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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Vorausgesetzt es stimmt, was Sie mir da erzählt haben."
    Geraldine schwieg.
    Jo lehnte sich zurück und legte etwas die Stirn in Falten.
    Etwas war faul an der Sache. Etwas stimmte hier nicht, vielleicht betraf das nicht die junge Frau, die vor ihm saß, aber bestimmt ihren Vater.
    "Dazu möchte ich nichts sagen", meinte sie. "Und ich denke, Sie müssen das auch nicht wissen! Ich möchte einfach nur, daß Sie dafür sorgen, daß mein Vater am leben bleibt. Mehr nicht!"
    "Warum können das nicht die Sicherheitsleute Ihrer Firma?"
    "Sie können das schon, aber ich traue ihnen nicht."
    "Aber mir trauen Sie?"
    Sie zuckte mit den Schultern.
    "Vielleicht. Irgendetwas muß man ja unternehmen!"
    Jo sah sie einen Moment lang nachdenklich an.
    Dann sagte er: "Sie sollten mir sagen, was zwischen Ihrem Vater und Maldini war und wodurch er ihm auf die Füße getreten hat!"
    Einen Moment lang schien sie unschlüssig zu sein.
    Dann schüttelte sie mit Entschiedenheit den Kopf.
    "Nein", sagte sie. "Das kommt nicht in Frage!"
    "Dann kann ich leider nichts für Sie tun!"
    "Aber..."
    "Ich muß wissen, worum es geht, wenn ich Ihren Vater schützen soll! Jedenfalls ungefähr! Wenn Sie nur einen Mann brauchen, der mit einer Kanone umzugehen versteht, sollten Sie sich jemand anderen suchen!"
    Jo hatte sich erhoben.
    "So war das nicht gemeint!" beeilte sich Geraldine. "Kann ich mich auf Ihre Diskretion verlassen?"
    "So, als wenn Sie zur Beichte gehen würden."
    Sie schluckte.

    *

    Als Geraldine gegangen war und bei Miss Bondy ihre Adresse sowie die Adresse des Krankenhauses, in dem sich ihr Vater befand, hinterlassen hatte, wußte Jo Walker, daß sie ihm nicht alles gesagt hatte, was sie wußte.
    Fest stand wohl, daß Larry Kostler nicht immer jener seriöse Geschäftsmann gewesen war, als der er heute auftrat.
    Die Tatsache allein, daß Kostler mit einem Mann wie Tony Maldini in Beziehung stand, belegte das noch nicht, denn Maldinis Unternehmen teilten sich in einen legalen und einen kriminellen Zweig - sowie alles, was dazwischen denkbar war.
    Geraldine hatte gesagt, es sei vor vielen Jahren um ein illegales Waffengeschäft gegangen, bei dem Kostler dann ausgestiegen sei.
    Und das hätte Maldini ihm nicht verzeihen können. Aus seinem Syndikat stieg man nicht so einfach aus. Kostler - er hatte damals diesen Namen noch nicht getragen - war untergetaucht und hatte unter neuer Identität von vorne angefangen.
    Aber jetzt - nach all den Jahren - schien Maldini auf ihn aufmerksam geworden zu sein...
    Der Instinkt sagte Walker, daß da noch mehr war... Er konnte das nicht begründen, jedenfalls nicht logisch. Es war einfach so ein Gedanke, der ihn angeflogen hatte und sich nun hartnäckig in seinem Gehirn festsetzte.
    Wie beiläufig griff Jo zum Telefon und wählte eine Nummer - eine Nummer, die er im Schlaf kannte.
    "Hallo?" kam zwischen seinen Lippen hindurch, als auf der anderen Seite jemand den Hörer abnahm.
    "Wer spricht dort?"
    Es war eine unfreundliche, gestreßte Männerstimme, die er da auf der anderen Seite hörte. Aber sie gehörte nicht dem Mann, den er jetzt sprechen wollte.
    "Hier ist Jo Walker. Ist Captain Rowland zu sprechen?"
    "Nein, Sir. Ist nicht da. Vielleicht kann ich Ihnen helfen!"
    "Wann kommt Rowland zurück?"
    "Keine Ahnung. Könnte länger dauern. Vielleicht am Nachmittag."
    Walker verzog ärgerlich das Gesicht.
    "Wiederhören!" brummte er und legte auf.
    Dann erhob er sich ging hinaus zu April.
    "Du kannst etwas für mich tun!" meinte er.
    April lächelte von einem Ohr zum anderen.
    "Aber immer, Jo!"
    "Bring alles in Erfahrung, was sich über Larry Kostler in herausbekommen bringen läßt! Das dürfte nicht allzu schwierig sein, schließlich ist er relativ bekannt!"
    "Okay, Jo. Und wohin gehst du?"
    "Kleiner Ausflug!" meinte er nur und grinste. Und dabei hatte er schon den Mantel gegriffen. Draußen regnete es Bindfäden.

    *

    Es war eine ziemlich heruntergekommene Bar. Dicke Rauchschwaden hingen über den einfachen Tischen. An der Theke saßen ein paar Damen des horizontalen Gewerbes herum und tranken mit verkaterten Gesichtern Kaffee. Es war noch zu früh am Tag. Zu früh, um zu arbeiten, zu früh für Kundschaft.
    Ein Stockwerk höher war das, was sich offiziell ein Hotel nannte. Dort hatten die Frauen ihre Zimmer.
    Der dicke Barkeeper hinter dem Schanktisch, der höchstwahrscheinlich auch sein eigener Rausschmeißer war, hatte durchgehend geöffnet. Er konnte es sich nicht leisten, auch nur einen Cent zu

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