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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und erwiderte: "Wenn es nur um Ihr Leben ginge, dann wäre es mir vielleicht gleichgültig, ob Sie sich bei Harry Dominguez anstellen, um eine Kugel in den Kopf zu bekommen."
    Sie verzog das Gesicht. "Ich dachte, Sie wären ein knallharter Bursche! Haben Sie so große Angst? Am Montag im Central Park haben Sie mir einen anderen Eindruck gemacht."
    "Ich lebe gerne, wenn Sie es genau wissen wollen. Aber lassen wir mich mal außen vor, Teresa. Ich finde, es sind schon genug Leute wegen dieses Päckchens gestorben - von denen, die es konsumieren und langsam daran zu Grunde gehen werden, gar nicht zu reden!"
    Sie schwieg, bis sie in der 7th Avenue waren und Jo den Mercedes irgendwo in der Nähe der Agentur abstellte. Jo schnallte sich ab und Teresa meinte: "Sie müssen mir helfen unterzutauchen, Jo!"
    "Sie wollen wirklich mit aller Gewalt eine Kugel in den Kopf bekommen, nicht wahr?"
    "Wenn Sie mir helfen, habe ich eine Chance!"
    "Nein. So tief können Sie gar nicht tauchen, daß Dominguez Sie nicht aufspürt."
    "Einer wie er kann den Verlust von einem Kilo doch wettmachen. Das wird ihm nicht das Rückgrat brechen!"
    "Doch genau das wird es, Teresa. Es ist wie in einem Wolfsrudel: Wenn die Meute mitkriegt, daß der Leitwolf nicht mehr stark genug ist, um sich durchzusetzen, dann fängt die Meute an, über ihn herzufallen. Dominguez kann Sie unmöglich davonkommen lassen, Teresa. Und er wird Sie überall aufspüren."
    "Ich biete Ihnen die Hälfte, Jo!"
    "Von dem Kokain?"
    "Ja."
    "Vergessen Sie's!"
    Ihre Hand langte nach dem Türgriff und öffnete. Sie wollte aussteigen.
    "Wenn Sie jetzt gehen, dann garantiere ich Ihnen, daß man spätestens in einer Woche auch Ihr Bild in der Zeitung sieht. Wenn überhaupt! Vielleicht hängt man Ihnen auch einfach ein Gewicht um den Hals und läßt Sie auf dem Grund des Hudson verwesen..."
    Sie blickte Jo an, schien ein paar Sekunden lang zu überlegen und schlug die dann wieder zu.
    "Okay", sagte sie. "Sie sind Profi, Jo. Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben, dann sagen Sie ihn mir. Ich werde ihn mir zumindest anhören!"
    "Zu gütig!"
    "Wissen Sie, wo ich herkomme? Aus einer Siedlung am Rande von Caracas, die aus Wellblechhütten besteht. Mit diesem Päckchen hätte ich ausgesorgt. Selbst die Hälfte würde für meine Ansprüche noch gut ausreichen..." Ihr Blick ruhte einen Moment auf Jo. Dann fragte sie: "Und was soll ich Ihrer Meinung nach tun?"
    "Geben Sie den Stoff mir."
    "Damit Sie tun, wovon Sie meinen, daß ich es nicht schaffe?"
    "Soviel Geld kann mir niemand bezahlen! Nein, darum geht es nicht."
    "Worum dann?"
    "Wir müssen Dominguez und seiner Bande eine Falle stellen, bevor sie uns umlegen. Eine andere Wahl haben wir nicht."
    "Wie soll die Falle aussehen?"
    "Das weiß ich noch nicht. Aber mir wird schon was einfallen."
    "Und was hat das mit dem Stoff zu tun?"
    "Wir brauchen einen Köder. Irgend etwas, das wir Dominguez anbieten können!"
    Sie schwieg und schien mit sich zu kämpfen. Aber sie hatte nur eine Chance und Jo hoffte, daß ihr das langsam dämmerte. "Was ist mit Ihrem Freund, dem dicken Captain?"
    "Rowland? Nun, ganz allein werden wir die Sache nicht durchziehen können."
    "Jemand, der ein Kilo Koks besitzt, wird als Dealer angesehen. Man wird mich einlochen und später ausweisen."
    "Wenn Dominguez Ihretwegen in den Bau wandert, wird es keine Schwierigkeit sein, mit der Staatsanwaltschaft zu verhandeln. Da bin ich mir sicher! Außerdem hat Sie bis jetzt noch kein Polizist mit dem Stoff aufgegriffen."
    "Die Polizei muß draußen bleiben, Walker! Das ist meine Bedingung!"
    Jo seufzte und schüttelte den Kopf. "Sie haben Sorgen, Lady! Aber wie Sie wollen..."
    "Geben Sie mir Ihr Wort!"
    "Meinetwegen! Und wo ist nun das Zeug?"
    "In einem Schließfach. Fahren wir hin?"
    Jo schüttelte den Kopf.
    "Ich werde hinfahren, Sie bleiben derweil bei meiner Assistentin in der Agentur. Geben Sie mir den Schlüssel."
    Sie verzog das Gesicht. "Und woher weiß ich, daß Sie mich nicht doch hereinlegen, Jo?"
    "Sie wissen es nicht. Sie müssen einfach wählen, wem Sie mehr trauen. Ihren eigenen Fähigkeiten oder meinen!"

    *

    Der Schlüssel, den Teresa Jo gegeben hatte, gehörte zu einem Schließfach am John F. Kennedy-Airport und genau dorthin machte er sich nun auf den Weg. Er mußte sichergehen, daß die junge Frau ihn nicht schlicht und einfach anschmierte.
    Er traute ihr mittlerweile alles zu. Je selbstmörderischer eine Dummheit war, desto größer schien die Chance, daß Teresa

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