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Prinzessin oder Erbse

Prinzessin oder Erbse

Titel: Prinzessin oder Erbse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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mich was an?« Ich gehe an David vorbei in den Raum, der genauso eingerichtet ist wie Nadjas Garderobe. Nur die typisch weiblichen Details wie die Kuscheldecke, Postkarten und Kerzen fehlen hier.

    »Komm rein, dann erkläre ich es dir.« Er deutet auf das Sofa, aber nur ich nehme die Einladung, mich hinzusetzen, an. Nadja bleibt mitten im Raum stehen und sieht zwischen David und mir hin und her.
    »Was soll das werden?«
    »Ich glaube, es ist an der Zeit, reinen Tisch zu machen. « Vor Schreck halte ich die Luft an. »Nadja, die Frau auf dem Foto war Fanny. Und wir sind seit drei Monaten zusammen.« Nadja wirft einen kurzen Blick auf mich und fängt dann an, aus voller Kehle zu lachen. Hält sie diese Vorstellung wirklich für dermaßen abwegig?
    »Sehr witzig, David, wirklich komisch. Wenn du mich aufmuntern wolltest, dann ist dir das in jedem Fall gelungen. Vielen Dank.« Verletzt sehe ich David an, der mich von der Couch hochzieht und in den Arm nimmt. Ich lege meine Stirn an seine Brust und schließe die Augen. Noch nie habe ich mich so gedemütigt gefühlt. »Gib dir keine Mühe, David, und wenn du sie hier vor meinen Augen abknutschst, glaube ich dir trotzdem kein Wort«, kommentiert Nadja amüsiert unsere Umarmung. Langsam werde ich richtig wütend. Vielleicht bin ich keine Modelschönheit, aber so schrecklich, wie sie tut, bin ich nun auch wieder nicht. In diesem Moment umfasst David mein Gesicht mit beiden Händen und küsst mich. Ausgiebig und mit Zunge. Ich werfe Nadja, die uns mit offenem Mund anstarrt, einen triumphierenden Blick zu. »Warte mal, das ist doch wohl nicht dein Ernst?« Offensichtlich hat sie es nun endlich begriffen, denn wenn Blicke töten könnten, würde ich auf der Stelle tot zusammenbrechen.
    »Natürlich ist es mein Ernst. Und ich habe genug von
dem Versteckspiel. Dein Einverständnis vorausgesetzt würde ich gerne zu Matthias gehen und ihm vorschlagen, diesen Publicity-Gag von unserer angeblichen Beziehung langsam ausklingen zu lassen. Damit wir beide mit unseren wirklichen Partnern eine Tasse Kaffee trinken gehen können, ohne dass die Wölfe uns gleich zerfleischen. «
    »Mein Einverständnis vorausgesetzt? Du hast sie wohl nicht mehr alle. Nur über meine Leiche.« Kurz sieht es so aus, als wollte sie entweder mir oder David oder uns beiden an die Gurgel gehen. »Und wie willst du das der Öffentlichkeit erklären? Dass du mich verlässt, für die da?« Sie sieht mich an, als sei ich ein besonders unappetitliches Insekt. Und plötzlich frage ich mich auch, was die Leute wohl dazu sagen werden, wenn die süße, perfekte, zarte, blonde Nadja, von der jeder Mann träumt, ausgetauscht wird gegen, nun ja, mich. Vor meinem inneren Auge blitzt eine Schlagzeile auf.
    Was findet er nur an dieser Frau?
    Warum David die schöne Nadja für ein Mauerblümchen sitzen ließ
    »Jetzt komm mal wieder runter, Nadja. Es gibt überhaupt keinen Grund, beleidigend zu werden. Ich habe die ganze Heimlichtuerei einfach satt, und ich dachte, du würdest das am allerbesten verstehen können. Meinst du nicht, es wird langsam Zeit, deinen Eltern zu erzählen, wer du wirklich bist?« Nadja sieht aus, als würde sie gleich eine Panikattacke bekommen.

    »Misch dich gefälligst nicht in meine Angelegenheiten ein«, faucht sie und sagt dann, an mich gewandt: »Rede ihm das aus. Oder ich lass dich feuern.« Sie verlässt fluchtartig die Garderobe, und ich sehe ihr betreten hinterher, während David die Arme um mich legt.
    »Ihre Eltern sind wirklich ziemlich radikal in ihren Ansichten. Aber diese ständige Lügerei macht doch alles nur noch schlimmer.«
    »Da hast du wahrscheinlich Recht.«
    »Na komm, jetzt mach doch nicht so ein Gesicht. Sie schafft das schon. Was ist, gehen wir jetzt gleich zu Matthias?«
    »Wie bitte?« Entsetzt sehe ich ihn an. »Ich weiß nicht so recht.« Die Vorstellung, meinem Chef unter die Augen treten und ihm meine Beziehung beichten zu müssen, ist alles andere als reizvoll.
    »Aber du sagst doch immer wieder, wie sehr du unter dieser ganzen Geheimniskrämerei leidest.«
    »Schon. Aber ich möchte meinen Job nicht verlieren.«
    »Das wirst du auch nicht.«
    »Ich glaube schon. Matthias hat mir das von Anfang an sehr deutlich gemacht.«
    »Ach ja? Er hat mit dir über mich gesprochen?« Ein amüsiertes Grinsen tritt auf Davids Gesicht. »Wie kam er denn nur auf diese Idee?« Das Grinsen wird noch breiter.
    »Vermutlich ist ihm aufgefallen, dass ich jedes Mal knallrot angelaufen bin,

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