Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
Vom Netzwerk:
vor.
    "Fürstin Marijana von Boglandia nimmt die Forderung durch Fürst Rudolph von Prazlov an. Ich bin stolz, hier als Stellvertreter Ihrer Hoheit zur Verteidigung der Ehre Ihrer Hoheit zu stehen."
    "Akzeptiert Ihr den Siebenten Herzog von Kazmanien als Stellvertreter Ihrer Hoheit, der Fürstin Marijana von Boglandia?"
    Rudolph rollte seine Schultern. "Das tue ich."
    "Schwört Dir, dass Ihr keine verborgenen Waffen bei Euch tragt und keine magischen Hilfsmittel anwendet?"
    Jana schwankte. Magische Hilfsmittel? Wie alt war denn dieses Ritual?
    Fürst Rudolph wandte sich an seinen Hofstaat, und alle auf der Südseite des Feldes verbeugten sich oder sanken in einen tiefen Knicks.
    Nicolas ging auf Jana zu, blieb drei Schr itte von ihr entfernt stehen und sank auf ein Knie vor ihr. Hinter sich hörte sie das Rascheln und Scharren von Verbeugungen und Knicksen.
    "Ich werde Euch nicht enttäuschen, Madam!" verkündete Nicolas mit weithin tragender Stimme. Janas Herz hämmerte so heftig, dass sie ihn als einzige auf der Wiese nicht hörte. Hätte sie nicht seine Lippen beobachtet, hätte sie nicht gewusst, was er sagte oder dass er überhaupt sprach.
    Sie wusste nicht, welche Antwort die Etikette verlangte. Sie wollte schreien: "Ihr Idioten, hört auf damit!" Doch aus ihrem Mund kam nur ein kaum hörbares Krächzen.
    In der Zwischenzeit hatten zwei Richter aus purpurnen Bändern auf der Wiese mit Kreuzen die Ausgangsstellungen markiert.
    Nicolas sah Jana in die Augen, während er sich erhob.
    Er machte kehrt, ging in die Mitte der Kampfstätte zurück und trat auf das Kreuz aus purpurnem Band. Der Wind ließ die weiten Ärmel seines weißen Hemds flattern. Er testete seinen Degen, senkte dann die Waffe und sah zu Rudolph.
    Ein zweites Hornsignal ertönte.
    Der Kampfrichter wich zurück. "Das Duell möge beginnen!"

11. KAPITEL
    Die Zeit blieb stehen.
    Eine Ewigkeit verstrich, in der Nicolas und Rudolph einander mit erhobenen Degen, gegenüberstanden, ohne sich zu bewegen.
    Die beiden Männer starrten einander einschätzend in die schmal zusammengezogenen Augen.
    Als sie, endlich vorwärts sprangen, ließ die plötzliche Bewegung jedes Herz in einem Schock erstarren. Jana kam es so vor, als würden sich beide Männer in Zeitlupe bewegen, dann wiederum jagte die Zeit mit schwindelerregender
    Geschwindigkeit, und die Körper und blitzenden Degen wirbelten herum.
    Der Ho fstaat beider Seiten drängte vorwärts. Jubelrufe und Schreie drangen an Janas Ohren, aber sie hörte nur das wilde Hämmern ihres Herzschlags und fühlte nur das Taschentuch, das sie zwischen ihren zitternden Fingern zerriss.
    Zuerst spielten die Kämpfer miteinander, wichen dann zurück, versuchten Paraden und Gegenschläge und wandten ihr ganzes Geschick an. Auf Jana wirkten die Manöver der Eröffnung wie ein höfisches Ballett. Doch wenn sie auf die tödlich blitzenden Klingen blickte, brach ihr Schweiß auf der Stirn aus. Dieser Tanz war tödlich.
    Plötzlich schnellte Nicolas vorwärts und griff ernsthaft an, und Jana hörte Ausrufe von beiden Seiten der Wiese, als Rudolph auswich und Mühe hatte, sich zu schützen. Die Degen trafen klirrend aufeinander.
    Das Taschentuch flatterte aus Janas Fingern, doch sie bemerkte es nicht. Sie schmeckte Blut auf ihrer Unterlippe, in die sie ihre Zähne grub, und schloss die Augen, weil sie nicht zusehen konnte.
    Doch sie riss die Augen wieder weit auf, als sie hörte, wie die Leute um sie herum nach Luft rangen. Eine schreckliche Stille folgte.
    Ihr Herz blieb stehen, als Blut durch einen Riss in Fürst Rudolphs Hemdsärmel sickerte.
    "Lieber Himmel", flüsterte Jana, als beide Männer voneinander zurückwichen und ihre Degen zum Gruß hoben.
    Der Kampfrichter eilte auf das Feld.
    "Danke, danke", murmelte sie, vor Erleichterung wie von Sinnen, weil Nicolas nicht verletzt war. Und sie dankte dem Himmel, dass dieser Schrecken vorüber war. Jetzt konnten sie alle nach Hause gehen und so tun, als wäre nichts geschehen.
    Der Richter blieb zwischen den beiden Männern stehen und wandte sich an Rudolph. "Blut ist geflossen, Eure Hoheit.
    Wünscht Ihr aufzugeben?"
    Rudolph blickte nicht auf den roten Fleck auf seinem Ärmel.
    Sein Gesicht war erhitzt, und er schwitzte heftig. Sein Blick war mordlüstern.
    "Der Fürst von Prazlov gibt nicht auf!"
    Der Richter nickte und zog sich in sichere Entfernung zurück.
    "Das Duell wird fortgesetzt. Beginnt!"
    Janas Knie gaben nach, und aus ihrer rauen Kehle entrang sich ein

Weitere Kostenlose Bücher