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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wollen es wirklich, nicht wahr?" Er schüttelte den Kopf. "Sie wollen wirklich Claires Mörder stellen!"
    "Ich dachte, das sei in Ihrem Sinne! Sie haben mich doch engagiert, um ihren Bruder aus der Todeszelle zu holen!"
    Miles hob die Augenbrauen.
    "Ja, das ist richtig", meinte er mit einem merkwürdigen Unterton, den Jo nicht so recht zu deuten wußte. Dann versuchte er zu lächeln. Er klopfte Jo versöhnlich auf die Schulter. "Entschuldigen Sie", murmelte er dann. "Das war ein anstrengender Morgen für mich. Und die Sache steht noch auf Messers Schneide." Er wandte sich zum Gehen. Seinen Wagen hatte er ein paar Meter weiter am Straßenrand geparkt.
    "Mister LaRue!" rief Jo ihm nach.
    Miles drehte sich noch einmal herum. "Was ist noch?"
    "Wie gut kennen Sie Rosa Montalban?" fragte Jo.
    Miles runzelte die Stirn kam wieder zurück.
    "Was soll die Frage?"
    "Warum geben Sie mir nicht einfach eine Antwort?"
    "Ich kenne Miss Montalban nur flüchtig."
    "Wie kann Sie auf die Idee kommen, daß Sie etwas mit Claires Tod zu tun haben könnten - vorausgesetzt Eric ist unschuldig?"
    Miles schluckte. "Ich habe keine Ahnung, Mister Walker!" preßte er heraus.
    "Ich sagte Ihnen schon mal, daß es am besten ist, wenn Sie mir reinen Wein einschenken", entgegnete Jo sachlich.
    Miles zuckte nur mit den Schultern. "Ich habe Ihnen nichts zu sagen!" preßte er hervor. Dann drehte er sich um und ging davon. Jo sah ihm dabei zu, wie er in den Wagen stieg und davonfuhr.
    "Na, Walker?" hörte der Privatdetektiv plötzlich eine Stimme in seinem Rücken. Er drehte sich um und sah in das Gesicht von Captain Harris, der säuerlich das Gesicht verzog. "Sie können es nicht lassen, was?"
    "Haben Sie etwas anderes erwartet?"
    "Ich dachte, ich hätte sie eindringlich gewarnt!"
    Jo grinste. "Ich nehme an, Sie wissen es schon..."
    "Das mit der Anhalterin?"
    "Spricht sich ja schnell herum, nicht wahr? Hat der Staatsanwalt seinen Ärger schon an Ihnen ausgelassen, oder haben Sie das noch vor sich?"
    Captain Harris machte eine wegwerfende Geste, aber die Sache nahm er in Wirklichkeit keineswegs so leicht, wie er jetzt tat. "Das war doch nur Wind um nichts! Sie werden diesen Kerl nicht vom Haken bekommen!"
    Dann schauten sie beide plötzlich in eine andere Richtung.
    Autoreifen quietschten, Blech knallte aufeinander, irgendjemand hupte wie verrückt.
    Es war der Wagen von Miles LaRue. Er war scheinbar mutwillig in eine Reihe von parkenden Fahrzeugen hineingefahren.

    *

    Jo drängte sich durch den Menschenauflauf, der innerhalb weniger Augenblicke entstanden war.
    Miles LaRue saß am Steuer seines Wagens und blickte starr ins Nichts, während im Hintergrund schon eine Polizeisirene dröhnte. Miles hatte eine Schramme an der Stirn. Sein Gesicht war eine Maske des Schreckens.
    Jo riß die Tür auf.
    "Sind Sie verletzt?"
    Er sagte nichts, wahrscheinlich stand er unter Schock. Einer der Umstehenden fuchtelte mit den Armen in der Luft herum.
    "Ich wollte gerade in meinen Wagen steigen, da kommt dieser Verrückte angerast!" hörte Jo ihn aufgebracht reden. "Der hätte mich um ein Haar umgemäht!"
    "Das muß ein Selbstmörder sein!" gab eine Frau in den mittleren Jahren ihren klugen Kommentar.
    Ja, dachte Jo. Wenn man Miles' stieren Blick sah, dann konnte man wirklich leicht auf so einen Gedanken kommen.
    Jo versuchte dem Anwalt herauszuhelfen. Es klappte auch. Miles hatte außer der Schramme am Kopf noch etwas mit dem Brustkorb. Prellungen vermutlich. Jo tastete ihn kurz ab. Gebrochen schien nichts.
    "Sie hätten tot sein können", sagte Jo, während Miles sich gegen das Dach seines Wagens lehnte. "Wenn Sie einen Wagen mit geringerer Knautschzone fahren würden, wären Sie es sicher auch."
    Miles nickte.
    "Es waren die Bremsen", murmelte er so leise, daß niemand außer Jo es hören konnte. "Die Bremsen..." Er blickte auf. Langsam schien er sich von seinem Schock zu erholen. "Jemand wollte mich aus dem Weg räumen, Walker! Diese Reihe von parkenden Wagen war die letzte Chance für mich den Wagen zu stoppen... Dahinten kommt die Kreuzung. Wenn ich dort erst gewesen wäre..." Er sprach nicht weiter.
    "Was glauben Sie, wer dahintersteckt?" fragte Jo.
    Miles zuckte die Achseln. "Während des Prozesses haben ein paar Fanatiker rassistische Parolen an mein Haus gesprüht und versucht, Feuer zu legen. Und meine Reifen waren auch regelmäßig zerstochen... Aber dies hier geht entschieden weiter!" Er hob die Schultern und ächzte dann mit schmerzverzerrtem Gesicht. "Ich

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