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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mit den Schultern. „Gibt ein paar Jährchen weniger.“
    „Wann war das?“, fragte Berringer.
    „Was?“
    „Wann hat dieser Rentner Marwitz randalieren gehört?“ Anderson schüttelte den Kopf. „Das wusste der Mann nicht mehr. Irgendwann in der Nacht oder sehr früh am Morgen.“
    „Er hat sich Marwitz’ Kennzeichen aufgeschrieben und nicht auf die Uhr geschaut?“, wunderte sich Berringer.
    „Berry, der Mann ist Rentner und kein Polizist“, erinnerte Anderson ihn genervt.
    „Aber Tanja Runges Anruf ging bei der Polizei um kurz nach halb sieben ein, wenn du’s genau wissen willst.“
    „Kommt hin“, murmelte Berringer. „Um kurz nach sieben rief mich Marwitz von seiner Agentur aus an. Da wusch er sich gerade das Blut ab, wenn ich seine Worte richtig in Erinnerung habe.“
    „Worauf willst du eigentlich hinaus, Berry?“, fragte Anderson misstrauisch.
    „Marwitz sagte mir, er sei zwischen drei und halb fünf bei Krassow eingetroffen, eher halb fünf, schätze ich mal.“
    „Und?“
    „Tanja Runge fand ihn kurz vor halb sieben über der Leiche ihres Vaters gebeugt.
    Fehlen gut zwei Stunden.“
    Anderson lachte freudlos auf. „Vorausgesetzt, Marwitz sagt die Wahrheit. Aber was hätte das dann deiner Meinung nach zu bedeuten?“
    „Er behauptet, dass er niedergeschlagen wurde und am Morgen neben Krassow aufgewacht ist“, erklärte Berringer.
    „Ach, Berry!“, rief Anderson und schüttelte den Kopf. „Das glaubst du doch nicht im Ernst. Er hat eins auf die Birne gekriegt und dann über zwei Stunden auf 'ner Leiche gepennt?“
    „Er hatte vorher 'nen ganzen Flachmann geleert. Er war übermüdet und völlig betrunken.“
    „Berry, Berry …“, sagte Anderson, erneut den Kopf schüttelnd. „Nun gut, wir werden das prüfen“, versprach er dennoch. „Aber sehr glaubhaft klingt das nicht.“
    „Wie auch immer“, sagte Berringer. „Der Mann ist völlig am Ende. Ich schlage vor, ihr verständigt den sozialpsychologischen Dienst.“
    „Berry, du bist Detektiv und kein Anwalt. Überlass es seinem Rechtsbeistand zu entscheiden, ob er wirklich verminderte Schuldfähigkeit geltend machen will.“
    „Nein, Thomas, darum geht’s mir nicht. Der Mann braucht Hilfe. Und was immer heute Nacht auch geschehen ist, es passierte auch, weil ihm niemand diese Hilfe rechtzeitig gegeben hat. Und da schließe ich mich selbst mit ein.“ Anderson seufzte. „Ich bin kein Sozialarbeiter, Berry. Ich muss ein Verbrechen aufklären, und zwar ein ziemlich unappetitliches. Du hättest das Wohnzimmer bei Krassow mal sehen sollen.“
    „Da fahre ich vielleicht gleich hin.“
    „Untersteh dich!“, warnte ihn Anderson. „Die Spurensicherung hat da sicher noch den ganzen Tag zu tun.“
    „Wie geht es Tanja Runge?“, wollte Berringer wissen.
    „Sie war immerhin noch in der Lage, uns zu verständigen und uns Marwitz zu beschreiben. Berry, dein Klient sitzt bis zum Hals in der Tinte. Ich nehme nicht an, das seine Anwältin und du da noch viel machen könnt.“
    „Ach, du weißt doch, hoffnungslose Fälle machen mir besonders viel Freude“, erwiderte Berringer grinsend. Er dachte dabei vor allem an seinen eigenen, ganz persönlichen Fall, von dem wohl nur noch er selbst glaubte, ihn irgendwann aufklären zu können. In geistesklaren, ernüchternden Momenten der Erkenntnis jedoch zweifelte auch Berringer daran, jemals zu erfahren, wer die Eminenz war. Dagegen wäre die Sache mit Marwitz nahezu ein Kinderspiel.
    „Sieh es sportlich, Berry“, sagte Anderson. „Man kann nicht immer gewinnen.“
    „Ja, ich weiß …“, murmelte Berringer.
    „Trotzdem, wenn du noch was rausfindest, ruf mich an“, bat Anderson. „Und unternimm nicht irgendwelchen Unfug auf eigene Faust.“
    „Du kennst mich doch.“
    „Eben.“
    Auf einmal fiel Berringer noch etwas ein, und er fragte: „Bleibt es übrigens bei der Razzia heute Abend im FLASH?“
    „Natürlich“, bestätigte Anderson. „Ich hoffe nur, dass unsere Herrin der Drachenhöhle, Frau Dr. Müller-du-weißt-schon, nicht bereits die Kameras des Boulevard-Fernsehens zum Ort des Geschehens beordert hat und damit die Gangster verscheucht.“ Dann fügte er hinzu: „Apropos Gangster: Wir haben einen Tipp aus der Szene erhalten. Ho-Mo Baumann besucht heute Abend das FLASH.“
    „Homo wer?“ Berringer runzelte die Stirn.
    „Horst-Moritz Baumann. Gegeltes Haar, Pferdeschwanz und ein Kampfhund, der schlecht gehorcht.“
    „Oh. Da überlege ich mir doch glatt noch mal, ob

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