Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
Vom Netzwerk:
verschießen!"
    Nicolas strich ihre schwarzen Locken zurück und sah ihr tief in die Augen. "Wir werden es durchstehen, Jana."
    Sie presste ihre Stirn an sein Kinn. "Tut es dir leid, dass du Constanza verlierst?"
    "Ich wollte unsere Verlobung lösen, ohne Constanza öffentlich in Verlegenheit zu bringen. Es tut mir leid, dass es nicht so gelaufen ist. Aber wie ich Constanza kenne, wird sie den Skandal zu ihrem Vorteil ausnützen. Es sollte mich nicht wundem, wenn sie die nächste Fürstin von Prazlov wird."
    "Und was wird aus Boglandia?" flüsterte Jana.
    Er schloss die Augen. "Wir werden fünf Millionen Dollar und mehr verdienen. Boglandia soll nicht unseretwegen leiden."
    Jana drückte ihn fest an sich und wünschte sich, ihm glauben zu können.
    Nicolas gab ihr einen Kuss. "Wenn das vorbei ist, Liebling Hoheit, haben wir beide eine Verabredung." Für einen Moment schwand die Erschöpfung aus seinen Augen. "Und dann wird sehr wohl etwas passieren!"
    Am nächsten Tag wusste jedermann in Boglandia, was der Zusammenbruch der Heiratspläne kostete. Keine Eisenbahn, keine neuen Straßen, kein Krankenhaus und keine neuen Schulen.
    Am Nachmittag hielt Jana die Stille nicht mehr aus, die sich über Schloss Cyznik gesenkt hatte, und verließ das Gebäude.
    Coz war voll von Menschen, die sich in Hauseingängen und Läden versammelt hatten. Obwohl die Erntezeit begann, hatten Bauern ihre Felder verlassen, um in der Stadt die letzten Neuigkeiten zu erfahren.
    Als Jana in der Mitte der gepflasterten Straße herging, lief ihr ein Surren wie von zornigen Hornissen voran, gefolgt von einer Woge dumpfen Schweigens. Es gab keine Jubelrufe, wenn sie vorbeiging. Niemand rief: "Lang lebe Fürstin Marijana!"
    Als sie den Uhrturm erreichte, wusste sie, dass sie diese stumme Verdammung nicht länger ertrug, und kehrte um.
    Schuld und Scham brachen wie eine Flutwelle über sie herein.
    "Sag mir, was passieren wird", verlangte Jana und schob den Teller mit ihrem Abendessen unangetastet von sich. Sie saß mit Nicolas in ihrem privaten Wohnzimmer.
    Nicolas schenkte ein Glas Wein ein, das sie jedoch nicht anrührte. "Das Duell findet übermorgen Nachmittag um vier Uhr statt. Beide Höfe dürfen gegenwärtig sein."
    "Und wo findet dieser Irrsinn statt?"
    "Auf der Wiese oberhalb von Baron Fatmas Besitz, nahe den Quellen, die nach Zitrone schmecken." Er beobachtete die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs. "Es ist Kronland. Die halbe Wiese gehört Boglandia, die andere Hälfte Prazlov."
    "Und die Waffen?" Tränen standen in ihren Augen.
    "Degen."
    "Bitte, Nicolas, ich flehe dich an! Tu das nicht!"
    "Es gibt keine andere Wahl."
    "Es gibt immer eine ändere Wahl." Sie verschlang ihre Hände ineinander. "Wie weit soll das denn gehen? Bis einer von euch tot ist?"
    "Bis einer der Kämpfer aufgibt.?'
    Jana trat an das Fenster und beobachtete, wie die
    Fledermäuse ihre Höhlen verließen. "Du weißt, dass es verrückt ist."
    "Ich muss dir etwas sagen." Nicolas betrachtete sein Essen, das er verschmäht hatte. "Die Vosnia hat einen Abgesandten in das Fürstentum von Lomsk geschickt."
    "Ich habe noch nie von Lomsk gehört."
    "Es ist kleiner als Prazlov, aber die Wirtschaft floriert." Er holte tief Luft. "Fürst Olafs Frau ist im letzten Jahr gestorben."
    "Ach, du lieber Himmel." Jana presste ihre Stirn gegen die Steinmauer,
    "Ich glaube nicht, dass dabei etwas herauskommen wird, aber du solltest es wissen."
    Sie sah ihn mit feuchten Augen an. "Willst du, dass etwas dabei herauskommt?" flüsterte sie.
    "Du weißt, dass ich das nicht will."
    "Ich mache es, Nicolas", flüsterte sie gequält. "Ich heirate Fürst Olaf, wenn Boglandia vor dem Bankrott bewahrt und nicht von Rumänien verschluckt wird."
    Er stützte seinen Kopf in seine Hände. "Olaf ist fast siebzig, hat Gicht und kaut Knoblauch wie andere Leute Kaugummi. In seinem Palast gibt es fließendes Wasser, aber keinen Strom."
    "Das spielt keine Rolle, ich werde ihn heiraten."
    Nicolas hatte das Gefühl, als wäre seine Brust in einen Schraubstock geraten. "Es könnte nur funktionieren, wenn Fürst Olaf bereit wäre, Rudolph die fünf Millionen Dollar zu zahlen.
    Das ist nicht wahrscheinlich, aber die Vosnia versucht es."
    "Oh, Nicolas, ich habe alles verdorben!"
    "Wir haben alles verdorben." Er stand auf, nahm sie in seine Arme und küsste sie auf die Schläfe.
    "Ich hätte nie nach Boglandia kommen sollen. Ich wusste, es war ein Fehler. Ich habe mich von dem Märchen täuschen lassen. Ich dachte

Weitere Kostenlose Bücher