Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Nase.
    "Schön fallen lassen!" befahl Jo.
    Sein Gegenüber atmete tief durch.
    Jo blickte in ein Gesicht, dessen rechte Seite von einer Narbe entstellt war. Kein Zweifel, dies war jener Killer, der Kostler, Maldini und all die anderen auf dem Foto auf dem Gewissen hatte.
    In den Augen des Narbengesichts loderte ein gefährliches Feuer. Noch hatte er den Griff um seine Waffe nicht gelockert, noch hing alles in einer unangenehmen Schwebe...
    Der Mann war wie zur Salzsäule erstarrt und blickte Jo mit großen Augen an.
    Für einen quälend langen Augenblick geschah überhaupt nichts, dann erschlaffte sein rechter Arm und er ließ die Waffe sinken, bevor er sie dann auf den Rasen legte.
    "Okay!" preßte er zwischen den dünnen Lippen hindurch. "Sie haben gewonnen..."
    Jo Walkers Blick klebte förmlich am Gesicht des Killers.
    "Was gaffen Sie so, Mister? Noch nie einen Mann mit Narbe gesehen?"
    Jo schüttelte den Kopf.
    "Darum geht es nicht..."
    "Worum dann!"
    "Wegen der Narbe habe ich Sie nicht sofort erkannt. Außerdem sind Sie mehr als zwei Jahrzehnte älter geworden."
    "Was soll das? Wir haben uns nie gesehen..."
    "Ich Sie schon! Auf einem Foto! Nicht besonders gut und auch schon ziemlich angegilbt! Sie sind Sam Berringer, nicht wahr?"
    Einen Moment lang zögerte er, aber dann nickte er doch.
    "Ja", sagte er gepreßt und faßte sich dabei an den Unterschenkel, an dem Jos Schuß ihn getroffen hatte. "Ja, ich bin Sam Berringer!"
    Jo bückte sich und hob Berringers Schalldämpferpistole auf, indem er den Finger durch den Abzugbügel steckte. Die Waffe war schließlich ein Beweisstück und da wollte er keine Fingerabdrücke verwischen.
    "Wo ist Luke O'Malley?"
    Berringers Gesicht bekam etwas Stures, Verbissenes. Er wirkte wie versteinert und so fragte Jo. "Ist er tot?"
    Berringer nickte leicht.
    Und nach einem Augenblick des Schweigens fügte er dann hinzu: "Ich habe ihn ins Badezimmer gebracht!"

    *

    Nachdem Jo Walker den verletzten Berringer zurück in O'Malleys Wohnzimmer gebracht hatte, griff er zum Telefon, um die Polizei und einen Arzt zu rufen.
    Es würde etwas dauern, bis die Beamten eintreffen würden. So blieb Jo etwas Zeit, um sich mit Sam Berringer zu unterhalten.
    "Warum?" fragte Walker. "Warum all die Morde? Maldini, Gardner, McCarthy, Brady, Gregor, Kostler..."
    "Thorrell!" korrigierte Berringer. "Sein wirklicher Name ist Paul Thorrell."
    Jo nickte.
    "Ich weiß."
    So etwas wie ein Lächeln ging dann plötzlich über sein Gesicht.
    "Was wissen Sie noch?" fragte er.
    "Daß Sie alle in Uniform auf einem Foto zu sehen sind... in Vietnam!"
    Berringer nickte.
    "Ja, dort hat alles angefangen..." Er zuckte mit den Schultern und wirkte jetzt in sich gekehrt und gelöst. "Und jetzt ist es zu Ende. "Ich kann Ihnen also ruhig alles erzählen. All die Jahre habe ich meine Rache gelebt! Der Gedanke an Rache war es, der mich überhaupt am Leben hielt, so scheint es mir jetzt manchmal..."

    *

    Es war am nächsten Morgen, als Jo Walker Geraldine Kostler aufsuchte.
    Geraldine sah ihn zunächst etwas erstaunt an, dann begann sie sich ein paarmal zu entschuldigen und führte ihn ins Wohnzimmer.
    "Ich habe mich unmöglich benommen!" meinte sie. "Verstehen Sie mich nicht falsch, aber... Da auf dem Friedhof... ich war so durcheinander, so verrückt vor Schmerz. Ich wollte einfach, daß diese Geschichte zu einem Ende kommt und deshalb habe ich Sie gebeten, die Sache nicht weiter zu verfolgen... Es war dumm von mir..."
    "Schon gut", meinte Jo. "Ist Brian nicht da?"
    "Doch. Aber er schläft noch. Er hat wieder unmäßig getrunken. Vor dem Mittag wird ihn nichts aufwecken können. Wollen Sie mit ihm sprechen?"
    "Nein. Ich bin hier, weil ich meinen Job jetzt erledigt habe..."
    Sie runzelte die Stirn.
    "Sie meinen..."
    "Sie haben mir den Auftrag gegeben, den Mörder Ihres Vaters zu finden. Das ist geschehen. Sein Name ist Sam Berringer und er war sehr redselig. Er hat alles gestanden und ist hinter Schloß und Riegel."
    Jo entging die Veränderung nicht, die in Geraldines Gesicht vor sich ging, als der Name Berringer fiel.
    "So...", meinte sie und atmete tief durch. "Dann hat dieser ganze Spuk ja endlich ein Ende."
    "Sie scheinen nicht gerade sehr erfreut darüber zu sein, daß Berringer gefaßt ist..."
    Sie errötete und schluckte.
    Und dann machte sie eine hilflose Geste mit der Hand.
    "Sie täuschen sich, Mister Walker!" Sie schwieg einen Augenblick, setzte einmal vergeblich an und fragte schließlich: "Warum hat dieser Berringer

Weitere Kostenlose Bücher