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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ausgezogen und über den Teppich verstreut. Auf dem Tisch standen ein paar Flaschen, alles Spirituosen und ein Tropfen edler als der andere.
    "Brian!" entfuhr es Geraldine Kostler völlig überrascht.
    Jo Walker hob die Augenbrauen und wartete ab.
    Geraldine ging auf Brian zu, der sich - offenbar mit einiger Mühe - aufsetzte. In der Rechten hatte er ein Glas.
    Er rülpste ungeniert. Anscheinend hatte er ein paar Gläser zu viel zu sich genommen.
    "Tag, Geraldine!" murmelte er. "Wie geht's dir?"
    Sie schien alles andere als erfreut zu sein.
    "Seit wann bist du hier, Brian?" erkundigte sie sich dann in einem ziemlich reservierten Tonfall.
    "Ein paar Stunden schon..."
    "Was willst du hier? Geld?"
    "Ich habe das mit Vater gehört und da..."
    "Im Krankenhaus bist jedenfalls noch nicht gewesen!"
    Ihr Gesicht war eisig geworden und ihr Gegenüber mußte ihre letzten Worte wie ein Schlag ins Gesicht empfinden.
    Aber Brian zuckte nur mit den Achseln, als wäre es nichts.
    "Na, und? Ich dachte mir, ich komme erst einmal hier her!"
    "Vater ist inzwischen gestorben!"
    Zunächst verursachte diese Nachricht bei Brian keine sichtbare Reaktion.
    Dann zuckte er erneut mit den Schultern.
    Geraldine wandte sich zu Jo herum.
    "Das ist Brian Kostler - mein ehrenwerter Herr Bruder!"
    Jo nickte ihm zu und Brian hob sein Glas.
    "Angenehm!" rief er und stand dann auf. Er war sichtlich unsicher auf seinen Füßen. "Vielleicht sagst du mir mal, wen du da mitgebracht hast, Schwesterherz! Ein Geliebter vielleicht?"
    "Du bist geschmacklos, Brian!"
    "War ja nur eine Frage!"
    "Das ist Jo Walker. Er ist Privatdetektiv und soll herausfinden, wer Vater umgebracht hat!"
    Brian Kostler verzog das Gesicht.
    Dann brummte er: "Das liegt doch auf der Hand! Maldini hat ihn endlich erwischt! War ja letztlich auch nur eine Frage der Zeit!" Er rülpste erneut.
    "Das ist eine Vermutung", erklärte Jo Walker. "Mehr nicht."
    "Klar, ich verstehe!" meinte Brian. "Sie wollen auch Ihr Geld verdienen. Habe ich Verständnis für! Bestimmt! Und unser alter Herr war ja auch kein armer Mann! Da können Sie gesalzene Honorare einfordern!" Er wandte sich an Geraldine. "Du mußt wissen, was du tust, Schwester!"
    "Ich weiß sehr genau, was ich tue!" versetzte Geraldine bissig.
    Brian wandte sich ab, nahm eine der Flaschen vom Tisch und verließ den Raum. Irgendwo hörte man ihn eine Treppe hoch schlurfen.
    "Ihren Bruder haben Sie mir bisher verschwiegen, Miss!" meinte Jo.
    "Sie haben mich bisher auch nicht danach gefragt!"
    "Eins zu Null für Sie, Geraldine! Ihr Verhältnis scheint nicht das Beste zu sein, habe ich Recht?"
    Sie atmete tief durch.
    "Brian hat ein paar Probleme." Sie deutete auf die Flaschen und Jo verstand, was sie meinte.
    "Das ist nicht zu übersehen", meinte er.
    "Er trinkt unmäßig, ist über dreißig und hat bisher immer nur von dem gelebt, was Dad ihm geschickt hat."

"Er lebt nicht in New York, nicht wahr?"
    "Nein, in San Francisco. Dort hat er studiert - oder besser gesagt: Er hat dort das getrieben, was er so zu nennen pflegt! Es wundert mich, daß er offensichtlich genug Geld zur Hand gehabt haben muß, um sich einen Flieger von Frisco nach New York zu leisten."
    "Wir sollten uns jetzt beeilen, Miss!" meinte Jo.
    "Beeilen?"
    "Ja, mit der Durchsicht der Sachen Ihres Vaters. Wenn die Polizei erst einmal alles in Unordnung gebracht hat."
    "Sie meinen, daß die noch kommen?"
    "Es ist ein Wunder, daß sie noch nicht da waren! Wahrscheinlich sehen die sich erst einmal die Büro-Räume der Larry Kostler Holding an!"

    *

    Die Durchsicht der Privatsachen von Larry Kostler brachte kaum neue Erkenntnisse.
    Sie wollten es schon aufgeben, da tauchte ein merkwürdiger Brief auf. Geraldine fand ihn in einem der Jacketts ihres Vaters. Die Buchstaben waren aus Zeitungen und Magazinen herausgeschnitten und auf ein weißes Blatt Papier geklebt worden:
    ENDLICH HABE ICH DICH GEFUNDEN, DU RATTE!
    DEIN LEBEN IST KEINEN CENT MEHR WERT!
    Geraldine gab Jo das Papier und dieser las mit nachdenklichem Gesicht die zwei Zeilen.
    "Könnte Maldini sein, nicht wahr?" meinte Geraldine.
    Jo Walker nickte.
    "Ja, es paßt alles zusammen..."
    Als Jo und Geraldine wieder ins Wohnzimmer zurückkehrten, klingelte es an der Tür.
    Das Hausmädchen machte die Tür auf.
    Wenig später geleitete das Mädchen zwei Männer ins Wohnzimmer.
    Einer von ihnen trug eine Polizeiuniform, der andere war in Zivil.
    Aber in was für einem Zivil!
    Jo Walker mußte unwillkürlich etwas Schmunzeln.
    Der

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