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Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
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Schultern zuckte, die Hände zu einer beruhigenden Geste hob und einen Schritt zurücktrat, Gleichmut vorgebend, obwohl er in Wirklichkeit vor Wut schäumte.
    Es war nur eine kleine Einschränkung – ärgerlich, aber nicht tragisch. Das eigentliche Problem sah er darin, dass es sie gab, und wenn es einmal so anfing, dann würde es künftig immer wieder Restriktionen geben.
    Clawfinger war gar nicht sicher, ob er sich daran halten wollte. Solange sie am Leben blieb, sollte das genügen.
    »Selbstredend. Du bist der Boss. Ich sehe zwar überhaupt keinen Sinn in deiner Anweisung, aber das scheint wohl scheißegal zu sein.«
    »Das ist es tatsächlich. Mach, was ich sage, und alles wird gut.«
    »Klar.« Clawfinger verließ das Zimmer und spuckte aus. Scheiß drauf . Er würde die Schlampe finden, sicher doch. Er würde sie so gut wie nicht anrühren. Nun, vielleicht ein klein wenig – nicht genug, um sie ernsthaft zu beschädigen. Aber Hölle, für diesen gewaltigen Frust gebührte ihm ein Ersatz, und dieser Person stand ein Höllentrip bevor wie kein anderer jemals zuvor.
    Und wie sollte er die mysteriöse Frau aufspüren? Ganz einfach – er brauchte nur herauszufinden, wohin sie gegangen war. Und wie sollte er das feststellen? Noch einfacher – er würde in Erfahrung bringen, woher sie gekommen war. Das war nicht so kompliziert, wie es den Anschein hatte.
    Clawfinger hatte jetzt schon eine klare Vorstellung davon, in welcher Richtung er suchen musste. Die Sache schien ein Kinderspiel zu werden.
    »Wasserkopf, komm her!«, rief er, als er das Haus verließ. Sein tumber, treuer Begleiter erhob sich vom Boden, wo er gesessen und fasziniert eine Ameisenstraße beobachtet hatte.
    Die fingergliedgroßen Insekten waren eifrig damit beschäftigt, eine tatsächliche Straße anzulegen. Sie räumten jegliche Hindernisse von ihrem Pfad, bis nur die nackte Erde blieb. Meter für Meter wuchs das Wegenetz in alle Himmelsrichtungen.
    Wasserkopf klopfte sich den Dreck vom Hinterteil und stolperte hinter Clawfinger her.
    »Wir nehmen zwei Wagen, ein paar Ersies und fahren zum Lager«, erklärte er, während sie den Hügel verließen. »Von dort geht es direkt nach Osten. Das ist die einzige Richtung, aus der sie kommen konnte. Alles klar?«
    Der Riese verstand zwar nur Bahnhof, aber er schwieg. Sein Freund stellte ihm oft Fragen, auf die er gar keine Antwort erwartete.
    Nicht, dass sich Wasserkopf daran störte. Die meiste Zeit wusste er ohnehin nichts zu sagen, und wenn er versuchte, sich eine Replik zu überlegen, vergaß er dabei, worum es ursprünglich gegangen war.
    Die wenigsten Leute kapierten das, und dieses Nichtverstandenwerden verursachte ihm mächtigen Druck in Bauch und Kopf, und das mochte er ganz und gar nicht. Also hatte er aufgehört, nachzudenken.
    Am schönsten fand er die Welt, wenn ihm Clawfinger erlaubte, sich ein Loch zu suchen, in das er seinen monströsen Schwanz stecken konnte.
    Meistens gingen die Öffnungen kaputt, sobald er sie zu stopfen versuchte, doch sein Kumpel schimpfte ihn nie deswegen. Sogar, wenn sie viel Lärm machten und all das hübsche Rot herumspritzte und das Fleisch zerriss.
    Wieso aus dem Osten?
    Er tat solche Dinge nur ungern, aber manchmal passierte das beim Reinstecken von seinem Ding, und Clawfinger regte sich nie darüber auf. Das war schön.
    Früher, da war er nicht mal so weit gekommen, zu versuchen, den Dödel zwischen die Beine zu schieben, da hatte man ihn ununterbrochen beschimpft und geschlagen, obwohl er noch gar nichts kaputtgemacht hatte.
    Es war viel schwerer gewesen, Frauen zu erwischen, besonders zu der Zeit, als er in dem großen Wohnheim mit all den versperrten Türen und Gittern lebte.
    Dann hatte sich eines Tages alles geändert. Die Leute, die sich um ihn und die übrigen Bewohner kümmerten, verschwanden einfach. Ohne sich zu verabschieden.
    Er und die anderen konnten tun, was sie wollten, zumindest diejenigen, die dazu in der Lage waren, Dinge zu unternehmen. Einige saßen nur da und starrten in die Luft oder redeten wirres Zeug.
    Aber er war endlich wieder frei gewesen, um auf die Suche nach Löchern zu gehen.
    Jetzt war Wasserkopf glücklich, weil er einen Kumpel hatte, der ihn verstand und ihm erlaubte, das zu tun, was er so gern tat.
    Es war schön, so gemocht zu werden, und deshalb würde er nie etwas tun, um seinen Gefährten mit der Eisenkralle zu verärgern.
    Freunde verärgerte man nicht.

Kapitel 23
    »Bei der Möse unseres Herrn am Kreuze, geheiligt

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