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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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knöpfte sich nun den obersten Hemdknopf auf und lockerte dann seine Krawatte etwas.
    "Guten Morgen, April!" grüßte er gutgelaunt April Bondy, seine Assistentin.
    "Tag, Jo!"
    "Ich weiß, ich bin etwas spät dran. Aber dieser verdammte Verkehr!"
    April erhob sich von ihrem Platz und trat zu Walker heran, der unterdessen seinen Mantel irgendwo abgelegt hatte.
    "Du hast Glück, Jo!"
    "Inwiefern?"
    "Die Klientin, die seit fast einer Stunde in deinem Büro wartet und der ich bereits die dritte Tasse Kaffee aufgebrüht habe, sieht dermaßen verzweifelt aus, daß sie wahrscheinlich auch noch ein paar weitere Stunden auf sich genommen hätte!"
    Jo zuckte mit den Schultern.
    "Leute, die ein sorgloses Leben führen und keinerlei Probleme haben sind ja auch nicht gerade die typische Kundschaft eines Privatdetektivs, oder?"
    Als Jo Walker einen Moment später sein Büro betrat, wußte er, was April gemeint hatte.
    Da saß eine junge Frau vor ihm im Sessel, die wirklich alles andere als ein glückliches Gesicht machte. Sie hatte ausdrucksstarke, grün-graue Augen, ein feingeschnittenes Gesicht und das lange blonde Haar fiel ihr auf die Schultern herab.
    Sie gefiel Jo.
    Aber es war ihrem Gesicht anzusehen, daß sie große Sorgen haben mußte.
    Jo grüßte höflich.
    "Tag, Miss..."
    "Geraldine Kostler!" sagte sie.
    Jo gab ihr die Hand und versuchte zu lächeln.
    "Angenehm."
    "Sie sind Jo Walker, der Privatdetektiv?"
    "Richtig."
    "Eigentlich eine dumme Frage. Ich habe Ihr Bild nämlich vor ein paar Tagen in der Zeitung gesehen... Sie sollen der Beste sein, Mr. Walker!"
    "Man tut was man kann!" erwiderte Jo bescheiden und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. "Aber nennen Sie mich Jo! Und dann sagen Sie mir bitte, was Sie auf dem Herzen haben, Miss!"
    "Vielleicht haben Sie schon einmal den Namen meines Vaters gehört - Larry Kostler."
    Jo überlegte kurz, aber dann schüttelte er den Kopf.
    "Nein, tut mir leid. Jedenfalls fällt es mir im Moment nicht ein."
    "Larry Kostler von der Larry Kostler Holding."
    "Ich lese zwar nicht regelmäßig den Wirtschaftsteil in der Zeitung, aber den Namen der Firma habe ich schon gehört. Was ist mit Ihrem Vater?"
    "Auf ihn wurde gestern ein Mordanschlag verübt. Es steht heute in den Zeitungen."
    Jo sah das zusammengefaltete Exemplar der New York Times auf seinem Tisch liegen.
    "Ich bin heute noch nicht dazu gekommen, in die Times zu sehen!" gab er zu.
    "Ein Wagen kam vorbei. Mit verdunkelten Scheiben. Und dann wurde geschossen. Der Chauffeur ist dabei ums Leben gekommen, aber es sieht wohl ganz so aus, als hätte man es eigentlich auf Dad abgesehen gehabt... Mein Vater liegt jetzt noch immer auf der Intensivstation. Er ist noch nicht über den Berg."
    "Hat die Polizei schon...?"
    "Die können nicht viel machen."
    "Aber..."
    "Es ist nicht der erste Versuch, Dad umzubringen, Mister Walker - ich meine: Jo!"
    "Ach, nein?"
    "Nein. Einmal hat jemand seinen Wagen in die Luft gesprengt. Das ist drei Wochen her. Er hatte Glück, denn er ist noch mal ausgestiegen, weil er etwas vergessen hatte. Da ist der Wagen in die Luft gegangen."
    "Das sieht nach der Arbeit von Profis aus!" meinte Walker.
    Geraldine Kostler nickte.
    "Ja, das haben die Leute von der Polizei auch gesagt."
    "Haben Sie eine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?"
    "Ja. Die Sache ist ziemlich eindeutig."
    Jo runzelte die Stirn.
    So etwas hatte man selten.
    "Und wer?"
    "Tony Maldini. Ich denke, daß er hinter den Killern steckt!"
    Jo pfiff durch die Zähne.
    "Maldini?" Er atmete tief durch. "Wenn das der Maldini ist, den ich im Auge habe, dann hat Ihr Dad aber keinen besonders guten Umgang, Miss!"
    "Ich weiß, Jo."
    "Haben Sie Polizeischutz für Ihren Vater gefordert?"
    "Nein."
    "Warum nicht?"
    "Er hat seine eigenen Bewacher und Sicherheitsleute!"
    "Die kann Maldini mit seiner Portokasse kaufen!"
    "Das könnte er auch bei einem Polizisten, oder etwa nicht?"
    Da mußte Jo ihr Recht geben.
    "Stimmt. Aber er ist in Gefahr. Und Sie auch."
    "Ich bin nicht ängstlich!"
    "Das sollten Sie in diesem Fall aber. Maldini war schon eine große Nummer in der Unterwelt, als ich noch bei der New Yorker Polizei war. Man konnte ihm allerdings nie etwas nachweisen, obwohl jedem klar war, daß seine Geschäfte faul waren. Waffen, Drogen, Prostitution, Schutzgelderpressung - der hat seine Finger überall, wo es viel zu verdienen gibt." Jo beugte sich etwas vor. "Was hatte Ihr Vater mit Tony Maldini zu tun? Wie kommt es, daß Maldini ihn tot sehen will.

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