicht sollte ich mich zu ihm setzen und eine Weile bei ihm bleiben …“
„Nein“, unterbrach Nico sie.
Lily starrte ihn an. „Was soll das heißen? Du kannst mich nicht herumkommandieren wie eine Angestellte. Ich bin immerhin seine Mutter. Wenn ich die Nacht bei meinem Sohn verbringen will, dann tue ich das.“
Nico kam einen Schritt auf sie zu. Ein Hauch von Meeresbrise lag in seinem frischen, würzigen Duft. Unwillkürlich verspürte Lily den Wunsch, die Arme um seinen Nacken zu schlingen.
„Daniele schläft, Lily. Du brauchst nicht bei ihm zu bleiben. Das ist doch nur eine Ausrede, um von mir wegzukommen.“
„Das ist nicht wahr!“
„Du willst mich immer noch, und das gefällt dir nicht.“
„Du bist ja so was von eingebildet!“
„Nein, ich erkenne es einfach, wenn eine Frau einen Mann begehrt. Und du, Liliana, kannst dich gerade kaum beherrschen.“
„Das bildest du dir ein, Nico. Du hattest deine Chance und hast sie nicht genutzt.“
Er neigte den Kopf und musterte Lily von Kopf bis Fuß. Dabei ließ er sich Zeit, unheimlich viel Zeit. Sofort begann Lilys Herz zu rasen. Doch auf diese Weise hatte er sie schon öfter angesehen – ohne dass Taten gefolgt waren. Also erwiderte sie seinen Blick so kühl wie möglich.
„Sehr gut, cara“, meinte Nico lächelnd. „Aus dir wird noch mal eine ganz wunderbare Prinzessin.“
„Mach dich nicht über mich lustig!“
„Das würde mir nicht im Traum einfallen, mi Principessa.“
Für einen Moment dachte sie – hoffte … oder befürchtete sie es? –, dass er sie trotz seiner Worte küssen würde.
Doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. Für eine Sekunde wirkte Nico betroffen, bevor er sich wieder fing. „Ich habe vergessen, dir etwas mitzuteilen: Morgen früh fahren wir nach Castello del Bianco zurück. Um acht Uhr musst du fertig sein.“
Wieder einmal hatte er einfach so das Thema gewechselt. „Das mache ich nicht mehr mit“, entgegnete Lily wütend. „Ich werde nicht für den Rest meines Lebens Befehle entgegennehmen und nach deiner Pfeife tanzen. Hättest du Antonella auch so behandelt?“
„Nicht so laut! Du weckst sonst Daniele.“
Unterstellte er ihr etwa, dass sie sich nicht um das Wohlergehen ihres Kindes kümmerte? Mit all ihrer Kraft stieß Lily ihn von sich, doch er wich gerade mal einen Schritt zurück. In der nächsten Sekunde hielt er ihre Handgelenke fest und drängte sie an die Wand.
Als er sich vorbeugte, wandte Lily sich ab. Doch er ließ sich nicht abweisen und knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen. Lily schloss die Augen. Heißes Verlangen durchzuckte sie. Angestrengt hielt sie das lustvolle Seufzen zurück, das sich ihrer Kehle entringen wollte. Hoffentlich hatte Nico nichts davon mitbekommen.
„Dio! Du bist so heiß … Ich bin viel zu vorsichtig mit dir umgegangen. Und dabei hätte ich genau das Gegenteil tun sollen.“ Mit einer Hand hielt er sie weiterhin fest, während er die andere unter ihren Morgenmantel schob und ihre Brust umfasste. „Vielleicht sollte ich dich mit ins Bett nehmen und die ganze Nacht amore mit dir machen.“
„Nichts als leeres Gerede“, stieß Lily atemlos hervor. Sie spürte, wie ihre Brustspitze sich unter seiner Berührung aufrichtete. „Wir wissen beide, dass du das nicht tun wirst. Du scheinst keine
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