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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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beiden Wagen. Ein Fenster stand auf Kippe.
    Jo umrundete das Wohnhaus und gelangte über eine Rasenfläche zu einer mit Waschbetonplatten ausgelegten Terrasse.
    Die Terrassentür stand offen. Der leichte Wind bewegte die Gardinen hin und her. Von drinnen waren Stimmen zu hören.

Jo schlich sich heran und warf dann einen Blick durchs Fenster. Er sah ein großes, sehr konservativ ausgestattetes Wohnzimmer mit massiven Holzmöbeln. Zwei Männer befanden sich im Raum. Der eine war untersetzt und leicht übergewichtig. Bei dem anderen glaubte Jo, seinen Augen nicht zu trauen. Es war der Schwarzbart aus dem Caddy. Er hielt eine Pistole mit Schalldämpfer in der Rechten und richtete sie auf den Untersetzten, der nur stumm den Kopf schüttelte und sich hinter einen massiven Schreibtisch zu retten versuchte. Aber es ging zu schnell. Zu schnell auch für Jo, um den Schwarzbart noch aufzuhalten. Ein dumpfes Geräusch folgte, das wie der Schlag mit einer zusammengerollten Zeitung klang. Das Opfer wurde mitten durch die Schulter getroffen und von der Wucht des Projektils nach hinten gerissen.
    Indessen hatte Jo die Fensterscheibe zerschlagen und den 38er angelegt. Anstatt ein zweites Mal abzudrücken, wie er es eigentlich vorgehabt hatte, wirbelte der Schwarzbart im selben Moment herum und feuerte ohne auch nur den Bruchteil einer Sekunde zu zögern in Jos Richtung. Walker feuerte ebenfalls, während er sich gleichzeitig seitwärts fallen ließ. Beide Schüsse verfehlten jedoch ihr Ziel. Jo rollte sich auf dem Boden ab, während sein Gegenüber wild auf die Fenster ballerte und eins nach dem anderen in Scherben gehen ließ. Dann war Kommissar X bei der Tür, riß die Gardine zur Seite und wollte schon losballern, da sah er, daß der Schwarzbart sich schon davongemacht hatte. Man hörte seine Schritte dröhnen.
    Jo setzte ihm nach, rannte durch das Haus und sah dann, wie der Schwarzbart mit dem BMW davonbrauste. Um auf die Reifen zu schießen, war es schon zu spät, denn der BMW fuhr quer über das Firmengelände und hatte zwischen den Dutzenden von Leihwagen hervorragende Deckung.
    Jo fluchte innerlich, steckte die Waffe weg und ging zurück ins Wohnzimmer zu dem Verletzten. Es hatte den Mann übel erwischt, aber nicht so schwer, daß er es nicht überleben würde. Der Privatdetektiv wußte, daß er nicht viel Zeit haben würde, um seine Fragen zu stellen. Zumindest die Schüsse, die er selbst abgegeben hatte, waren sicher von jemandem gehört worden und er mußte daher damit rechnen, daß bald jemand auftauchte.
    Der Verletzte lag ächzend hinter seinem Schreibtisch und preßte sich eine Hand an die Schulter, um die Blutung zu stillen.
    "Sie sind Reynolds, nicht wahr?" Es war schon keine wirkliche Frage mehr, die über Jos Lippen kam, sondern eher eine Feststellung.
    Er nickte. "Ich brauche einen Arzt", murmelte er.
    "Ich werde Ihnen einen Arzt rufen!" sagte Jo. "Aber erst möchte ich von Ihnen wissen, wer das war, der Sie da gerade umbringen wollte!"
    "Hören Sie!" ächzte er und versuchte sich aufzurichten, sank aber sofort wieder zurück. Er verzog vor Schmerz das Gesicht. "Wer sind Sie überhaupt?"
    "Mein Name ist Walker. Ich bin Privatdetektiv und Sie sollten mir wenigstens ein bißchen trauen, schließlich habe ich Ihr Leben gerettet."
    Das schien ein Argument zu sein, daß Reynolds einleuchtete.
    "Ich kenne nur seinen Vornamen", murmelte er. "Ich nannte ihn George."
    "Was denken Sie, wo er jetzt hinfährt?"
    "Woher soll ich das wissen?"
    "Jetzt könnte ich ihn noch erwischen. Aber wenn ich diesen Kerl nicht kriege, dann wird er wiederkommen und vollenden, wobei er jetzt gestört wurde."
    Reynolds kniff die Augen etwas zusammen. "Welche Rolle spielen Sie in dieser ganzen Sache eigentlich?"
    "Ich glaube nicht, daß wir die Zeit haben, darüber zu diskutieren."
    "Was wissen Sie über dieses ganze miese Spiel?"
    "Daß es um Waffen geht, zum Beispiel. Und daß Sie auch in der Sache drinstecken müssen, sonst wäre der Mann, den Sie George nennen hier nicht aufgetaucht und hätte versucht, Sie umzubringen."
    "Es hat keinen Sinn, mich zu fragen, für wen ich gearbeitet habe", sagte Reynolds ziemlich ruhig. "Ich würde es nicht verraten, selbst wenn Sie mich töten würden." Er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr. "Meine Rolle war ohnehin nicht sehr groß."
    "Warum wollte George Sie dann töten?"
    "Er muß irgendwie herausgefunden haben, daß ich es war, der mit einem anonymen Hinweis einen Waffendeal in Boston habe

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