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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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„Na, bist du nun zufrieden? Was hast du diesen Schlägern gezahlt, dass sie mich ruinieren? Aber eins sag ich dir, diesmal …“
    Marwitz sah den Gegenstand nicht kommen, der ihn einen Augenblick später am Kopf traf. Er spürte nur einen höllischen Schmerz, der von seinem Schädel aus den gesamten Körper durchflutete. Alles drehte sich, und im nächsten Moment war da nichts weiter als pure Schwärze.
    So, dachte er gerade noch, musste sich der Tod anfühlen.
    Und der ewige Frieden …

    6. Kapitel
    Es gibt kein Zurück

    Es ist geschehen, und es ist gut so. Es gibt kein Zurück, aber das war dir vorher klar, und du hast lang genug über die Konsequenzen nachgedacht. Sollten sie dich erwischen, bleibt dir der Trost, dass man dich zweifellos unter die berühmten Söhne und Töchter Mönchengladbachs einordnen wird. Zumindest, wenn man dir Zeit genug lässt, alles zu vollenden.
    Aber würdest du dich in der Gesellschaft von Leuten wie dem Kabarettisten Volker Pispers oder dem Formel-1-Fahrer Nick Heidfeld wirklich wohlfühlen? Bisher hast du billigen Spaß stets abgelehnt, und ein Fan von Motorsport warst du nie.
    Ganz abgesehen von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels – aber bei dem kann man immer noch argumentieren, dass er schließlich in Rheydt geboren wurde und Rheydt damals noch nicht zu Mönchengladbach gehörte. Also doch ein Auswärtiger.
    Ja, man hätte vielleicht doch mehr darauf achten sollen, wen man sich eingemeindet …
    Du hast einen Menschen getötet und deinen Humor nicht verloren, fällt dir auf, als du an diesem Morgen aufstehst und dir grünen Tee aufsetzt. Mehr als grünen Tee verträgst du morgens nicht. Das hat damals angefangen, die Magenschmerzen und all das. Aber daran willst du jetzt nicht denken.
    Du fühlst dich befreit, und nicht einmal der Gedanke daran, dass die große Mehrheit der Tötungsdelikte aufgeklärt wird, kann dir die Laune verderben. Sollen sie dich doch irgendwann kriegen und einlochen. Was Freiheit ist, weißt du schon lange nicht mehr, denn du bist Gefangener eines einzigen Augenblicks.
    So oft hast du gehört: Du musst dir helfen lassen! Jetzt hast du damit angefangen, dir selbst zu helfen.
    Der Morgen begann für Berringer mit purem Stress.
    Jemand hämmerte um sieben in der Früh gegen seine Kajütentür. Der Bautrupp, der mit den Arbeiten an der Kaimauer beginnen sollte, stand bereits am Anlegeplatz der NAMENLOSEN.
    Der vergangene Abend inklusive eines nicht unerheblichen Teils der Nacht saß Berringer noch in den Knochen. Er schnellte hoch und überlegte ein paar Sekunden lang, wie er seinen Blutdruck ohne Kaffee zumindest auf Betriebswerte bringen konnte, um wenigstens in der Lage zu sein, sich anzuziehen und halbwegs sinnvolle Antworten zu geben.
    „Herr Berringer! Sind Sie an Bord? Sie sind schriftlich angemahnt worden, den Liegeplatz bis spätestens zum heutigen Termin zu räumen! Wenn es durch Ihr Verschulden zu Verzögerungen kommt, wird man Ihnen das in Rechnung stellen!“
    „Einen Moment!“, rief Berringer und nahm dazu alle Kraft zusammen, die er aufbringen konnte. „Bin gleich da!“
    Letzteres war mehr ein Wunsch als die Ankündigung eines Ereignisses, für dessen Eintritt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gab.
    Berringer erhob sich, zog Jeans und Sweatshirt über.
    „Häärrr Berringer!“, kam es von der anderen Seite der Tür, wobei das »Herr« auf eine sehr unangenehme Weise betont wurde.
    Berringer öffnete.
    „Rottloff, Hafenamt Düsseldorf“, war die Begrüßung.
    „Ich … ich dachte, ich hätte heute noch Zeit, das Boot von hier fortzuschaffen.“
    „Und ich dachte, dass die Arbeiter, die im Übrigen Stundenlohn kriegen, jetzt anfangen können.“
    „Ich habe einen anderen Bescheid bekommen.“
    „Herr Berringer, sehen Sie zu, dass Sie Ihr Boot von hier fortschaffen, sonst müssen wir zur Selbsthilfe greifen!“
    „Hä?“ Berringer glaubte sich verhört zu haben. Rottloff drohte doch wohl nicht wirklich damit, die NAMENLOSE zu versenken? „Wie … wie meinen Sie das denn?“
    „Abschleppen. Ganz einfach. Da kommt dann ein sattes Sümmchen auf Sie zu.“ Berringer seufzte. Zuerst wollte er den amtlichen Bescheid suchen, stufte dann aber die Möglichkeit, das Papier in seiner chaotischen Schiffswohnung auf die Schnelle finden zu können, als eher gering ein, und eine weitere Diskussion mit Herrn Rottloff schien ihm auch nicht sonderlich vielversprechend.
    „Warum werfen Sie nicht einfach Ihre Maschinen an und sehen zu, dass

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