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Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
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Stöhnen. Sie schwankte.
    Jetzt begriff Jana, wieso der Raum zwischen den purpurnen Bändern so weit war. Zwei Männer, die versuchten, einander zu töten, brauchten viel Platz. Einmal kamen sie so nahe, dass Schweißtropfen Janas Rock trafen.
    Rudolph schnellte sich vorwärts, und die Spitze seines Degens zielte auf Nicolas' Gesicht. Jana stockte der Atem, doch Nicolas schaffte es, die Klinge abzulenken.
    Aber die Spitze von Rudolphs Degen strich über Nicolas'
    Wange. Blut lief über seinen Kiefer. Hätte Baron Fatma nicht Janas Aufschrei gehört und wäre hinzugesprungen, um sie aufzufangen, wäre sie auf die Knie gefallen. Keiner von ihnen wagte zu atmen, als der Richter erneut auf das Feld eilte. Mit finsterer Miene wischte Nicolas mit seinem Ärmel Schweiß und Blut von seiner Wange.
    Der Richter wandte sich an Rudolph. "Blut ist geflossen, Eure Hoheit. Sollte Ihr Gegner aufgeben, wird Ihre persönliche Ehre und die Ehre von Prazlov wiederhergestellt sein?"
    Rudolph betrachtete kalt lächelnd das Blut, das von Nicolas'
    Wange tropfte. "Wenn mein Gegner um Gnade bittet, werde ich sie ihm gewähren."
    Der Richter holte tief Luft und wandte sich an Nicolas.
    Kragen und Ärmel von Nicolas' weißem Hemd waren
    blutgetränkt. "Gibt Fürstin Marijana auf, Euer Gnaden?"
    "Niemals", fauchte Nicolas.
    "Fürstin Marijana von
    Boglandia weicht vor keinem Mann zurück, und das gleiche gilt für den Siebenten Herzog von Kazmanien!"
    "Ich gebe auf", flüsterte Jana, hustete und schluckte und versuchte hektisch, ihre Stimme wieder zu finden. "Ich höre auf!" Doch nichts als ein ersticktes Krächzen drang aus ihrer Kehle. Als sie wieder zusammenhängend sprechen konnte, ging das Duell bereits weiter.
    Jana war wie gelähmt. Um sie herum stöhnten und schrieen die Leute. Nicolas kämpfte wie ein Besessener. Er wirbelte herum, sprang vorwärts, kämpfte mit der Kraft eines Dämons.
    Und er trieb den schwitzenden Rudolph ständig rückwärts. Die Degen klirrten schnell und wild aufeinander. Metall scharrte nervenzerfetzend auf Metall.
    Das Ende kam so plötzlich, dass Jana nicht genau wusste, was passiert war. In dem einen Moment kämpften die beiden Männer wie Furien. Im nächsten Moment lag Rudolph auf der Erde. Sein Degen lag einen Meter neben seiner ausgestreckten Hand.
    Nicolas stand zo rnbebend über ihm, seine Stiefel zu beiden Seiten von Rudolphs Taille. Die tödliche Spitze seines Degens zitterte an Rudolphs Kinn. Rudolph starrte entsetzt zu ihm hoch.
    Der Richter hastete auf das Feld und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Stimme schwankte, als er Nicolas ansprach. "Euer Gegner liegt am Boden, Euer Gnaden. Ist die Ehre der Fürstin Marijana von Boglandia wiederhergestellt, wenn Fürst Rudolph aufgibt?"
    Wut brodelte in Nicolas schwarzen Augen, als er auf Rudolph hinunterstarrte. "Gib auf, du Bastard, oder ich durchbohre dich!"
    Doch Rudolph konnte nicht sprechen, ohne sich die Spitze des Degens in die Kehle zu treiben. Die Stille war so vollständig, dass Jana das Plätschern der hundert Meter entfernten Mineralquelle hören konnte. Rudolphs entsetzte Augen würden für immer in ihrem Gedächtnis eingegraben bleiben.
    Ein Stöhnen entrang sich dreihundert Kehlen, und
    dreihundert Herzen erstarrten vor Entsetzen, als Nicolas den Degen mit beiden Händen anhob und ihn mit schrecklicher Kraft niedersausen ließ.
    Der Degen bohrte sich zwischen Fürst Rudolphs Brustkorb und seinem ausgestreckten Arm in die Wiese.
    Der Griff des Degens schwang hin und her, während Nicolas zurücktrat. Rudolph rollte sich auf die Seite.
    Nicolas kam auf Jana zu, riss das purpurne Band zur Seite, nahm die zusammenbrechende Jana auf seine Arme und erhob seine Stimme. "Diese Frau gehört mir! Ich habe um sie gekämpft. Und ich habe sie gewonnen! Wenn irgendjemand einen Einwand erhebt, werde ich ihn auf diesem Feld treffen!"
    Nur Nicolas' rauer Atem war zu hören und dann das Seufzen, als dreihundert Personen den angehaltenen Atem ausstießen.
    Nicolas drehte sich mit Jana auf seinen Armen um und trug sie auf die Mauer aus blassen Gesichtern zu, die ihnen entgegenstarrten. "Tretet beiseite!"
    Niemand zögerte. Hastig wichen die Boglandier zurück und bildeten eine Gasse, durch die Nicolas Jana trug.
    Eine bebende Frauenstimme murmelte in der Stille: "Lang lebe Seine Gnaden, der Herzog von Kazmanien! Lang lebe Ihre Hoheit, Fürstin Marijana!" Eine zweite Stimme nahm den Ruf auf, dann die nächste. Die Stimmen wurden lauter und lauter,

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