Prinzessin meines Herzens
schmerzhaft gegen ihre Rippen. „Warum tust du mir das an?“, rief sie. „Du hast Dutzende Kinder mit deinen Geliebten. Warum interessiert du dich ausgerechnet für meins?“
Ungläubig und frustriert starrte er sie an. „Ich habe nur dieses eine Kind, Liliana. Nur dieses eine. Und du hast es mir vorenthalten.“
„Ich glaube dir kein Wort.“
Nico wirkte, als würde er die Beherrschung verlieren. Er packte Lilys Handgelenke und drückte sie neben ihren Kopf auf den Teppich. Wenigstens schmerzte sie der Orden jetzt nicht mehr.
Wütend stieß er hervor: „Bist du nie auf die Idee gekommen, dass Klatschreporter lügen könnten?“
Bestimmt wurde in der Boulevardpresse vieles übertrieben dargestellt. Aber irgendetwas Wahres ist immer an einer Geschichte, dachte Lily. Keiner der Journalisten beim Port Pierre Register würde etwas völlig Falsches schreiben, das wusste sie.
„Es kann nicht alles gelogen sein, was man so liest“, gab sie deshalb zurück.
Bitter lachte Nico auf. „Du bist offenbar noch nie Opfer ihrer Machenschaften geworden. Sie leben davon, Skandale aufzubauschen und ihre Leser in die Irre zu führen. Über mich ist so viel geschrieben worden, und kaum etwas davon ist wahr.“
„Jetzt bin ich mir sicher, dass du lügst. Ich habe Fotos von dir gesehen, mit zahlreichen Frauen und …“
„Ja, ich habe viele Geliebte gehabt. Aber ich habe keine Kinder mit ihnen.“
Vor Aufregung ging ihr Atem schneller, und sie betrachtete ihn nachdenklich. Was, wenn er die Wahrheit sagte? Dann wäre alles falsch, was sie sich über ihn zurechtgelegt hatte. Und das würde bedeuten, dass … Lily spürte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich.
„Wenn Danny wirklich dein einziges Kind ist …“ Sie zögerte und überlegte. Unmöglich! dachte sie.
„Doch, cara. Unser Kind ist mein Erbe und steht in der Thronfolge in Montebianco an zweiter Stelle.“
„Wie kann das sein? Wir sind nicht einmal verheiratet.“
„Es ist eben so“, erwiderte er mit rauer Stimme.
Erneut versuchte Lily, Nico von sich zu schieben. Als sie sich dabei mit ihrer Hüfte gegen seine stemmte, spürte sie deutlich seine Erregung. Unwillkürlich erschauerte sie, obwohl sie so aufgebracht war.
Für einen kurzen Moment hielt Nico den Atem an – und Lily spürte, wie Hitze ihren Körper durchzuckte. Mit einem Mal konnte sie ihr Verlangen kaum noch bändigen. Wie war das möglich? Wie konnte sie sich so stark zu einem Mann hingezogen fühlen, der ihr Leben ruinieren wollte? Durch ihn hatte ihr das Leben ein wunderbares Geschenk gemacht, und nun wollte er es ihr wieder wegnehmen. Aber ihrem Körper schien das egal zu sein. Sie verdoppelte ihre Anstrengungen, um ihn von sich zu stoßen.
„Maledizione! Verdammt noch mal! Hör auf, dich so zu bewegen – oder willst du das Ganze lieber ins Schlafzimmer verlagern?“
Beinahe hätte sie Ja gesagt. Doch ihr gesunder Menschenverstand und ihre Verärgerung behielten zum Glück die Oberhand. „Geh von mir runter!“
„Wie du willst.“ Er erhob sich, ohne ihr jedoch beim Aufstehen behilflich zu sein.
Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich allein aufzurappeln. Und trotz allem spürte sie noch immer ein lustvolles Kribbeln. Wie konnte sie ihn bloß begehren? Verzweifelt schloss sie die Augen. Anscheinend war sie in diesem Punkt wie ihre Mutter … Aber von solchen Gedanken durfte sie sich jetzt nicht beeinflussen lassen. Sie musste sich konzentrieren. „Was nun?“
Er wirbelte herum. „Du rufst sofort deine Freundin an und erklärst ihr, dass sie das Kind überbringen soll.“
Lily schüttelte den Kopf. „Warum sollte ich? Damit du deine Prinzessin heiraten und mit ihr zusammen mein Kind aufziehen kannst? Das kannst du vergessen!“
Nico zog die Brauen zusammen. „Wir müssen noch an deiner Sprache feilen. So zu reden ziemt sich nicht in Adelskreisen.“
„Hört, hört! Aber dazu, mich vor zwei Jahren zu verführen, warst du dir nicht zu fein. Zum Teufel mit dir, Nico!“
„Du brauchst ganz zweifellos Unterricht in Benimm, cara mia. Und eine angemessene Garderobe“, fügte er hinzu, nachdem er sie von Kopf bis Fuß gemustert hatte.
Lily erstarrte. Vielleicht war ihre Kleidung nicht der letzte Schrei. Dafür waren ihre Sachen zumindest ordentlich und sauber. Jedenfalls waren sie das für gewöhnlich – wenn sie nicht gerade vierundzwanzig Stunden in einer Arrestzelle verbracht hatte, um sich danach einen Ringkampf mit einem Prinzen zu liefern.
Nico griff zu
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